NMUN Konferenz New York 2016
Nachdem die einwöchige Exkursion in Washington in eher entspannter Atmosphäre vonstattenging, sollte am 20. März dann das beginnen, worauf wir ein Semester hingearbeitet und –gefiebert hatten: die NMUN-Konferenz in New York. Um Mitternacht kamen wir am Vorabend in New York an und machten uns auf den Weg zum Sheraton am Times Square.
Die gemeinsame Opening Ceremony war der Startschuss für die Konferenz. Neben der Begrüßung durch die NMUN-Organisatoren hielt Olav Kjørven, UNICEF Director of Public Partnerships und einer der Architekten der UN Millenniums-Entwicklungsziele, eine beeindruckende Rede unter dem Motto „Trumping the Dark Forces“.
In den anschließenden Sitzungen ging es vorrangig um das Setzen der Agenda, das sich je nach Komitee unterschiedlich einfach oder schwierig gestaltete und ebenfalls je nach Komitee unterschiedlich befriedigend oder unbefriedigend für unsere Delegierten endete. Am Montag begann dann die inhaltliche Arbeit. Vor Sitzungsbeginn stand allerdings noch ein weiterer Programmpunkt an: das Briefing in der Israelischen Mission bei den Vereinten Nationen. Der dortige Mitarbeiterstab stellte uns ein weiteres Mal die wichtigsten Ziele und Standpunkte Israels dar und schickte uns so gut vorbereitet in den zweiten Sitzungstag.
Es zeigte sich, dass unsere Tutoren im Vorfeld nicht übertrieben hatten, wenn sie von den Anstrengungen der Konferenz berichtet hatten. Die Pausen wurden vor allem für Essen und Schlafen genutzt und besonders der berüchtigte „Meltdown Tuesday“, an dem die Sitzungen von 8.30 Uhr bis 22.00 Uhr gingen, verlangte uns alles ab. Trotz allem traf man sich auch nach den offiziellen Sitzungen zum gemeinsamen Debriefing, bei dem die Teams ausführlich von ihren Hochs und Tiefs des Tages berichten konnten. Am Mittwoch aber, dem letzten inhaltlichen Sitzungstag, zeigte sich, dass sich unsere Bemühungen gelohnt hatten: Alle Teams konnten den Großteil ihrer Ziele in die verabschiedeten Resolutionen einbringen und wir hatten viele neue Kontakte mit Studierenden aus aller Welt geknüpft.
Als wir abends auf der Rooftop-Party in Manhattan etwas Abwechslung suchten, bekamen wir von unseren Tutoren die SMS-Nachricht: Unsere Bamberger Delegation ist Outstanding Delegation geworden!
Doch damit nicht genug, denn unsere Vertreter Chiles´ im Sicherheitsrat wurden auch noch gesondert als Outstanding Delegates gewürdigt. Des Weiteren bekamen wir in 4 Komitees einen Award für die jeweiligen Position Papers. Die Tutoren und wir hatten also alle Gründe, stolz auf die diesjährige NMUN-Delegation zu sein und die Uni Bamberg wurde wieder einmal würdig in New York vertreten.
Donnerstags stand schließlich die Closing Cermony an und der Tag war gekommen, den wir ein halbes Jahr herbeigesehnt hatten: Wir durften ins Headquarter der Vereinten Nationen und einmal im Saal der (tatsächlichen) Generalversammlung der UNO Platz nehmen.
Die Vorhut bildeten die Vertreter der verschiedenen Generalversammlung-Komitees, welche schon ein paar Stunden vor den restlichen Delegierten Einlass gewährt bekamen und über die in den vergangenen Tagen erarbeiteten Resolutionen noch einmal „per Knopfruck“ am Tisch Israels abstimmen durften – auch wenn das Ganze nur symbolischer Natur war, so war dies noch einmal eine kleine Belohnung für das arbeitsaufwändige Semester und die Konferenz, die nun hinter uns lag.
Gegen Mittag stießen dann die restlichen Bamberger dazu, alle ein letztes Mal in Business-Kleidung. Nachdem jede Menge Fotos gemacht wurden, saßen wir als Team in den vorderen Reihen, während die letzten offiziellen Reden der Konferenz gehalten wurden. Als unsere Bamberger Delegation noch
einmal gemeinsam aufstehen durfte und einen Applaus des gesamten Saales für den Award als Outstanding Delegation bekam, wurde auch die eine oder andere Träne verdrückt.
So verließen wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge das Headquarter, doch durch die vielen Awards nicht mit leeren Händen und um viele tolle und wertvolle Erfahrungen reicher. Niemand von uns hätte am Anfang des Projektes „National Model United Nations 2016“ gedacht, dass dieses Semester eines der Besten werden würde und wir merkten wieder einmal, dass sich die vielen Stunden Arbeit und Training gelohnt hatten.
Abends warfen wir uns noch einmal richtig in Schale und feierten auf dem Delegates Dance die erfolgreiche Konferenz, unsere Awards aber vor allem eines: Uns als Team.
New York wird auch The city that never sleeps genannt und auch wenn wir manchmal ebenfalls zu wenig Schlaf bekamen und uns alles über den Kopf zu wachsen drohte, so waren wir am Ende unserer Reise erschöpft aber glücklich und wussten, dass wir Erfahrungen, aber vor allem Freunde fürs Leben gewonnen hatten.
(Bericht von Marie Dieckhoff und Steffen Keller)