Bamberger Perspektiven auf die Wikipedia
Das Ideal der Wikipedia klingt verheißungsvoll: Sie bündelt die Weisheit der Vielen, ist jederzeit zugänglich, immer aktuell. Doch in der Wissenschaft, heißt es, ist sie als unsichere Quelle zu meiden. Stimmt das? Die neue Ausgabe von uni.vers fasst zusammen, wie an der Universität Bamberg über die Online-Enzyklopädie nachgedacht und wie sie erforscht wird.
Die neue Ausgabe des Universitätsmagazins uni.vers ist erschienen! Unter dem Titel „Ein Universum des Wissens für alle“ dreht sich alles um die bekannte Online-Enzyklopädie Wikipedia. Mit insgesamt zwölf Artikeln geht das Magazin unter anderem den beiden Fragen nach, ob sich die Wissenschaft mit dem Nachschlagewerk befassen soll und wie sie es nutzen kann.
Wikipedia lockt mit Schwarmintelligenz, mit dem kollaborativ zusammengetragenen Wissen der Menschheit: frei zugänglich, ohne kommerziellen Hintergrund. Der Neugierige springt wiki – hawaiisch für schnell – von Artikel zu Artikel, von Lemma zu Lemma, von den Mongolen zum Computerchip. Ob sich das für die Forschung nutzen lässt und ob Wissenschaft und Wikipedia überhaupt zusammenpassen, erörtern die Professoren Dr. Christoph Herzog und Dr. Patrick Franke in einem Pro-Contra-Gespräch.
Wikipedia für die Forschung nutzen
In der neuen Ausgabe wird auch nachvollzogen, wie sich das größte Nachschlagewerk des Internets als Quelle eignet. Dabei geht es zunächst um Zitiermöglichkeiten und die Frage, wann die Enzyklopädie als Primär- oder Sekundärquelle genutzt werden kann. Anschließend zeigen unter anderem Prof. Dr. Klaus van Eickels, Prof. Dr. Andreas Henrich, Prof. Dr. Ulf Abraham und Prof. Dr. Ute Schmid konkrete Perspektiven auf, wie Wikipedia in den Geschichtswissenschaften, im Bereich Didaktik und in der Informatik verwendet werden kann. Die Stärken und Schwächen und die Verlässlichkeit eines einzelnen Eintrags analysiert Dr. Michael Rödel am Beispiel des Artikels zu Theodor Fontane.
Darüber hinaus gibt uni.vers einen Einblick in weitere Facetten des Themas: Wie gehen Autoren mit Meinungsverschiedenheiten um? Was für Potentiale bietet die Software MediaWiki? Und was bedeutet es für Professoren, einen eigenen Wikipedia-Eintrag zu haben?
Die neue uni.vers-Ausgabe steht hier als interaktives E-Magazin und zum Download bereit.