Prof. Dr. Christian Schäfer - Lehrstuhl für Philosophie I

Anschrift:
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Lehrstuhl für Philosophie I
96047 Bamberg

Tel.: + 49 951 863 1707
Christian.Schaefer(at)uni-bamberg.de

Raum: U2/01.01
Sprechzeiten: nach Vereinbarung

 

Seit 2009 Professor für Philosophie (Lehrstuhl I) an der Universität Bamberg.

2004-2009 Professor für Christliche Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Vorstand des Martin-Grabmann-Forschungsinstituts.

2003/04 Stanley J. Seeger Research Fellow an der Princeton University.

2002-2003 Vertretung der Professur für Philosophie der Antike und des Mittelalters am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der Justus Liebig-Universität Gießen.

2001 DAAD-Dozentur an der Universidad Nacional in Bogotá/Kolumbien.

1998-2000 Habilitation am Institut für Philosophie der Universität Regensburg mit dem Thema: 'Unde Malum. Die Frage nach dem Woher des Bösen bei Plotin, Augustinus und Dionysius vom Areopag'

1996-1997 Profesor adjunto an der Pontificia Universidad Católica del Ecuador in Quito/Ecuador.

1993-1995 Promotion am Philosophischen Institut der Universität Regensburg. Thema der Dissertation: 'Xenophanes von Kolophon. Ein Vorsokratiker zwischen Mythos und Philosophie'.

1987-1992 Studium der Katholischen Theologie, der Philosophie und der Politikwissenschaft an der LMU München und an der Philosophischen Hochschule SJ in München sowie in Rom an der 'Gregoriana' und der 'Universitas a Sancto Thoma Aquinate in Urbe'.

geboren 1967 in Jaboticabal/Brasilien.

Publikationen (Auswahl)

Um die vollständige Publikationsliste einzusehen, klicken Sie bitte hier(163.5 KB).

1. Monographien

  • The Philosophy of Dionysius the Areopagite. An Introduction to the Structure and the Content of the Treatise On Divine Names. (Brill, Philosophia Antiqua 99) Leiden/Boston/Köln 2006..
  • Thomas von Aquins gründlichere Behandlung der Übel. Eine Auswahlinterpretation der Schrift De malo. (Akademie-Verlag, Veröffentlichungen des Grabmann-Instituts 57) Berlin 2013.

2. Herausgebertätigkeit

  • Islamische Philosophie im Mittelalter. Ein Handbuch, hgg. von H. Eichner, M. Perkams und Chr. Schäfer. (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) Darmstadt 2013, ²2017.
  • Was ist das Böse? Philosophische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart, hgg. von Chr. Schäfer. (Reclam) Stuttgart 2014.

3. Übersetzungen:

  • Thomas von Aquin: Über das Böse II/Quaestiones disputatae de malo II [qq.8-16]. Herausgegeben und übersetzt von Chr. Schäfer. (Meiner-Verlag) Hamburg 2010.
  • Juan Ginés de Sepúlveda: Zweiter Demokrates oder Über die gerechten Kriegsgründe/Democrates secundus sive De iustis belli causis. Herausgegeben, eingeleitet und ins Deutsche übersetzt von Chr. Schäfer. (Frommann-Holzboog Verlag) Stuttgart 2018.

 4. Aufsätze:

  • Hannah Arendt e Robert Spaemann: Due modelli etici di identità eccentrica. In: Studium 115 (2019), S. 399-414.
  • Conquista and the just war. In: A Companion to Early Modern Spanish Imperial Political and Social Thought (hgg. von Jörg Tellkamp). Leiden 2020, S. 197-221.

 5. Rezensionen:

  • C. Collobert/P. Destrée/F.J. Gonzalez (Hg.): Plato and Myth: Studies on the Use and Status of Platonic Myths. In: Bryn Mawr Classical Review 2012.11.03.
  • M.C. de Vita: Giuliano imperatore filosofo neoplatonico. In: Gnomon 86 (2014), S. 499-505.

 6. Lexikonartikel:

  • Xenophanes von Kolophon. In: St. Jordan/B. Mojsisch (Hg.): Reclam Philosophenlexikon. Stuttgart 2009, S. 331-332.
  • Bewusstsein/Selbstbewusstsein. In: B. Stubenrauch/A. Lorgus: Handwörterbuch „Theologische Anthropologie“. Freiburg/Basel/Wien 2013, S. 150-154.

Wissenschaftliche Vorträge (Auswahl)

Um die vollständige Liste Wissenschaftlicher Vorträge einzusehen, klicken Sie bitte hier(110.7 KB, 4 Seiten).

  • Die Muttersprachler der Philosophie. Oder: Warum die Philosophie die antiken Griechen nicht losbekommt. Albert-Keller-Lecture der Hochschule für Philosophie München, 22.05.2019.
  • Raíces aristotélicas y escolásticas de la propuesta utopista de Vasco de Quiroga. Universidad de los Andes, Santiago de Chile, 21.10.2019.

