Keine Angst vor Technik - MUT 2009

Informatik-Schnuppertage an der Universität Bamberg

Einen Computer mal von innen sehen, Verschlüsselungstechniken kennenlernen oder einen Roboter aus Lego zusammenbauen – die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) an der Universität Bamberg zeigte mit zwei Veranstaltungen, dass der Umgang mit Technik viel Spaß machen kann. Neben den Workshop-Tagen "MUT – Mädchen und Technik" wurde erstmals der Schüler-Aktionstag Freak-IT angeboten.

Informatik ist sehr vielseitig

Bereits zum fünften Mal haben Schülerinnen aller Schularten von 10 bis 14 Jahren die Gelegenheit erhalten, sich bei "MUT – Mädchen und Technik" mit  unterschiedlichen Themengebieten der Informatik zu beschäftigen. Dieses Jahr war der neu angebotene Workshop "Wie bleibt mein Geheimnis geheim?" bei den jungen Teilnehmerinnen besonders beliebt. Die Mädchen haben dort verschiedene Verschlüsselungstechniken kennengelernt.

MUT ist eine Aktion der Fakultätsfrauenbeauftragten und hat das Ziel, speziell Mädchen für Informatik zu begeistern. "Die Schülerinnen haben nach den Workshops ein differenzierteres Bild von Informatik. Sie merken, dass der Bereich viel Stoff zum Nachdenken bietet. Aber es macht auch Spaß, die Mädchen sind unter sich und können ausprobieren", sagte Sanne Grabisch, Hauptorganisatorin von MUT. Die Fakultät WIAI möchte aber noch mit einer weiteren Veranstaltung für Technik begeistern: "Wir haben öfter Klagen von enttäuschten Brüdern gehört, deren Schwestern bei MUT waren. Mit unserem erstmals angebotenen Schüler-Aktionstag "Freak-IT" wollen wir nun gezielt ein anspruchsvolles Programm für Oberstufenschüler anbieten, das aufzeigt, wie vielfältig und spannend das Angebot der Bamberger Informatik ist", meinte Grabisch.

Schüler-Aktionstag "Freak-IT" in diesem Jahr neu dabei

Dazu haben die Lehrstühle der Fakultät eine Vielzahl von Workshops angeboten, die mit den Forschungsaktivitäten der Angewandten Informatik und der Wirtschaftsinformatik in Zusammenhang stehen. Nach mehr als sechs Stunden intensiver Arbeit in den Workshops präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse mit kurzen Vorträgen im Plenum, in dem auch Eltern und Lehrer anwesend waren. "Wir haben eine Fallstudie zur Ausbreitung der Schweinegrippe in einer Schule erarbeitet", erläuterte eine Teilnehmerin. Außerdem sind die Schüler GPS-Anwendungen näher gekommen. "GPS setzt man bei Navigationssystemen, bei elektronischen Stadtführern oder bei ortsbezogenen Spielen ein", wusste ein weiterer Teilnehmer des Workshops. Die Gruppe "Crazy Robots" hat dabei wohl die eindrucksvollste Vorstellung gegeben: Die Schüler haben einen Roboter so programmiert, dass er entlang einer schwarzen Linie durch das Audimax der Universität gefahren ist. Bei einem einzelnen Klatschen hat er jedes Mal brav die Richtung gewechselt – bis er sich, durch den Beifallsapplaus des Publikums irritiert, nur noch wie wild im Kreis gedreht hat.

"Studieren! Warum Informatik? Warum in Bamberg?"

Die Teilnehmer, davon etwa 15 Prozent Mädchen, haben bei "Freak-IT" zum ersten Mal in das Uni-Leben hinein geschnuppert und gemerkt, wie vielseitig die Fakultät WIAI ist: "Angewandte Informatik bietet die Möglichkeit, verschiedene Fächerkombinationen zu belegen, zum Beispiel aus dem Kultur- und Medienbereich", erklärte Prof. Dr. Tim Weitzel, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen, in seinem Vortrag "Studieren! Warum Informatik? Warum in Bamberg?". Im deutschlandweiten Vergleich schneide die Bamberger Informatik außerdem beim aktuellen CHE-Ranking sehr gut ab, unter anderem wegen der intensiven Betreuung vor Ort. Ein Studium der Informatik lohne sich aber auch im Hinblick auf spätere Berufsaussichten, so Weitzel weiter: "Der Bedarf an Informatik-Absolventen auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist sehr hoch. Kein größeres Unternehmen käme heute ohne IT aus."

Seine Argumente unterstrichen die positiven Erfahrungen, die viele Schülerinnen und Schüler mit nach Hause nehmen konnten: "Freak-IT" war endlich einmal eine Veranstaltung, die das für Oberstufenschüler nötige Niveau mit der Wissenschaft der Nullen und Einsen verband", resümierte Sebastian vom Gymnasium Burgkunstadt. "Ich kann jedem, der ein Informatikstudium einmal in Erwägung gezogen hat, nur wärmsten empfehlen, im nächsten Jahr teilzunehmen."

Anja Bartsch
25.11.09