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Die Universität Bamberg möchte mit verpflichtenden Statistik-Veranstaltungen alle Studierenden bestens auf die Arbeitswelt vorbereiten.

- Patricia Achter

Statistik wird für alle Studierenden verpflichtend

Mit Pflichtveranstaltungen setzt die Universität Bamberg deutschlandweit Maßstäbe als Reaktion auf die Bedeutung von Big Data – und motiviert durch Preise.

Ab dem Sommersemester 2020 sind Statistik-Veranstaltungen für alle Studierenden der Universität Bamberg verpflichtend. „Wir wollen mit dieser Regelung den Bamberger Studierenden die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen“, begründet Prof. Dr. Frithjof Grell, Vizepräsident für Lehre und Studierende, die Entscheidung. „Als erste Universität deutschlandweit führen wir Pflichtveranstaltungen in Statistik ein – gerade auch für geistes- und kulturwissenschaftliche Fächer. Denn es wird in allen Berufsbranchen immer wichtiger, Datenmengen zu analysieren und zu interpretieren.“ 

„Der Trend wird sich verstärken“

Unternehmen messen beispielsweise, was ihren Kundinnen und Kunden gefällt oder was sie brauchen. Journalistinnen und Journalisten analysieren große Datenmengen und bereiten sie verständlich auf. Forschende belegen Erkenntnisse mit Daten. „In Zukunft wird sich der Trend noch verstärken“, erklärt Grell. „Ob lokale Bäckereien, Gärtnereien oder Buchhandlungen: Alle benötigen bald statistische Kenntnisse, um auf dem Markt mithalten zu können. Wer die Kundenwünsche nicht analysieren kann, verliert.“ 

Regelung gilt für alle Studiengänge 

Deshalb werden die Vorlesungen Statistik I und Statistik II Pflichtfächer für Studierende sämtlicher Fachrichtungen – von der Allgemeinen Sprachwissenschaft bis zur Wirtschaftsinformatik. Mit benoteten Prüfungen schließen Studierende die beiden Vorlesungen ab. Die Regelung gilt für Studienanfängerinnen und -anfänger sowie rückwirkend für alle Studierenden, die ihr Studium am 31. März 2020 noch nicht abgeschlossen haben. „Pro Studierendem sind 10 ECTS-Punkte in Statistik zu erbringen“, heißt es in der von der Universitätsleitung beschlossenen allgemeinen Prüfungsordnung für Bachelor- und Masterstudiengänge

Kostenlose Handyverträge als Motivation

Generationen von Schülerinnen und Schülern hatten Probleme mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und Stichproben. Daher hat sich die Universitätsleitung gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie etwas Besonderes einfallen lassen: „Wir bieten Tutorien in Zweiergruppen und Einzelbetreuung an, um alle gut auf die Prüfungen vorzubereiten“, sagt Vertretungsprofessor Dr. Martin Messingschlager. Zur Motivation veranstaltet der Lehrstuhl regelmäßige Wettbewerbe: Studierende, die die meisten Übungsaufgaben richtig lösen, bekommen als Preis etwa kostenlose Zugänge zu Streaming-Plattformen, Bahn-Gutscheine, Handyverträge oder Premium-Taschenrechner. Um die zusätzliche Arbeit leisten zu können, stellt der Lehrstuhl 30 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. „Alle Absolventinnen und Absolventen werden in Zukunft das Bayes-Theorem im Schlaf aufsagen können“, verspricht Messingschlager.

Adäquate Qualifikation

„Der Entwicklung von Big Data kann man nicht begegnen mit kleckern, da muss man klotzen“, stellt Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert fest. „Wir müssen unsere Absolventinnen und Absolventen für diese Welt adäquat qualifizieren, denn wie Warren Buffett gesagt hat: ‚Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer ohne Badehose schwimmen gegangen ist.‘“

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dieser Meldung um einen Aprilscherz handelt. Die Auflösung sehen Sie in einem Video auf Facebook.