Erschöpfung von Führungskräften hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mitarbeitenden

Ziele

Ziel dieser Studie war es, Cross-Over-Effekte zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden zu untersuchen: Steht Erschöpfung von Führungskräften mit körperlichen Beschwerden bei Mitarbeitenden in Zusammenhang? Gesundheitsförderliches Führungsverhalten (oder dessen Einschränkung) wurde dabei als vermittelnder Mechanismus angenommen.

Methoden

In zwei Wellen wurden 41 Führungskräfte und 65 Mitarbeitende im Rahmen einer Online-Studie befragt. Zu jeder Führungskraft lagen Daten von einem oder zwei Mitarbeitenden vor. Zu Zeitpunkt 1 schätzten die Führungskräfte das Ausmaß ihrer psychischen Erschöpfung (eine Vorstufe von Burnout) ein. Mitarbeitende schätzen drei Monate später (Zeitpunkt 2) einerseits das gesundheitsförderliche Führungsverhalten ihrer Vorgesetzten ein, andererseits machten sie Angaben zu ihrem Gesundheitszustand und Gesundheitsproblemen.

Ergebnisse

Gefunden wurde ein indirekter Cross-Over-Effekt: Erschöpfung der Führungskraft stand in Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen von Mitarbeitenden. Vermittelt wurde der Zusammenhang über gesundheitsförderliches Führungsverhalten – bzw. dessen Abwesenheit.

Praktische Implikationen

Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, dass Organisationen Wert auf die Gesundheit ihrer Führungskräfte legen, da diese wichtige Grundlage für gesundheitsförderliches Führungsverhalten ist – und das wiederum dazu beiträgt, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.

Publikation

Köppe, C., Kammerhoff, J., & Schütz, A. (2018). Leader-follower crossover: Exhaustion predicts somatic complaints via StaffCare behavior. Journal of Managerial Psychology, 33(3), 297–310. doi:10.1108/JMP-10-2017-0367