Neue Publikation: Zusammenhänge zwischen Dominanz, Prestige und Beziehungsqualität bei Paaren

Eine neue Publikation mit dem Titel: „Dominance and prestige in romantic relationships: Actor and partner links to relationship quality” von Robert Körner, Astrid Schütz, Brett Murphy (University of North Carolina at Chapel Hill), Erez Zverling (Universität Haifa, Israel) und Ami Sha’ked (College of Law and Business, Ramat Gan, Israel) ist im Journal of Social and Personal Relationships erschienen.

Wir untersuchten den Einfluss von Dominanz und Prestige bei Paaren auf die globale Beziehungszufriedenheit. Dominanz beschreibt eine Machtform, die durch Einschüchterung, Zwang, und Aggression gekennzeichnet ist. Dagegen ist Prestige eine positiv konnotierte Machtform: Menschen mit Prestige können Einfluss ausüben, da sie von anderen respektiert und bewundert werden.

Wir führten vier Studien mit über 2000 Versuchspersonen aus Deutschland, Israel und den USA durch. Dabei variierten wir die Art der Dominanz- und Prestigemessungen (z.B. generell und beziehungsspezifisch). Es zeigte sich, dass Dominanz negativ mit der Beziehungsqualität beider Personen in der Partnerschaft zusammenhängt. Dagegen zeigten Prestige positive Zusammenhänge mit der Beziehungsqualität beider Personen. Beziehungsspezifische Messungen hatten höhere prädiktive Kraft als allgemeine.

Relevant für die Effekte sind die für Prestige typischen prosozialen Verhaltensweisen und die für Dominanz typischen antisozialen Verhaltensweisen. Das Geschlecht der Teilnehmenden moderierte einige Zusammenhänge: So war der negative Zusammenhang zwischen Dominanz und Beziehungsqualität für Frauen stärker als für Männer. Dies weist daraufhin, dass traditionelle Geschlechterrollen über sozial angemessenes Verhalten noch immer Paarbeziehungen beeinflussen.

Referenz: 

Körner, R., Murphy, B., Zverling, E., Sha'ked, A., & Schütz, A. (in press). Dominance and prestige in romantic relationships: Actor and partner links to relationship quality. Journal of Social and Personal Relationships.https://doi.org/10.1177/02654075231212940