Mit Herz und Hirn ist fast alles prima
Verabschiedungsfeier sei ein ambivalentes Wort, sagte Prof. Dr. Andrea Bartl als Moderatorin des Abends, die Fakultät wolle sich vor allem aufs Feiern konzentrieren. Der Anlass war kein geringer: Über 300 Absolventinnen und Absolventen hat die Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften im Wintersemester 2015/2016 zu verzeichnen. 50 von ihnen waren mit Freunden und Verwandten am 23. April in die frisch restaurierte AULA der Universität gekommen. Im Rahmen der Feier wurde auch der Manfred-Rühl-Preis des Instituts Kommunikationswissenschaft für eine herausragende Abschlussarbeit verliehen: Sabrina Bull erhielt die Auszeichnung für ihre Masterarbeit über Stereotype in den Medien.
„Magnificentia, mi auditores“ – Dekan Prof. Dr. Markus Behmer eröffnete sein Grußwort mit einer lateinischen Anrede – aber nur, um die Gäste gleich wieder zu beruhigen: Die für das Studium notwendigen Lateinkenntnisse sollen sich „wenigstens einmal gelohnt haben“. Seine Glückwünsche bestanden vor allem im Mutmachen: „Eine gute Ausbildung ist die beste aller Lebensversicherungen“. Mit einem guten Studium sei fast alles prima, zitierte er sein Lebensmotto, das er vom Kinderbuchautor Janosch geliehen hat. Zehn Ratschläge gab er den zu Verabschiedenden noch mit auf den Weg, darunter auch: „Halten Sie Kontakt zu Ihrer Alma mater!“
Grüße an Absolventinnen und Absolventen, Verwandte und Wahlverwandte überbrachte auch Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert. „Bildung schielt und zielt nicht auf Reichtum. Aber sie ist ein guter Schutz vor Armut. Vielleicht sogar der wirksamste“, zitierte er den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und betonte damit dieselben Werte wie Markus Behmer. Die Universität Bamberg versuche, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern Bildung. „Bildung hat nur dann Sinn, wenn sie zu einer Position führt, die Herz und Hirn zusammenführt.“ Eins ohne das andere ergäbe einen problematischen Lebensweg.
Masterabsolventin Sabrina Nell bot ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen einen kurzen Rückblick auf das Verbindende der gemeinsamen Studienzeit. „Bamberg ist ein Ort, an dem man nicht lange alleine bleibt.“ Auch sie dankte den familiären und universitären Wegbegleitern für ihre Unterstützung, bevor Erinnerungsfotos gemacht wurden – und alle gemeinsam auf den Abschluss anstießen.