Brücke zwischen Universität und Schule bauen
Bereits vor 30 Jahren haben die zwei Lehrstühle für Religionspädagogik eine ökumenische Tradition ins Leben gerufen: Der Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik und -didaktik und der Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts des Institut für Katholische Theologie veranstalten einmal im Jahr eine gemeinsame Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer, die Studierende der Religionspädagogik im Rahmen des studienbegleitenden fachdidaktischen Praktikums betreuen. Um das Jubiläum zu feiern, hatten die beiden Lehrstühle am 14. Oktober 2011 in die Räume der Bamberger Katholischen Hochschulgemeinde eingeladen.
Neben den aktuellen Praktikumslehrkräften waren zahlreiche ehemalige der Einladung gefolgt, um bei einem von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern und dem Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg gesponsorten Buffet nicht nur das Jubiläum zu begehen, sondern auch ein freudiges Wiedersehen zu feiern, in Erinnerungen zu schwelgen und die aktuellen Praktikumslehrkräfte kennenzulernen.
Von gegenseitigem Wohlwollen und ökumenischer Verbundenheit geprägt
In der gemeinsam gehaltenen Begrüßungsrede betonten Prof. Dr. Dr. Werner H. Ritter von evangelischer Seite und Prof. Dr. Konstantin Linder sowie Dr. Andrea Kabus von katholi-scher Seite, wie sehr diese Veranstaltungen von gegenseitigem Wohlwollen und ökumenischer Verbundenheit geprägt sind. Besonders hervorzuheben sei die Leistung des emeritierten Lehrstuhlinhabers für evangelische Theologie Prof. Dr. Dr. Rainer Lachmann. Als „Gründungsvater“ der Fortbildungen für Praktikumslehrkräfte im Fach evangelische Religionslehre im Jahr 1981 war es ihm ein wichtiges Anliegen, eine Brücke zwischen Universität und Schule zu bauen und eine gewinnbringende Begleitung der studienbegleitenden Praktika zu ermöglichen.
Bereits seit 1984 finden die Fortbildungen in ökumenischer Verantwortung statt, nachdem die Akademische Direktorin der damaligen Fakultät Katholische Theologie, Dr. Barbara Ort, sich dafür begeisterte. Ab dem Jahr 1993 engagierte sich auch der ehemalige Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts und gegenwärtige Präsident der Otto-Friedrich-Universität, Prof. Dr. Dr. Godehard Ruppert, für die Fortbildungen.
Jedes Jahr an zwei Tagen im Herbst treffen sich die Praktikumslehrkräfte abwechselnd in einem evangelischen oder katholischen Tagungshaus wie Heilsbronn oder Vierzehnheiligen. Mittlerweile tragen das Institut für Lehrerfortbildung Gars a. Inn sowie das Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn die Fortbildungsreihe finanziell. Die Themenvielfalt ist dabei groß: Ob biblisches Lernen oder dogmatische Themen, ob meditative Elemente oder interreligiöse Aspekte – stets war und ist es Ziel dieser Veranstaltungen, den Praktikumslehrern und -lehrerinnen aktuelle religionsdidaktische Ansätze näherzubringen, damit diese sie an ihre Schützlinge weitergeben können. Das gegenseitige Lernen – zwischen Universität und Schule und zwischen den evangelischen und den katholischen Lehrkräften und Didaktikern – steht dabei immer im Zentrum.