„Vor Ihren Leistungen habe ich großen Respekt“
Prof. Dr. Herbert Selg, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie I – Entwicklungspsychologie von 1976-2000, ist am 6. November 2017 verstorben. Seinen ersten und größten Arbeitsschwerpunkt bildete die um 1960 einsetzende, international betriebene, intensive und fruchtbare Aggressionsforschung. Zu seinen weiteren Hauptarbeitsgebieten zählten Sexualität und deren Schnittmenge in der Pornographie sowie in der sexuellen Misshandlung von Kindern. Hier ist besonders die präventionspsychologische Ausrichtung seiner Forschungsarbeiten hervorzuheben. Freundinnen und Freunde, Kollegen und Weggefährten erlebten ihn als „ungeheuer fairen“ (Dietrich Dörner), „bescheidenen und zurückhaltenden Menschen“ (Bettine Schuhrke) und guten Gesprächspartner (Hermann Liebel). Auch nach seiner Emeritierung blieb er der Bamberger Psychologie sehr verbunden. „Er hat noch lange Zeit die Einführungsvorlesung mit einer sehr eindrucksvollen Freud-Vorlesungseinheit unterstützt oder an der Bamberger ‚Einführung in die Psychologie‘ aktiv und maßgeblich mitgewirkt“, sagt Sabine Weinert, die den Lehrstuhl für Psychologie I – Entwicklungspsychologie im Jahr 2002 übernommen hatte.
Herbert Selg war Mitglied im Fakultätsrat, Dekan und Senator. Er wurde mit der Einrichtung von zwei Studiengängen für Psychologie betreut: Der eine betraf den Diplomstudiengang, der andere eine Neuheit, den Studiengang für Schulpsychologie. Für die erfolgreiche Etablierung der beiden Studiengänge bedankte sich Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert in der Abschiedsvorlesung von Herbert Selg im Jahre 2000 mit folgenden Worten: „Lieber Herr Selg, vor Ihren Leistungen habe ich großen Respekt, vor allem mit Blick auf die kollegiale Haltung beim Aufbau der Bamberger Psychologie, die Sie als der erstberufene und dienstälteste Kollege dieses Faches betrieben haben.“
Hier geht es zur Lehrstuhlwebseite, die einen ausführlichen Nachruf auf Herbert Selg bereitstellt.