Engagieren sich für ihre EES-Kommilitonen: Patrick Guette, Mitglied im EES-Verein und EES-Programmkomitee, Isabella Geis, Vorsitzende des EES-Vereins, Anja Bartsch, Vorstand Pressearbeit (oben v.l.n.r.), Beisitzer Dominik Berroth und Geschäftsführer Christian Babirat (unten v.l.n.r.) (Fotos: Anja Bartsch).
Viel zu tun: Die Vereinsmitglieder bereiten momentan das Programm für das kommende Altstadtfest im Juli vor - geplant ist ein Workshop, die jährliche Mitgliederversammlung und ein Brauereibesuch.
Vernetzung mit Ehemaligen
Für den Einstieg ins Erwerbsleben sind Gelegenheiten, sich bereits während der Studienzeit über spätere Berufsoptionen zu informieren, besonders wichtig. Dazu kann der Austausch mit Alumni und Dozenten den Studierenden praxisnahe Hilfestellung bieten. Einige EES’ler haben daher einen Förderverein gegründet, der die Volkswirtschaftler in Bamberg besser vernetzen soll.
Junge Menschen stellen sich oft die gleichen Fragen: Welchen Beruf will ich ergreifen? Was soll ich studieren? Und: Bekomme ich später überhaupt einen Job? So ging es auch Sofia Förster, Studentin im Bachelor-Studiengang European Economic Studies (EES) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sie hat sich mit EES für eine volkswirtschaftliche Ausbildung plus ein Studienjahr im Ausland entschieden, in der man zwischendurch noch ein sechswöchiges Praktikum absolvieren muss, um den Berufsalltag kennenzulernen. Der Studiengang legt im Bachelor-Programm einen Fokus auf die Leistungsfähigkeit seitens der Studierenden – und auf Internationalität.
Ein Exot im Studienprogramm
Die 21-Jährige hat gerade ein halbes Jahr in Washington studiert, um nun in Grenoble ihr Studium abzuschließen. „Ich habe mich für EES entschieden, weil ich den Aufbau des Studiums mit Schwerpunkt auf volkswirtschaftlichen Fragestellungen, Seminaren im europäischen Kontext und dem integrierten Auslandsjahr sehr gut fand. Ich denke, dass dieses Fach eine gute Vorbereitung auf den globalisierten Arbeitsmarkt bietet“, sagt Sofia. EES ist im Studienprogramm der Universität Bamberg ein Exot, da er einer ihrer kleinsten Studiengänge ist. Außerdem ist EES als erster konsekutiver volkswirtschaftlicher BA/MA-Studiengang in Bayern bereits im Wintersemester 2000/01 eingeführt worden.
„Gerade weil sich die EES’ler am Ende des Studiums in alle Winde zerstreuen, finde ich es wichtig, dass wir Kontakt halten – nur so erfährt man, welche Erfahrungen zum Beispiel die anderen im Ausland gemacht haben. Und das ist ja durchaus spannend!“, meint Sofia. Diesen Gedanken hatten auch andere Studierende. Daher gründeten einige EES’ler im Mai 2009 den Förderverein European Economic Studies e.V., der Studierende und Alumni untereinander besser vernetzen soll. Im Rahmen des Altstadtfestes im Sommer 2009 hat der Verein neben der Mitgliederversammlung auch einen Workshop zur Entscheidungsfindung in Karriere und Beruf organisiert. Dabei haben sich viele interessante Kontakte ergeben. „Es war eine tolle Möglichkeit, Insider-Tipps von Ehemaligen zu bekommen, die schon im Berufsleben stehen. Die Alumni konnten wiederum alte Freunde treffen und erfuhren, was hier an der Uni vor sich geht“, sagt Isabella Geis, Erste Vorsitzende des Fördervereins.
In Kontakt bleiben
Auch der Kontakt der Studierenden untereinander gestaltet sich teilweise schwierig. „Im Prinzip haben wir EES’ler nur vier Semester Zeit, um Kommilitonen kennen zu lernen. Danach gehen alle ins Ausland, anschließend fangen sie an zu arbeiten oder machen einen Master“, sagt Isabella. Sie ist derzeit im 4. Semester, ihre Zeit in Bamberg ist also bald vorbei. Volle Stundenpläne und eine Menge Klausuren machen private Treffen zum raren Vergnügen. „Gerade das gemeinsame Lernen ist aber wichtig – so kann man sich gegenseitig bei Fragen helfen“, meint Isabella.
Momentan zählt der Verein ungefähr 55 Mitglieder – Tendenz steigend. Isabella ist stolz auf die bisherigen Leistungen des Vereinsteams: „Wir haben einen regelmäßigen Stammtisch etabliert, der von Studierenden und Dozenten gut besucht wird.“ Die anfängliche Scheu vor den Professoren ist schnell regen Gesprächen gewichen. Der Effekt dabei: „Es ist einfacher, dem Dozenten nach einer Vorlesung Fragen zu stellen, wenn man ihn schon mal persönlich kennen gelernt hat“, ist Isabella überzeugt. Ein weiteres Angebot des Vereins ist sein Newsletter, der die Mitglieder mit aktuellen Informationen rund um das Studium versorgt. Auf der Homepage www.ees-bamberg.de gibt es bereits Berichte von Studierenden, die über ihren Auslandsaufenthalt informieren, wie zum Beispiel von Sofia. „Ich finde es toll, dass es den Förderverein gibt – so wird unser Studiengang auch Außenstehenden bekannt gemacht“, sagt die Studentin.
Nachfolger gesucht
Unterstützung durch die Studierenden ist den Vorständen wichtig: „Von den Ideen und der Mithilfe unserer Kommilitonen lebt der Förderverein“, sagt Isabella. Umso entscheidender ist für das Vereinsteam, in diesem Sommer geeignete Nachfolger zu finden. Denn die aktuellen Vorstände bereiten sich gerade auf ihr Auslandsjahr vor. „Sich für den Verein zu engagieren, hat viele Vorteile: Eine bunte Ausgestaltung des Studiums und am Ende das gute Gefühl, etwas gemeinsam geschafft zu haben, was ein Einzelner nicht hätte bewältigen können“, sagt Christian Babirat, Geschäftsführer des EES-Vereins.
Von Seiten der Universität, zum Beispiel vom Lehrstuhl für Finanzwissenschaft von Prof. Dr. Heinz-Dieter Wenzel, wird der Förderverein sowohl finanziell als auch ideell unterstützt. So kommen immer wieder Dozenten des Lehrstuhls beim EES-Stammtisch vorbei. Zum zehnjährigen Jubiläum des Studiengangs wird es in diesem Jahr beim Altstadtfest ebenfalls ein Rahmenprogramm geben. „Wir möchten den Alumni einen abwechslungsreichen Abend bieten, eventuell auch einen Workshop. Das Networking soll aber auf keinen Fall zu kurz kommen“, erläutert Isabella.