Neue Publikation: Erleben von Macht erhöht Beziehungsqualität bei Paaren
Wir untersuchten den Einfluss von Macht in romantischen Paaren auf Beziehungsqualität. Dabei wird Macht als sozialer Einfluss verstanden und als Möglichkeit Entscheidungen beeinflussen zu können (persönliches Machtgefühl). Zudem erfassten wir positionelle Macht, welche durch das Einkommen und den Bildungsstatus bestimmt wird, Zufriedenheit mit der erlebten Macht in der Beziehung und das generelle Machtmotiv. Außerdem berechneten wir für alle Maße die Machtbalance, das heißt, inwieweit die Ausprägungen bei den Machtmerkmalen ähnlich waren innerhalb der Paare. Insgesamt nahmen 181 heterosexuelle Paare an der Fragebogenstudie teil.
Bei den Paaren bestand relatives Machtgleichgewicht in Bezug auf das persönliche Machtgefühl, aber Ungleichgewicht in Bezug auf die positionelle Macht. Männer gaben im Schnitt eine höhere positionelle Macht als Frauen an. Diese basiert auf Einkommen und Bildungsstand. Das persönliches Machtgefühl und die Zufriedenheit mit der erlebten Macht sagten die Beziehungsqualität von beiden Beteiligten vorher. Das heißt, umso höher die erlebte Macht einer Person, desto höher war die eigene Beziehungszufriedenheit sowie die Beziehungszufriedenheit des Partners.
Im Gegensatz dazu gab es kaum Zusammenhänge zwischen positioneller Macht, dem allgemeinen Machtmotiv und der Machtbalance mit der Beziehungsqualität. Offenbar ist vor allem die subjektive, erlebte Macht für die Beziehungsqualität bedeutsam. Darüber hinaus ist für die Zufriedenheit weniger das Machtgleichgewicht, sondern das empfundene persönliche Machtniveau entscheidend.
Referenz:
Körner, R., & Schütz, A. (in press). Power in romantic relationships: How positional and experienced power are associated with relationship quality. Journal of Social and Personal Relationships. https://doi.org/10.1177/02654075211017670