Aktuelle Projekte/Forschungsvorhaben

  • Quellen und Studien zur Philosophie in Neuspanien

    Prof. Christian Schäfer vom Lehrstuhl Philosophie I gibt in Zusammenarbeit mit Prof. J.A. Tellkamp von der Universidad Autónoma Metropolitana von Mexico City die Reihe „Quellen und Studien zur Philosophie in Neuspanien“ beim Winter Verlag (Heidelberg) heraus. Neuspanien war im 16. Jhdt. der Name für das von den Spaniern eroberte Gebiet (in etwa) des heutigen Mexiko, wo zahlreiche hochrangige Gelehrte aus dem spanischen Mutterland an den neugegründeten Universitäten und Kollegien unterrichteten. Sie waren allesamt in der scholastischen Tradition des Mittelalters zuhause und bekannten sich zur Philosophie des Thomas von Aquin oder des Johannes Duns Scotus in der Form, die deren Lehre in den Universitäten von Paris, Salamanca oder Alcalá im 15. und beginnenden 16. Jhdt. erhalten hatte. Die Reihe „Quellen und Studien zur Philosophie in Neuspanien“ bietet die Texte dieser spätscholastischen Philosophen in kritischer Edition der lateinischen oder spanischen Originaltexte mit erstmaliger deutscher Übersetzung sowie Kommentarbände dazu. Die Befassung mit den novohispanischen Theoretikern ist auch im Rahmen der Selbstverpflichtung zu sehen, die Forschungstätigkeit auf Themen auszurichten, die für die gemeinsame Forschungsstelle „Methoden der Normbegründung“ der philosophischen Lehrstühle in Bamberg einschlägig sind.
  • Edition der Werke des Bernhard von Waging

    Das DFG-Langzeitprojekt „Diskurs und Gemeinschaft. Die Schriften Bernhards von Waging im Kontext der spätmittelalterlichen Reformprozesse. Kritische Edition – Erschließung – Rekonstruktion“ wird gemeinsam von Prof. Dr. Marc-Aeilko Aris (Lateinische Philologie des Mittelalter, LMU München), Prof. Dr. Franz Xaver Bischof (Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, LMU München) und Prof. Dr. Christian Schäfer (Philosophie, Universität Bamberg) betrieben. Im Rahmen der Forschungen werden neben der kritischen Edition der lateinischen Schriften Bernhards von Waging die untersuchten Texte im Zusammenhang einer neu entwickelten Datenbankstruktur in digitaler Form präsentiert und mit einschlägigen personenbezogenen und bibliothekshistorischen Daten verknüpft werden. Bernhard von Waging war im 15. Jhdt. Prior des Klosters Tegernsee, ein treuer Anhänger des herausragenden Philosophen Nicolaus Cusanus und tat sich vor allem mit Verteidigungsschriften zu De docta ignorantia hervor, dem wohl bekanntesten Werk des Cusanus. Im Projekt der Erschließung und Edition der Handschriften Bernhards widmet sich der in Bamberg federführend bearbeitete Projektteil insbesondere diesen Verteidigungsschriften und den Schriften des sogenannten ‚Mystikerstreits‘, in dem Bernhard eine führende Rolle spielte. Das Vorhaben der Gesamtedition schließt an ein DFG-gefördertes Vorgängerprojekt (2006-2012) an, in dem bereits ein Teil der Schriften Bernhards zum sogenannten „Mystikerstreit“ ediert wurden.
    http://www.bernhard-von-waging.uni-muenchen.de

Mitgliedschaften und Funktionen in akademischen Gesellschaften

  • American Philological Association (APA)
  • American Catholic Philosophical Association (ACPA)
  • American Philosophical Association (APA)
  • Fränkische Gesellschaft für Philosophie
  • Gesellschaft für Antike Philosophie (GanPh)

Kooperationen

  • Martin-Grabmann-Institut der LMU München – Franz Xaver Bischof, Martin Thurner – Kritische Edition der Werke des Bernhard von Waging – finanziert von der DFG.
  • Münchener Zentrum für Editionswissenschaften/LMU – Mark-Ailko Aris – Kritische Edition der Werke des Bernhard von Waging – finanziert von der DFG.
  • Fachbereich Philosophie/Universität Jena/Orientalistisches Institut/Universität Tübingen – Matthias Perkams, Heidrun Eichner – Handbuch der Islamischen Philosophie im Mittelalter.
  • Università degli studi di Udine – Gabriele de Anna – Società inclusiva, dimensioni della sicurezza, diritti fondamentali.

Vorsokratik

In der Beschäftigung mit der Vorsokratik verbinden sich philosophiehistorische mit philologischen Interessen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Frage nach der Vielschichtigkeit der sprachlichen Fassung und den Grenzen und Möglichkeiten philosophischer Sprache.

Platon und Platonismus

Platons Dialoge und insbesondere Platons Mythen definieren einen Forschungs- und Veröffentlichungsschwerpunkt, einen weiteren, darauf aufbauenden, die platonische Tradition. Das Augenmerk liegt hier vor allem auch auf geschichtstheoretischen Fragen der Einordnung des Platonismus als Integrationsmoment oder als konkurrierendes Gegenüber von klassischer Antike, Christentum und hellenistischen Philosophenschulen.

Scholastische Philosophie

Drei größere Themenblöcke bilden wiederkehrende Fixpunkte in Publikationstätigkeit und Lehre: 1. Die Beschäftigung mit Thomas von Aquin und den Quellen der thomasischen Philosophie; 2. die mittelalterliche Leidenschaftslehre, deren Behandlung Forschungen zum (patristischen) Platonismus, zur aristotelisch-thomasischen Tugend- und Lasterlehre und ein Projekt der Edition der Schriften des Cusanus-Apologeten Bernhard von Waging zur Motivationsstruktur in der Erkenntnistheorie zusammenführen (zu letzterem Projekt finden sich hier weitere Informationen); 3. die Spanische Spätscholastik, wobei im Zentrum die ethische Grundlagendebatte steht, in der angesichts der Entdeckung der Neuen Welt unter erstaunlicher Bewährung alter scholastischer Methoden und Denkansätze der Status von Menschsein, die Naturrechtsfrage und die Probleme des Kulturkontakts aufs Neue definiert und diskutiert werden.