Bei der zweiten Veranstaltung der Tandem-Reihe „Wissenschaft & Praxis“...

..brachten die Referentinnen und Referenten aus Forschung und Unternehmen…

..den Anwesenden Beispiele erfolgreicher Mitarbeitermotivation näher…

..und vertieften das Wissen anschließend. (Foto: Universität Bamberg)

Motivation für Jung und Alt

Zweiter Aufschlag der Tandem-Reihe Wissenschaft & Praxis

Seit dem Jahr 2000 nehmen laut Handwerkskammer für Oberfranken (HWK) die Schülerzahlen merklich ab und das Durchschnittsalter in Betrieben steigt stetig an. Zukünftig werden weniger junge Menschen als Fachkräfte zur Verfügung stehen und ältere Beschäftigte in der Überzahl sein. Der demographische Wandel verändert unsere Gesellschaft spürbar und stellt auch Unternehmen vor große Herausforderungen. Denn die Generationen haben verschiedene Bedürfnisse und Wünsche und stellen unterschiedliche Anforderungen an ihre Tätigkeit und ihre Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.

Wie Führungskräfte mit den unterschiedlichen Ansprüchen von Jung und Alt umgehen können, zeigte die Veranstaltung „Generationen-Mix als Herausforderung für Führungskräfte“ in der Tandem-Reihe Wissenschaft & Praxis am 18. Januar. Die Gemeinschaftsinitiative der Universität Bamberg, der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken Bayreuth und der HWK Oberfranken bot bereits zum zweiten Mal ein Forum zum Ideenaustausch. Ralf Döring, der beim Musikhaus Thomann die Personalabteilung leitet, führte durch einen Abend mit unternehmerischen Best-Practice-Beispielen und wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Führungsforschung.

Stichwort „Individualisierte Führung“

Mit dem demographischen Wandel konfrontiert, sollten sich Führungskräfte auf die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen einstellen und ihnen bestmöglich gerecht werden. Nur dann bleiben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert – und das wiederum ist ein zentraler Faktor für den Erfolg des Unternehmens.

Während jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aufgabenvielfalt und Feedback im Berufsalltag einen hohen Stellenwert einräumen, priorisiert die ältere Generation Autonomie bei der Arbeit. Wenn Führungskräfte das berücksichtigen, birgt der Generationen-Mix viele Chancen und Potentiale. „Unterschiedlichkeit fördert Kreativität“, erläuterte Prof. Dr. Astrid Schütz die Devise. Die Leiterin des Kompetenzzentrums für Angewandte Personalpsychologie (KAP) der Universität Bamberg empfiehlt daher altersheterogene Teams. Statt der Altersunterschiede solle man individuelle Ressourcen und Potentiale betonen und diese für das Unternehmen gewinnbringend nutzen.

Dabei ist der Führungsstil entscheidend. „Transformationale Führung ist besonders erfolgreich“, erklärte Astrid Schütz. „Transformational“ bedeutet: Vorgesetzte leben das Erwartete vor, zeigen Ziele und Visionen auf, lassen neue Lösungswege und Innovationen zu und fördern jeden Einzelnen einer heterogenen Belegschaft individuell. Dies sorgt für hohe Motivation.

Aus der betrieblichen Praxis

Wie das Wissen aus der Theorie erfolgreich im eigenen Unternehmen umgesetzt wird, erklärten zwei Praktiker in Kurzvorträgen. „Führung, die auf individuelle Bedürfnisse eingeht, ist kein notwendiges Zugeständnis, sondern eine Voraussetzung für Motivation, Arbeitszufriedenheit und nicht zuletzt gute Leistung“, fasste Dr. Alexander Häfner, Leiter der Personalentwicklung der Würth Industrie Service GmbH & Co., seine Erfahrungen aus zehn Jahren Führungskräfteentwicklung zusammen. Die Bereitschaft zu Personalgesprächen, Teilzeitmodellen oder flexiblen Renteneintrittsvereinbarungen sei dabei unverzichtbar.

Michael Limmer, Geschäftsführer des Traditionsunternehmens Limmer + Söllner GmbH, fokussierte in seinem Vortrag das vieldiskutierte Thema der Generationen X und Y, der Jahrgänge von 1960-1980 und 1980-1990. Kennzeichnend für diese Generationen seien die steigende Fluktuation mit wechselnden Arbeitgeber. Dies stelle neue Herausforderungen an Unternehmen. In einer anschließenden Diskussionsrunde standen die Referentinnen und Referenten den Anwesenden Rede und Antwort und gewährten tiefere Einblicke in ihre Vortragsinhalte.

Die nächste Veranstaltung der Tandem-Reihe „Wissenschaft & Praxis“ findet am 20. Juni zum Thema „Denkmaltechnologie“ statt.

Hinweis

Diesen Text verfasste Ivana Peric für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.