Mit einem Klick zum Aufsatz: das Online-Archiv JSTOR (Bild: Startseite der JSTOR-Webseite)

Pressestelle/Universität Bamberg

Nahm Anregungen seiner Studierenden auf und setzte sich für die Anschaffung von JSTOR ein: Hans Rattinger

Michael Meyer/Universität Bamberg

Die Online-Angebote werden die Büchertempel nicht ersetzen, aber Entlastung schaffen und die alltägliche Arbeit erleichtern.

- Michael Meyer

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JSTOR-Datenbank verbessert Recherchemöglichkeit in wissenschaftlichen Zeitschriften

Die Fakultäten SoWi und GuK nutzen die Möglichkeiten. Mit der durch Studienbeiträge ermöglichten Finanzierung der Online-Aufsatzdatenbank "Journal Storage"(JSTOR) verhelfen sie den Studierenden zu einer erweiterten und vereinfachten Literaturrecherche.

Die Verbesserungen der Studienbedingungen und der Lehre – das sollte von Beginn an einer der Hauptgründe für die Erhebung von Studienbeiträgen sein. Wurde dieses Argument wie das gesamte Reizthema anfangs mit scharfem Misstrauen betrachtet, ist jene Verbesserung nun für viele Studierende der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erneut deutlich spürbar.

Einfache Bedienung per Mausklick auch vom heimischen Rechner

Über das universitätsinterne Netz – oder von zu Hause per VPN-Verbindung zu diesem – können Bamberger Studierende auf der Internetseite www.jstor.org wissenschaftliche Artikel über verschiedene Suchoptionen wie Autor, Titel oder per Volltextrecherche ausfindig machen. Die gewünschte Literatur kann ganz einfach kostenlos als PDF- oder TIFF-Datei heruntergeladen, ausgedruckt oder gespeichert werden. Parallel dazu wird JSTOR ebenfalls bei der Recherche in der Aufsatzdatenbank des Bamberger Katalogs (OPAC) nach möglichen Suchtreffern durchforstet.

Das Online-Archiv JSTOR bietet Studierenden und Wissenschaftlern ein breit gefächertes Spektrum von insgesamt über 900 wissenschaftlichen Zeitschriften verschiedenster Fachbereiche. Die Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften hat davon für jährlich 3.000 Euro (bei einmaligen Bereitstellungskosten von 16.000 Euro) die Fächerpakete „Arts & Sciences“ I und II gekauft, die Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften zusätzlich das Paket „Arts & Sciences“ III. Die ersten beiden Pakete beinhalten vor allem Zeitschriften aus den Bereichen Wirtschaftwissenschaften, Politikwissenschaft und Soziologie, aber auch Literatur regionaler Studien (Asien-, Afrika-, Slawistik- und Amerikastudien), der Ökologie und der Mathematik/Statistik. Das dritte Paket bietet Recherchemöglichkeiten unter anderem in den Fachbereichen der Sprach- und Literaturwissenschaften, Musik, Kunst und Architektur. Damit können zwar sicherlich nicht alle, aber zumindest ein großer Teil der Studiengänge in Bamberg abgedeckt werden.

Anschaffung von Studierenden angeregt – positive Resonanz

Angeregt wurde die Anschaffung von JSTOR von Studierenden selbst. So wurde Prof. Dr. Hans Rattinger, Studiendekan der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, durch die allgemeine Studienevaluation auf die Nachfrage aufmerksam gemacht. „Nachdem meine Lehrstuhl-Mitarbeiter die genauen Modalitäten und Bezugsbedingungen von JSTOR recherchiert hatten, habe ich die Anschaffung im Fakultätsrat angeregt“, beschreibt Rattinger die ersten Schritte: „Zunächst stimmte die Kommission für die Verwendung der Studiengebühren, die paritätisch mit Studierenden und Vertretern der Professoren besetzt ist, der Finanzierung des Angebots mit dem Vorweg-Abzug des Dekanats zu. Trotz einer Gegenstimme billigte der Fakultätsrat schließlich ebenfalls die Anschaffung.“ Die Universitätsbibliothek hat dann die Vertragsverhandlungen mit JSTOR durchgeführt und den Zugang eingerichtet.

Da JSTOR ein Angebot einer US-amerikanischen Stiftung ist, sind die archivierten Zeitschriften hauptsächlich in englischer Sprache. Darüber hinaus ist zu beachten, dass JSTOR ein Archiv ist und daher aktuelle Ausgaben der Zeitschriften aus vertragsrechtlichen Gründen noch nicht zur Verfügung stehen. Je nach Zeitschrift und Verlag variiert der nicht zur Verfügung stehende Teil zwischen einem und fünf Jahren. Nichtsdestotrotz stellt JSTOR eine wesentliche Verbesserung für Studierende und Forschungspersonal bei der Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten oder in der Forschung dar. Dementsprechend gab es laut Rattinger auch durchweg positive Resonanz, vor allem von studentischer Seite. „Gerade Studierende, die bereits im Ausland oder an größeren Universitäten studiert haben, kennen JSTOR bereits und wissen um die beträchtliche Arbeitserleichterung im Studiums-Alltag“, bestätigt Melanie Schuster, Studierende und Mitarbeiterin des Lehrstuhls von Rattinger die Vorteile des Archivs: „Man muss nicht mehr extra in die Universitätsbibliothek gehen und sich Artikel kopieren oder per Fernleihkopie teuer bestellen. Die Recherche funktioniert ganz einfach am Rechner in der Universität oder von zu Hause über das VPN-Netzwerk.“ Zuletzt ist ein derartiges Online-Angebot eine nicht unerhebliche Entlastung gerade kleinerer Universitäten. Auch die Bamberger Universitätsbibliothek hat immer wieder mit Platzmangel zu kämpfen.

Zusätzliche Projekte geplant

JSTOR ist aber nicht die einzige Neuerung, die auf die Studierenden der Otto-Friedrich-Universität zukommt. Studiendekan Rattinger und seine Mitarbeiter prüfen derzeit intensiv die Möglichkeiten zur Anschaffung des „msds-academic-alliance“-Pakets, das ebenfalls durch die Studien-Evaluation angeregt wurde und für zunächst 3 Jahre 3.000 Euro kosten würde. Mit diesem Angebot würde den Studierenden die kostenlose und unbegrenzte Verwendung von verschiedenen Computer-Betriebssystemen, Anwendungsprogrammen und so genannten „development-kits“ möglich gemacht werden. Per einfachem Download vom Universitäts-Server könnten sie sich auf diese Weise zum Beispiel Microsoft Access, Windows Vista oder XP und weitere Programme zulegen, die vor allem für Informatik-Studierende von Interesse sein könnten.

So umstritten die Studienbeiträge sein mögen – durch Angebote wie JSTOR, die die Studienbedingungen zweifellos verbessern, erhalten sie weitere Rechtfertigung.

Reihe Verwendung der Studienbeiträge

In loser Folge berichten wir in den Uni-News über die Verwendung der Studienbeiträge. Lesen Sie zum Beispiel einen Bericht über eine 1 target="_blank" extern>Exkursion nach Jerusalem, die über Studienbeiträge finanziert wurde.