Neue Publikation: Persönlichkeit von Tabletop-Spielern
Eine neue Publikation mit dem Titel: „Who commands the little soldiers? A comparison of the personality traits of miniature wargame players with other gamers and non-gamers ” von Robert Körner, Jana Kammerhoff und Astrid Schütz erscheint im Journal of Individual Differences.
In den Medien werden Spielerinnen und Spieler von Tabletop-Spielen (engl. „miniature wargames“) bisweilen als antisoziale und aggressive Personen dargestellt. Wir fragten uns, was hinter dem Stereotyp steckt und befragten männliche Tabletop-Spieler. Erfasst wurden Motive und Persönlichkeitseigenschaften. Diese Daten verglichen wir mit einer Stichprobe von Nicht-Spielern sowie mit Pen-&-Paper-Spielern und Egoshooter-Spielern. Pen-&-Paper-Spiele umfassen das Einnehmen fiktiver Rollen und das Erleben von Abenteuern durch Erzählen. Bisherige Forschung fokussierte sich vor allem auf diese Spielart.
Tabletop-Spieler (sowie diejenigen die die beiden anderen Gamingformen spielen) schnitten in einem Intelligenztest besser als Vergleichspersonen ab und beschrieben sich als weniger autoritär sowie als offener und extravertierter. Vorurteile über mangelnde Verträglichkeit und antisoziale Eigenschaften von Tabletop-Spielern sollten, gemessen an diesen auf Selbsteinschätzung basierenden Resultaten, kritisch reflektiert werden. Anscheinend ziehen die Spiele logisch und strategisch denkende, vielseitig interessierte und verträgliche Personen an. Möglicherweise fördert auch die Spielumgebung die Entwicklung kognitiver und prosozialer Eigenschaften.
Referenz:
Körner, R., Kammerhoff, J., & Schütz, A. (in press). Who commands the little soldiers? A comparison of the personality traits of miniature wargame players with other gamers and non-gamers. Journal of Individual Differences. https://doi.org/10.1027/1614-0001/a000326