Corona-Krise: Ein Fünftel der Studierenden könnte finanzielle Engpässe erleiden
Sie kellnern am Nachmittag in Cafés, mixen nachts Drinks in Bars oder helfen im Einzelhandel aus – und das meist als geringfügig Beschäftigte, ohne soziale Absicherungen: Rund zwei Drittel aller Studierenden finanzieren bundesweit ihre akademische Ausbildung ganz oder teilweise mit einem oder mehreren Nebenjobs, wie die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks aus dem Jahr 2016 zeigt. Aktuelle, belastbare Zahlen darüber, wie viele Studierende aufgrund der Corona-Krise Erwerbseinbußen oder -verluste erleiden, gibt es bisher kaum. Eine Fallstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeichnet nun am Beispiel der Universität Regensburg für die Jahre 2011 bis 2016 ein klares Bild der studentischen Beschäftigungsstruktur: Die Analyse unter Mitwirkung der Bamberger Doktorandin der Volkswirtschaftslehre und Lehrbeauftragten Ipek Yükselen und der studentischen Mitarbeiterin Nele Jugenheimer ergab, dass ein Fünftel der Regensburger Studierenden wegen eines coronabedingten Jobverlusts in finanziellen Schwierigkeiten stecken könnte.
Dass gerade Studierende in der Pandemie-Krise von Jobverlusten betroffen sind, liege zum einen an den Wirtschaftsbranchen, in denen sie tätig sind, so die Studie. So ist beispielsweise die vom Lockdown besonders stark eingeschränkte Gastronomie die zweithäufigste Arbeitgeberin der Regensburger Studentinnen und Studenten. Einbußen auszugleichen oder einzudämmen sei besonders problematisch, weil etwa sozialstaatliche Absicherungen wie Kurzarbeitergeld, nicht greifen. Staatliche Unterstützung sei deshalb sinnvoll – ob die bisher vorgesehene Nothilfe allerdings ausreiche, müsse die Politik genau im Blick behalten, empfehlen die Autorinnen und Autoren der Studie.
Einen ausführlichen Artikel zur Studie finden Sie im IAB-Forum, dem Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Der Artikel steht auch in englischer Sprache zur Verfügung.