„Erfahrungen, Ziele, Visionen“
„Die gestiegene Arbeitslast für die nicht hauptamtlichen Vizepräsidenten wird so besser verteilt“, erläuterte Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert die strategische Entscheidung der Leitung vor der Präsentation der Kandidatin. „Im Übrigen waren wir die letzte staatliche Universität in Bayern, die mit nur zwei Vizepräsidenten gearbeitet hat.“ Die von ihm vorgeschlagene Kandidatin verbinde drei wichtige Elemente in hervorragender Weise, so Ruppert: administrative Erfahrung, Forschungs- und Transferkompetenz sowie eine gute Kenntnis der Bamberger Verhältnisse. „Ich bin mir sicher, dass wir mit Kollegin Schütz ein ausgesprochen wertvolles Mitglied in unsere Runde bekommen.“
Mit Astrid Schütz, die seit Oktober 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik ist, hat die Universitätsleitung Bamberg eine Wissenschaftlerin gewonnen, die ihre akademische Laufbahn in Bamberg begann: Sie hat – neben verschiedenen anderen Studien- und Arbeitsorten sowie zwei Forschungsaufenthalten in den USA – in Bamberg studiert, promoviert und habilitiert, bevor sie von 1999 bis 2011 an der TU Chemnitz Professorin für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik war. (Lesen Sie unser Porträt in den Uni News.) In der Universitätsleitung wird sie ab Oktober das bisher von Vizepräsident Prof. Dr. Guido Wirtz betreute Ressort Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs betreuen. Wirtz übernimmt das neue Ressort Technologie und Innovation.
Profil schärfen, Nachwuchs fördern und Qualität sichern
In ihrer Vorstellung hob die Psychologin, die auch das Kompetenzzentrum für Angewandte Personalpsychologie (KAP) leitet, drei Aspekte hervor, die ihr besonders am Herzen liegen. Sie kennzeichnen auf besondere Art auch ihren eigenen akademischen Werdegang: Praxisbezug, Interdisziplinarität und Internationalität.
Für ihre Amtszeit hat sie sich einiges vorgenommen. Das Bamberger Wissenschaftsprofil gelte es zu reflektieren und zu schärfen, die Schwerpunkte immer wieder anzupassen und neue Akzente zu setzen. Außerdem will sie die Internationalität der Universität im Bereich Forschung und Transfer weiter ausbauen, neue Kooperationen anregen und Initiativen der Zusammenarbeit unterstützen. Möglicherweise könne man Wege finden, stärkere Anreize zu setzen, um insbesondere internationale Kooperationen zu fördern.
Im Bereich Nachwuchsförderung positionierte sich die Psychologin klar: Es sei wichtig, mehrere Wege zur Qualifikation zu ebnen und dafür Sorge zu tragen, dass alle Promovierenden denselben Status genießen. Als Qualifikationsnachweis sollen vermehrt publikationsbasierte Promotionen möglich sein, nicht nur Monographien.
Schütz will auch die Arbeit der Trimberg Research Academy (TRAc) evaluieren und das Angebot optimieren. Besonders das bereits sehr gute Angebot an Schlüsselqualifikationen hob sie hervor. Sie sprach sich außerdem für eine Erweiterung durch Nachwuchskolloquien und Methodenworkshops sowie den Ausbau von Gastdozenturen aus.