Irmler-Musikwettbewerb machte das Sommersemester 2021 hörbar musikalisch
„Die Musik steckt nicht in den Noten, sondern in der Stille dazwischen.“ Wenn nun nach langen und sehr ruhigen Monaten das Musikleben an der Otto-Friedrich-Universität wieder aufzublühen beginnt, dann möchte man diesem Bonmot aus dem Munde Wolfgang Amadeus Mozarts zugespitzt entgegenhalten, dass man es mit der Stille aber auch übertreiben kann. Umso erfreulicher, dass neben der gelungenen Sommerserenade der Universitätsmusik auch der Irmler-Musikwettbewerb wieder turnusmäßig stattfinden und so dazu beitragen konnte, das Sommersemester hörbar musikalisch und keinesfalls in Stille enden zu lassen.
Die interessierte Öffentlichkeit konnte den musikalischen Beiträgen zwar erneut nur per Live-Stream folgen, aber die Atmosphäre war deshalb nicht weniger spannungsgeladen, als sich die Tür zum Irmler-Musiksaal auf der Erba-Insel öffnete und sich zunächst die Solistinnen und Solisten mit einem anspruchsvollen und stilistisch breit gefächerten Programm von je 20 bis 25 Minuten Dauer den Ohren der Jury stellten. Diese wiederum hatte es nicht leicht, die Mannigfaltigkeit und das künstlerische Level der Darbietungen in Relation zueinander zu setzen, um so die Platzierungen der Preisträgerinnen und Preisträger ermitteln und deren musikalische Leistungen angemessen würdigen zu können.
In der Kategorie „Solo“ erzielte Lukas Schrüfer (Klarinette) den ersten Preis. Mit je einem zweiten Preis wurden Katharina Ruhland (Klarinette) und Verena Durmann (Gesang) prämiert. Sophia Fosmo (Querflöte) gewann den dritten und Sonja Kröner (Klarinette) den vierten Preis. In der Kategorie „Ensemble“ traten Julia Rögner und Esther Schadt als Klavier-Duo an. Hier beeindruckte die Virtuosität der beiden Pianistinnen ebenso wie das monumentale Erscheinungsbild der beiden Flügel auf der Bühne. Zum Bösendorfer Imperial gesellte sich ein etwas kleinerer, aber nicht minder schmucker Steinway. Die dargebrachte Musik ließ die beiden hochkarätigen Flügel zu einem einzigen Klangkörper verschmelzen. Beide Instrumente verdankt der Lehrstuhl dem Ehepaar Irmler. Der anwesenden Ehrensenatorin der Universität, Bärbel Irmler, war es ein Herzensanliegen, sich bei den beiden Damen unmittelbar nach ihrem Auftritt mit den Worten „So etwas habe ich ja noch nie gehört!“ zu bedanken. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 2.200 € an die erfolgreichen Studierenden verteilt.
Seit dem Jahr 1990 ist der von Dr. Hermann und Bärbel Irmler initiierte und getragene Wettbewerb eine feste Einrichtung am Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik. Prof. Dr. Stefan Hörmann, Lehrstuhlinhaber und zugleich Vizepräsident der Universität, zeigte sich äußerst erfreut darüber, dass dieses Format eines musikalischen Wettstreits auch in seiner 32. Auflage nichts von seiner Attraktivität verloren hat und Studierende der musikpädagogischen Studiengänge zu herausragenden vokalen und instrumentalen Leistungen motivieren kann. Mit dem Irmler-Musikwettbewerb kann der Lehrstuhl ein Alleinstellungsmerkmal im künstlerisch-praktischen Bereich für sich beanspruchen und sich damit von anderen bayerischen und deutschen Standorten mit musikpädagogischen Studiengängen abheben.
Finanziell getragen wird der Wettbewerb von der inzwischen schon seit zwei Jahrzehnten bestehenden Irmler-Zustiftung zur Universitätsstiftung.