Benjamin Herges/Universität Bamberg

Vor Ort in der AULA und von zu Hause aus im Livestream konnte der Dies academicus 2021 mitverfolgt werden.

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Der ehemalige Präsident der Universität Godehard Ruppert (l.) wurde mit der Ehrenmedaille „bene merenti“ in Gold ausgezeichnet. Sein Nachfolger Kai Fischbach überreichte sie ihm am Festabend zusammen mit einer Urkunde.

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Die Nachhaltigkeitspreise wurden von Kanzlerin Dagmar Steuer-Flieser (vorne) heuer zum ersten Mal verliehen.

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Ebenfalls erstmals in diesem Jahr konnte Vizepräsidentin für Diversität und Internationales Christine Gerhardt (l.) den Diversity-Preis überreichen.

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Stefan Hörmann, Vizepräsident für Lehre und Studierende (l.), übergab die Preise für herausragende Leistungen von Studierenden.

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Die Habilitations- und Promotionspreise überreichte Thomas Saalfeld, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (3.v.l.).

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Dafür, dass auch die Zuschauerinnen und Zuschauer von zu Hause aus dem Dies academicus folgen konnten, hat die Medientechnik gesorgt.

Benjamin Herges/Universität Bamberg

Für den Livestream brauchte es unter anderem mehrere Kameras.

- Hannah Fischer

Dies academicus 2021: So feierte die Universität Bamberg ihren Geburtstag

Gemeinsam Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme zu entwickeln, ist ein Ziel der kommenden Jahre.

Bereits zum 374. Mal jährt sich heuer die Gründung der Academia Bambergensis, der Vorläuferinstitution der heutigen Otto-Friedrich-Universität. Den Grundstein legte der Bamberger Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg am 14. November 1647, indem er das damalige Jesuitenkolleg um die beiden Fakultäten Philosophie und Theologie zur Academia Bambergensis erweiterte. Mit einem Festakt feierte die Universität am Montag, den 8. November, dieses Jubiläum.

Die Hochschulfamilie zieht an einem Strang

Ein turbulentes akademisches Jahr liegt hinter der Otto-Friedrich-Universität: „Wir sind der durch die Corona-Pandemie bedingten Krise des Hochschulsystems sehr erfolgreich begegnet“, sagt Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Universität, am Festabend. Binnen kürzester Zeit sei es gelungen, die Lehre von Präsenz auf Online umzustellen und das Lehrangebot auf sehr hohem Niveau zu sichern, vor allem dank des enormen Engagements aller Beteiligten. Gerade in Zeiten der Pandemie habe sich gezeigt, dass die ganze Hochschulfamilie an einem Strang zieht, betont auch der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler in seiner Videogrußbotschaft. Zugleich war das Corona-Jahr auch für Kai Fischbach das erste Jahr im Amt des Präsidenten. Dieses habe er unter schwierigen Voraussetzungen hervorragend gemeistert, so Sibler. Neben dem Staatsminister sprachen auch Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Vorsitzende des Universität Bayern e.V. sowie Prof. Dr. Dieter Timmermann, Vorsitzender des Universitätsrats, ihre Glückwünsche aus.

Bamberg als Technologie-Knotenpunkt

Für die kommenden Jahre hat sich die Universität viel vorgenommen: In und um die Weltkulturerbestadt Bamberg entsteht dank der Technologieoffensive des Freistaats, des Erfolgs der Stadt Bamberg bei der Bewerbung um einem Smart City-Standort und mit dem im Entstehen begriffenen Cleantech und Innovation Park ein Technologie-Knotenpunkt. „Wir wollen als Universität einen Beitrag dazu leisten, innovative Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme zu entwickeln“, erklärt Kai Fischbach in seiner Festrede. Zu den aktuellen Herausforderungen, die der Präsident und Dieter Timmermann anführen, zählen dabei etwa die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, der Umgang mit großen Informationsmengen, Umbrüche in der Arbeitswelt oder auch Entwicklungen in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit, denen es sich zu stellen gilt.

