Buchgeschenk aus Makedonien
Der Lehrstuhl für Slavische Sprachwissenschaft der Universität Bamberg überreichte der Universitätsbibliothek ein unerwartetes Buchgeschenk aus Makedonien: Das Paket enthält monographische Publikationen des Instituts für Altslavische Kultur der Universität Bitola in Prilep, Makedonien, aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Archäologie, Linguistik, Kunstgeschichte, Ethnologie und Ethnogenese sowie die vom Institut herausgegebene Zeitschrift Balkanoslavica, Band 1-39. „Die Universitätsbibliothek Bamberg wird damit eine einzigartige kleine Spezialsammlung von makedonischen Publikationen haben, die sonst im Buchbestand deutscher Bibliotheken kaum vorhanden sein dürften“, freut sich Dr. Fabian Franke, Direktor der Universitätsbibliothek Bamberg.
Die Bücher stammen vom Institut für Altslavische Kultur der makedonischen Universität Bitola in Prilep. Nach der Universität in der Hauptstadt Skopje ist die Bamberger Partneruniversität Bitola die zweitwichtigste in Makedonien. Zwischen ihr und der Universität Bamberg bestehen seit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages im Jahr 2008 enge Beziehungen, insbesondere dank eines regen Studierendenaustauschs. Zudem sind der Balkanraum und damit auch die Republik Makedonien einer der Schwerpunkte der Bamberger Slavistik in Forschung und Lehre.
Am Bitolaer Institut für Altslavische Kultur stellte Prof. Dr. Sebastian Kempgen, Inhaber des Lehrstuhls für Slavische Sprachwissenschaft und Honorarprofessor der Universität Bitola , ein Projekt zur Digitalisierung der Inschriften des makedonischen Klosters „Sveti Naum“ vor. Dieses wurde zusammen mit dem Lehrstuhl für Denkmalpflege der Universität Bamberg im September 2015 durchgeführt. Am Ende seines Vortrags überreichte Kempgen der Vertreterin der Universität, Dr. Valentina Ilieva, eine DVD mit den gewonnenen Rohdaten seines Projekts – und durfte als Dankeschön das umfangreiche Buchgeschenk entgegennehmen. „Eine Makedonistik ist in Deutschland leider so gut wie gar nicht vorhanden, deshalb fehlt auch ein gezielt aufgebauter Buchbestand. Dem können wir jetzt ein bisschen abhelfen“, erläutert Kempgen.
Sein Vortrag war Teil einer Exkursion von Slavistik-Studierenden. Ziel dieser Exkursion war es unter anderem, die „Linguistic Landscape" – Forschung selbst auszuprobieren. Bei diesem Ansatz untersucht man Sprache und Schrift im öffentlichen Raum, um daraus Rückschlüsse über Mehrsprachigkeit in einem Gebiet zu ziehen. Der Lehrstuhl veranstaltet jährlich eine Exkursion nach Südosteuropa, um den Studierenden das Fach direkt vor Ort erlebbar zu machen.
Zwar ging die Exkursion nach dem Besuch im Institut für Altslavische Kultur und Kempgens Vortrag noch weiter. Doch auf alle Koffer der Teilnehmerinnen aufgeteilt, schafften es die Bücher unversehrt nach Bamberg und wurden an Dr. Inga Gerike, der Fachreferentin für Slavistik, übergeben. Sie ermöglichte eine schnelle Aufnahme der Publikationen in den Bamberger Katalog. Die makedonischen Publikationen sind damit ab sofort ausleihbar und können auch über die Fernleihe bestellt werden.