Informatik für Einsteiger
Wer sich mit Informatik auskennt, hat’s leichter? Das gilt längst auch für Studierende, deren Studieninhalte auf den ersten Block so gar nichts mit IT am Hut haben: „Man denke nur an Kommunikationswissenschaftler, die Webseiten für Suchmaschinen optimieren möchten oder Germanisten, die alte Schriften mithilfe von Texttechnologien für computerbasierte Analysen zugänglich machen“, sagt Prof. Dr. Andreas Henrich, Inhaber des Lehrstuhls für Medieninformatik an der Universität Bamberg. „Im Zuge der Digitalisierung gewinnt Informatik mittlerweile für ganz unterschiedliche Berufsgruppen an Bedeutung.“
An dieser Beobachtung knüpft die Initiative IT4All an, die zum Wintersemester 2016/17 an der Universität Bamberg startet. „Durch ein eigens konzipiertes Lehrangebot möchten wir Studierenden aller Fakultäten grundlegende Informatikkenntnisse vermitteln“, erläutert Henrich, der das Gemeinschaftsprojekt „Digitale Geisteswissenschaften und Internet“ der Universitäten in Passau und Bamberg von Beginn an begleitete.
IT4All ist Teil der Initiative „Bayern digital“ der Bayerischen Staatsregierung. Als eine Säule des Programms „Digitaler Campus Bayern“ werden neue IT-Lehrangebote entwickelt und implementiert. Damit soll die IT-Grundausbildung an den Hochschulen beispielsweise in IT-fernen Studiengängen breiter angelegt und in bestehenden oder neuen Studiengängen vertiefte IT-Kompetenzen vermittelt werden. IT4All wird dabei mit Fördergeldern in Höhe von 795.000 Euro gefördert, die für eine vorläufige Gesamtzeit von fünf Jahren veranschlagt sind.
Ziel: Bayernweit verfügbare Kurse
Ab Oktober können Studierende die Vorlesung „Internet Computing für Sozial- und Geisteswissenschaften“ und die dazugehörige Übung belegen, in denen Grundlagen der Informatik auf dem Kursplan stehen. Ab dem Sommersemester 2017 wird der Kurs als Online-Angebot der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) gestaltet, das durch freiwillige Präsenzveranstaltungen ergänzt wird. „Der vhb-Kurs soll die Studierenden bei Fragen unterstützen und Inhalte so vermitteln, dass der Besuch des Präsenzangebots für den erfolgreichen Abschluss des Kurses nicht zwingend notwendig ist“, erläutert Henrich.
Ergänzend dazu bietet die Universität Bamberg ebenfalls gemeinsam mit der Universität Passau ab dem Sommersemester 2017 den Kurs „Texttechnologien für Geistes- und Sozialwissenschaften“ an. Hier lernen Studierende mehr über verschiedene Techniken und Methoden der digitalen Aufbereitung und Analyse von Schriftstücken und deren Potenzial für die Forschung. Beide Kurse können Studierende beispielsweise im Rahmen des Studium Generale oder des Erweiterungsbereiches einiger Studiengänge besuchen. Ebenso werden beide Kurse ab dem Sommer 2017 über die vhb allen bayerischen Studierenden zur Verfügung stehen.
Neben den beiden von Bamberg und Passau in Kooperation entwickelten Modulen sind im Rahmen von IT4All weitere Projekte in München, Würzburg, Regensburg, Ansbach und Passau initiiert worden.
Weitere Informationen zu dem Förderprogramm „Digitaler Campus Bayern“ finden Sie hier.