30 neue Professuren durch die Hightech Agenda

Mit Blick auf die Lehrstühle und Professuren wird die Universität Bamberg in den kommenden Jahren um etwa 20 Prozent anwachsen. Allein 30 neue Professuren werden durch die Hightech Agenda des Freistaats neu geschaffen. Darunter sind sieben Professuren, die die Universität beim bayerischen KI-Wettbewerb gewinnen konnte. Als Überraschungssieger ist die Otto-Friedrich-Universität aus dem Wettbewerb hervorgegangen, stellt Bernd Sibler fest. „Wir werden damit unsere bereits jetzt ausgeprägte internationale Sichtbarkeit noch deutlich erhöhen und unsere Rolle in den bayerischen, nationalen und internationalen Netzwerken weiter stärken“, so Kai Fischbach. Die Universität verfolge das erklärte Ziel, dass die neuen Stellen nicht nur der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik zugutekommen, sondern dass sie in allen Fakultäten Niederschlag finden und in fächerverbindenden Projekten in die gesamte Universität wirken. „Wichtig ist uns dabei auch, die heimische Wirtschaft zu stärken und als Kooperationspartner der Stadt und Region zur Verfügung zu stehen“, erklärt der Präsident.

Frauenförderung und Querschnittsthemen stärken

Einige der neuen Professorinnen und Professoren haben im vergangenen Jahr bereits ihre Arbeit aufgenommen. Auffallend dabei: Die bisher neu besetzten Professuren und Lehrstühle gingen zu gleichen Teilen an Frauen und Männer. „Wir nehmen die Förderung von Frauen sehr ernst“, sagt Fischbach. Die Universität ist bestrebt, nicht nur den Frauenanteil bei den Studierenden, sondern auch im wissenschaftlichen Mittelbau sowie unter den Professorinnen und Professoren weiter zu erhöhen.  Darüber hinaus muss kein Fach und keine Professur alleine Lösungen für die komplexen gesellschaftlichen Probleme entwickeln. „Wir werden mit der Besetzung der neuen Professuren weiterhin gezielt Querschnittsthemen wie Gesundheit und Digitalisierung an allen Fakultäten stärken und Schnittstellen zwischen den Fächern und Fakultäten weiter ausbauen“, kündigt Kai Fischbach in seiner Festrede an.

„Die Integration dieser neuen Professuren ist Chance und Herausforderung für die Profilentwicklung gerade kleinerer und mittlerer Universitäten zugleich“, so Sabine Doering-Manteuffel in ihrem Grußwort. „Wenn alle Handlungsziele, die sich das neue Präsidium gesetzt hat, erreicht sein sollten, dann behauptet sich die Otto-Friedrich-Universität im Wettbewerb der Universitäten bravourös und verbindet exzellente Wissenschaft mit gesellschaftlicher Verantwortung“, stellt Dieter Timmermann in seiner Rede in Aussicht. Bei gesellschaftlicher Verantwortung gehe es vor allen Dingen um Themen der Gleichberechtigung, Diversität und Nachhaltigkeit und darum, den Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Wirtschaft sowie der Verwaltung relevante wissenschaftliche Erkenntnisse nahezubringen.

Verdienstmedaille für den Altpräsidenten

Für herausragende Leistungen ihrer Universitätsangehörigen wurden an diesem Abend eine Reihe von Preisen vergeben. Dem ehemaligen Präsidenten der Universität, Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, wurde die Ehrenmedaille „bene merenti“ in Gold, die höchste Verdienstmedaille der Universität verliehen. In seiner Zeit als Rektor und Präsident hat er die Universität Bamberg durch eine Reihe von richtungsweisenden Entscheidungen zu einer strukturell zukunftssicher aufgestellten Institution umgestaltet. In den über 20 Jahren seiner Amtszeit bewies er außergewöhnlichen Einsatz für die Universität, die Region Oberfranken und die bayerische Hochschullandschaft. Die Verdienstmedaille „bene merenti“ in Silber erhielt Prof. Dr. Elmar J. Sinz, Gründungsdekan der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Dass die Universität Bamberg heute den größten Wirtschaftsinformatik-Studiengang in Bayern vorweisen kann, der in nationalen und internationalen Hochschulrankings wie etwa dem CHE-Ranking regelmäßig Bestnoten erzielt, ist maßgeblich seinem Engagement und seiner persönlichen Leistung zu verdanken. Auch dass Bamberg nach Einschätzung des internationalen Dachverbands der Association for Information Systems zu den forschungsstärksten Wirtschaftsinformatik-Standorten in ganz Europa gehört, ist im Wesentlichen auf sein langjähriges Wirken zurückzuführen.

