Cicero: De divinatione
3. Workshop des AK Philosophie, Theologie und Religion in der Antike der GANPH
Bamberg, 10.-11.06.2022
Raum U11/00.16 (An der Universität 11)
Zoom-Link:
https://uni-bamberg.zoom.us/j/61462652007
Der Arbeitskreis ‚Philosophie, Theologie und Religion‘ der GanPh unter der Leitung von Dr. Angela Ulacco (KU Leuven), JProf. Dr. Diego De Brasi (Universität Trier) sowie PD Dr. Marko J. Fuchs (Universität Bamberg) bietet v.a. Nachwuchswissenschaftler*innen ein Forum, um sich mit dem Verhältnis und wechselseitigen Einfluss von Philosophie, Theologie und Religion in der Antike auseinanderzusetzen und sich damit mit einem Forschungsgebiet zu beschäftigen, das zentral für ein historisch und systematisch angemessenes Verständnis zahlreicher philosophischer Positionen dieser Epoche ist. Hauptziel des AK besteht demnach darin, sich denjenigen Texten zu widmen, die das Verhältnis von Religion, Theologie und Philosophie in der Antike – sei es von der klassischen Philosophie und traditionellen griechischen/römischen Kulten, sei es von der hellenistischen Philosophie und ägyptischen Kulten bzw. Judentum, sei es von der kaiserzeitlichen und spätantiken Philosophie und Gnosis, Hermetismus, Orakelliteratur sowie Christentum – beleuchten, und diese Texte historisch und systematisch zu interpretieren und zu kommentieren.
Thema des dritten Workshops des Arbeitskreises ist Ciceros Schrift De divinatione. In diesem Text bietet Cicero im zweiten Buch eine grundlegende philosophische Kritik und letztlich Zurückweisung fast aller im antiken Rom bekannten Formen von Weissagung als durch die Götter vermittelte ‚praesensio et scientia rerum futurarum‘. Generell gelte, dass weder in den spezifischen Bereichen der Kunstfertigen (artes), noch in denen, die in die Zuständigkeit der Philosophie fallen, also in der Naturphilosophie (physica), Ethik (ethica) oder Logik (dialectica) die divinatio irgendwelche Erkenntniswerte beanspruchen könne. Entsprechend konsultiere man in diesen Bereichen auch eher den jeweiligen Sachverständigen und Philosophen statt den Priester und Propheten. Aufschlussreich ist neben dieser generellen Kritik auch die Auslistung und detaillierte Diskussion verschiedener Arten von divinatio. Einschlägig ist zudem Ciceros Diskussion und scharfe Trennung von Religion (religio) und Aberglaube (superstitio).
Es ergeht herzliche Einleitung an alle Interessierten!
Programm
10.06.2022
15:30 Uhr – Einführung durch die Veranstalter –
15:45 Uhr Giulia Guidara (Pisa) – via Zoom
Cicero on Astrology (Div. II 87-99)
16:45 Uhr Carlo Delle Donne (Neapel) – via Zoom
Sympatheia and divination in Cicero’s Div.II 34-35
17:45 Uhr – Kaffeepause –
18:00 Uhr Abendvortrag: Elisabeth Begemann (Erfurt)
Ciceros De divinatione in religiöser und historischer Perspektive
11.06.2022
9:15 Uhr Janis P. Tortora (Tübingen)
Div. I 37f.: Griechische Orakel zwischen Verfall und Renaissance
10:15 Uhr Ina Schall (Köln)
Do Cicero’s arguments against prophetic frenzy qualify him as a religious sceptic? An analysis of Div. II 110-118.
11:15 Uhr – Kaffeepause –
11:30 Uhr Elsa Giovanna Simonetti (Leuven) – via Zoom
Prophetic dreams: an old women’s superstition(Div. II 119-148)
12:30 Uhr – Schlussbemerkungen, Verabschiedung, Veranstaltungsende –