Warum die Universität Bamberg nun um zwei Institute reicher ist
An der Universität Bamberg haben sich zwei Fachbereiche neu organisiert: Zum 1. Oktober 2019 sind das Institut für Politikwissenschaft und das Institut für Volkswirtschaftslehre gegründet worden. In ihren Mitgliederversammlungen haben sie nun die geschäftsführenden Direktoren gewählt, nämlich Politikwissenschaftler Prof. Dr. Johannes Marx und Volkswirt Prof. Dr. Frank Westerhoff. Sie sprechen im Interview über die Hintergründe der Neuerung.
Warum wurden die Institute für Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft gegründet?
Westerhoff: Die bisherige Fachgruppe VWL ist personell über die letzten Jahre hinweg gewachsen. Die in der Vergangenheit sehr gut funktionierenden, eher informellen Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen sind den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht geworden. Außerdem sind universitätsinterne Prozesse, wie die Systemakkreditierung, stärker formalisiert und komplexer geworden.
Marx: Auch die Politikwissenschaft ist von wenigen auf derzeit neun Professuren angewachsen. In der Vergangenheit konnten wir uns direkt untereinander abstimmen. Jetzt ist eine stärker institutionalisierte Form der Entscheidungsfindung erforderlich.
Was sind die Hauptaufgaben der Institute?
Marx: Das Institut für Politikwissenschaft hat die Regeln und Pflichten der bisherigen Fachgruppe übernommen. Es entscheidet über alle Dinge, die das politikwissenschaftliche Programm betreffen, zum Beispiel über das Lehrprogramm, Austauschprogramme, Lehrqualität, Akkreditierung. Unsere Studierenden sind sehr zufrieden, unsere Forschung international bekannt – wir wollen weiterhin auf dieser Ebene arbeiten. Dazu trägt die Institutsbildung bei.
Westerhoff: Das Institut für Volkswirtschaftslehre ist dafür zuständig, die Bamberger VWL in Forschung und Lehre gemeinsam zu vertreten und inhaltlich weiterzuentwickeln. Hierzu gehört unter anderem, dass wir miteinander Forschungsschwerpunkte beraten und die Entwicklung und Qualitätssicherung des Bachelor- und Masterstudiengangs European Economic Studies koordinieren.
Welche Vorteile erhoffen Sie sich von der Institutsgründung?
Marx: Wir hoffen, dass die Entscheidungen besser formalisiert sind, damit die Politikwissenschaft transparent und rechenschaftspflichtig wird. Zudem ist die Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun besser in Entscheidungsprozesse eingebunden. Die Zeit wird zeigen, ob wir unsere Ziele mit der Institutsgründung erreichen können, aber wir denken, dass das der richtige Weg ist.
Westerhoff: Durch die Institutsgründung können wir unter anderem den Bedarf an Kommunikation – nach innen wie nach außen – besser abdecken. Dazu dienen etwa die regelmäßigen Sitzungen der Institutsleitung sowie die Institutsversammlung. Wir können vorhandene Forschungstätigkeiten und -potenziale noch stärker bündeln. Das ist etwa von Bedeutung, wenn wir Drittmittel einwerben und Forschungsergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit präsentieren möchten.
Danke für das Interview!
Die neuen Institutsordnungen sind auf der Webseite des Justitiariats der Universität Bamberg abrufbar.