Stabilität und Qualität in Partnerschaften

Gemeinsam mit Prof. Dr. Michela Schröder-Abé (Universität Potsdam) wird Dr. Katrin Rentzsch im September auf der Fachgruppentagung Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik in München eine Arbeitsgruppe zum Thema Persönlichkeit und Partnerschaft: Mechanismen der Stabilität und Qualität in romantischen Beziehungen leiten.

http://www.psy.lmu.de/dppd2017/

Zusammenfassung: Bisherige Forschung konnte zeigen, dass Persönlichkeitseigenschaften eine wichtige Rolle für Beziehungsoutcomes wie Stabilität oder Beziehungsqualität in romantischen Beziehungen spielen. Jedoch wurde bislang nur unzureichend beleuchtet, welche Mechanismen diesem Zusammenhang zugrunde liegen. Da es sich bei Partnerschaften um eine der wichtigsten sozialen Beziehungen handelt, die Menschen eingehen, stehen in unserer Arbeitsgruppe Persönlichkeitseigenschaften im Mittelpunkt, die eng mit dem sozialen Kontext verzahnt sind, wie Verträglichkeit, Extraversion, Narzissmus und Selbstwert. In unserer Arbeitsgruppe betrachten wir aus verschiedenen Blickwinkeln in fünf Beiträgen Mechanismen, die dem Zusammenhang zwischen diesen Eigenschaften und den Outcomes romantischer Beziehungen zugrunde liegen. Studienergebnisse stützen sich dabei auf unterschiedliche Datenquellen (Selbst- und Fremdeinschätzung, Physiologie, Beobachterratings) und anspruchsvolle Datenanalysemethoden (Längsschnittanalysen, dyadische Analysen, Tagebuchanalysen). Luciano und Orth untersuchen anhand der pairfam-Längsschnittdaten die mediierende Rolle von Beziehungsqualität beim Zusammenhang zwischen Selbstwert und wichtigen Transitionen in Partnerschaften (Beziehungsbeginn, Heirat und Trennung). Maaß und Ziegler analysieren den Zusammenhang zwischen Narzissmus und Beziehungscommitment anhand von Selbst- und Fremdwahrnehmungen beider Partner in heterosexuellen Paaren. Schröder-Abé und Geisler  beleuchten in einer Interaktionsstudie den Zusammenhang zwischen Narzissmus des einen und Beziehungszufriedenheit des anderen Partners, wobei dieser Zusammenhang über Empathie vermittelt und durch Selbstregulationsstärke moderiert wird. In einer Experience-Sampling-Studie untersuchen Columbus und KollegInnen den Zusammenhang zwischen HEXACO Persönlichkeitseigenschaften beider Partner und Beziehungszufriedenheit und inwieweit der Zusammenhang über die Wahrnehmung von erlebten Situationen vermittelt wird. In einem ähnlichen Design zeigen Rentzsch und Gerlach anhand einer dyadischen Tagebuchstudie, dass es für eine Beziehung förderlich ist, gemeinsam erlebte Situationen ähnlich wahrzunehmen, wobei die Ähnlichkeit in der Wahrnehmung mit der Ähnlichkeit in den Persönlichkeitseigenschaften beider Partner einhergeht.