Besuch im Auswärtigen Amt und der Malaysischen Botschaft in Berlin
Den Reichstag sehen, durchs Brandenburger Tor zu gehen und „Unter den Linden“ lang zu spazieren sind die Dinge, die man normalerweise von einem Ausflug nach Berlin erwartet. Da wir allerdings nicht im Rahmen eines „normalen Ausflugs“ nach Berlin gefahren sind, war unser Ziel ein anderes: Besuche im Auswärtigen Amt und in der malaysischen Botschaft standen auf unserem Plan für Berlin.
Schon früh morgens sammelten wir uns am 13. Januar 2011 um den Zug nach Berlin zu nehmen. Dort angekommen begaben wir uns in unser Hostel am Bahnhof Zoo, wo wir uns in aller Schnelle in Anzüge und Kostüme schmissen um dann sehr seriös ins Auswärtige Amt zu fahren. Nachdem außer einem Desinfektionsspray und einem Deo alle den Sicherheitscheck bestanden hatten, konnte es also los gehen. Zuerst bekamen wir von Herrn Thomas Fritschen, der selbst schon bei den Vereinten Nationen in New York gearbeitet hat, einige Insider-Tipps. Schritt für Schritt lernten wir viele Einzelheiten; von dem Adressaten einer Rede, über das Rede halten selber, bis hin zur Verabschiedung einer Resolution. Besonders spannend war es dabei zu sehen, wie viel diplomatisches Geschick beim Verhandeln und Formulieren an den Tag gelegt wird.
Nachdem er geduldig all unsere Fragen beantwortet hatte, ging es thematisch nach Südostasien. Herr Bartholdt, der für den Länderbereich um Malaysia zuständig ist, begann damit uns einen Überblick über Malaysia im Allgemeinen zu geben und uns das Verhältnis zu den Nachbarländern zu erläutern. Schnell wurde auch klar, dass Malaysia auch für die EU ein wichtiger Partner ist, da Malaysia wirtschaftlich sehr stark sei. Auch konnten wir heikle Themen ansprechen und uns informieren, welche Verhaltensregeln beim Besuch in der Botschaft zu beachten sind.
Um uns auf den Besuch in der Botschaft einzustimmen und das malaysische Lebensgefühl zu erfahren, gingen wir dann zum Tagesabschluss malaysische Essen.
Früh los ging es auch am nächsten Tag, obwohl wir erst um zehn in der Botschaft erwartet wurden. Allerdings musste davor schon geduscht, gepackt, Betten abgezogen, gefrühstückt, ausgecheckt und der Weg zur Botschaft zurück gelegt werden. In der Botschaft angekommen wurden wir freundlich begrüßt und dann ging es auch schon los. Die Anspannung und Ehrfurcht war unserer Gruppe zuerst noch anzumerken, doch die Aufgeschlossenheit und das Interesse an unserem Projekt von Seiten des Botschafters Dato‘ Ibrahim Abdullah lockerte die Runde schnell auf. Wir konnten viele sehr spezifische Fragen zu unseren Komitee-Themen stellen und bekamen dabei viele hilfreiche Antworten. Um etwas mehr in die malaysische Kultur einzutauchen wurde uns typisch malaysisches Essen -das übrigens viel besser war als am Tag zuvor!- angeboten. Während und nach dem Essen mit dem Botschafter und dem Gesandten des Botschaftsrats, Herr Muzafar Shah Mustafa und der Botschaftssekretärin, Frau Emma Marina Zubir, gab es noch die Möglichkeit in persönlichen Gesprächen letzte Wissenslücken über Malaysia zu beseitigen. Zum Abschied bekam jeder von uns noch ein Geschenk und begingen die letzten Stunden in Berlin, in denen jeder von uns Zeit zur freien Verfügung hatte. So kam der ein oder andere doch noch dazu durchs Brandenburger Tor zu spazieren.