Neu: Preise für Nachhaltigkeit und Diversität

Neben den Verdienstmedaillen wurden Habilitations-  und Promotionspreise gestiftet von der Universität, der Sparkasse Bamberg, dem Universitätsbund, dem Rotary Club Bamberg-Schloß Geyerswörth und dem Soroptimist Club Bamberg-Kunigunde sowie Preise für herausragende Leistungen Studierender gestiftet durch die HABA-Firmenfamilie, den Universitätsbund Bamberg e.V. sowie den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) vergeben. Die Preise überreichten die Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Lehre und Studierende Prof. Dr. Thomas Saalfeld und Prof. Dr. Stefan Hörmann. Darüber hinaus verlieh die Universität erstmals Preise für Diversität und Nachhaltigkeit. Mit den Nachhaltigkeitspreisen zeichnet die Lyzeumstiftung Bamberg herausragende Leistungen oder Initiativen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in drei Kategorien aus: Forschung, Studium und Lehre sowie Campusmanagement. Die je mit je 1.000 Euro dotierten Preise überreichte die Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser in ihrer Funktion als Nachhaltigkeitsbeauftragte der Universität. Der Diversity-Preis in Höhe von 1.000 Euro hat das Ziel, bestehende Aktivitäten aus Forschung, Lehre und universitärem Leben in diesem Bereich noch sichtbarer zu machen und neue Projekte anzuregen. Gestiftet wird die Auszeichnung ab sofort jährlich vom Hersteller medizinischer Produkte Ofa Bamberg GmbH. Vizepräsidentin für Diversität und Internationales Prof. Dr. Christine Gerhardt überreichte die Auszeichnung an die Preisträgerinnen und Preisträger.

Ein Geburtstagsvideo mit Glückwünschen an die Universität gab es schon vorab auf den Social Media-Kanälen: https://youtu.be/3XHji0BiKUc 

Ehrungen, Preisträgerinnen und Preisträger:

bene merenti:

Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, bene merenti in Gold
Prof. Dr. Elmar J. Sinz, bene merenti in Silber

Nachhaltigkeitspreise gestiftet von der Lyzeumstiftung Bamberg:

Sophia Bertold, Kategorie Forschung
AK Green Office und Arbeitsgruppe am Institut für Kommunikationswissenschaft, Kategorie Studium und Lehre
Maria Steger, Kategorie Campusmanagement

Diversity-Preise gestiftet von der Ofa Bamberg GmbH:

Team des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik
Selbsthilfegruppe HOPES

Preise für Studierende:

Nightline Bamberg, Preis für studentisches Engagement des Universitätsbundes Bamberg e.V.
Yıldıiz Aşar, DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende
Lasse Peschka, Fritzi!-Preis für gute Abschlussarbeiten Studierender mit Kind der HABA-Firmenfamilie

Forschungspreise:

PD Dr. habil. Christian Maier, Habilitationspreis der Sparkasse Bamberg
Dr. Sven Hartlieb, Promotionspreis der Universität Bamberg
Eleonore Schmitt, Promotionspreis der Universität Bamberg
Evelyn Sarna, Promotionspreis des Universitätsbundes
Lukas Röseler, Promotionspreis des Rotary Clubs Bamberg-Schloß Geyerswörth
Katharina Beuter, Promotionspreis des Soroptimist International Club Bamberg-Kunigunde