Qualifikationsziele

Wissenschaftliche Befähigung

  • Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums „Kulturwissenschaften des Vorderen Orients“ haben sich in ihrem gewählten Profilbereich (Geschichte, Religion, Sprache und Literatur, der englischsprachigen Art and Archaelogy oder Linguistics) vertiefte Kenntnisse zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen und Verflechtungen der Kulturen des Vorderen Orients erschlossen. Dadurch sind sie in der Lage, ihr Wissen zu übergreifenden Fragestellungen und Diskussionen in den orientalistischen Nachbardisziplinen (z.B. der Islamwissenschaft) in Bezug zu setzen und parallele, konkurrierende oder anti-zyklische Entwicklungen vergleichend zu reflektieren.
  • Sie haben in dem interdisziplinären Modul „Theorien und Methoden“ übergreifende Forschungsfragen erarbeitet und sind in der Lage, die geeigneten methodischen und theoretischen Zugänge auszuwählen und anzuwenden. Ihre Fachkenntnisse der Kulturwissenschaften können sie systematisch aufbereiten und zielgruppenspezifisch präsentieren.
  • Im Grundlagenbereich haben sie Überblickswissen aus unterschiedlichen orientalistischen Fachbereichen erworben und Kenntnisse aus ihrem Bachelorstudium erweitert. Auch bislang unvertraute Informationen und Quellenmaterial (wie z.B. Autobiographien, Tonausschnitte, Urkunden, Historiographien oder auch Stuckelemente und Keramiken) können sie eigenständig in den breiteren historischen und kulturellen Kontext einordnen. Ihr Wissen können sie eigenständig und problemorientiert vertiefen.
  • Durch intensive Quellenarbeit können sie auch zuvor unbekannte Texte in Ihrer Schwerpunktsprache (Arabisch, Persisch, Türkisch oder Hebräisch) eigenständig erschließen und analysieren.
  • Im Rahmen ihrer Masterarbeit haben sie ihre erste umfassendere Forschungsleistung in den Kulturwissenschaften des Vorderen Orients erbracht und gezeigt, dass sie ihre eigenen Argumentationslinien entwickeln, neue Erkenntnisse präsentieren und im akademischen Rahmen unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis schriftlich und mündlich überzeugend argumentieren können.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Absolventinnen und Absolventen haben in Seminaren und Übungen die Fähigkeiten erworben, in mindestens einer der vier Sprachen (Arabisch, Persisch, Türkisch oder Hebräisch) im beruflichen Kontext relevante originalsprachliche Informationen recherchieren, analysieren und in einen übergeordneten Kontext stellen zu können.
  • Sie sind durch die im Modul „Theorien und Methoden“ erworbenen praktischen Erfahrungen in der Lage, wissenschaftliche Fachtagungen zu organisieren. Die praktischen Erfahrungen umfassen u.a. wissenschaftliche Konzepterarbeitung, Budgetierung, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Betreuung von Gastreferentinnen und -referenten.
  • Im Rahmen eines Praktikums in wissenschaftlichen oder wissenschaftsnahen Institutionen (z.B. im Zentrum Moderner Orient, Orient Institut Beirut/Istanbul, Louvre, Institute du Monde Arabe, Bibliotheken, Bundeszentrale für politische Bildung u.a.) haben sie erste berufliche Kontakte geknüpft, Einblicke in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag gesammelt und Fachwissen in wissenschaftlichen bzw. berufsrelevanten Kontexten angewendet. So können sie beispielsweise in der Bundeszentrale für politische Bildung einen arabischsprachigen Zeitungsartikel zu einer aktuellen Debatte analysieren, auswerten und kommentieren.
  • Sie haben durch die Einarbeitung in theoretische und methodische Zugänge beste Voraussetzungen für eine weitere Karriere im akademischen Bereich geschaffen. Sie sind, wie sie in ihrer Masterarbeit gezeigt haben, in der Lage, eigene Forschungsfragen in den Kulturwissenschaften zu entwickeln und deren Grenzen und Potenziale kritisch zu hinterfragen.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Das kritische Hinterfragen der eigenen Perspektive ist diesem Studiengang inhärent. In unseren Lehrveranstaltungen, die von verschiedenen Lehrstühlen und Disziplinen gemeinsam angeboten werden, haben Absolventinnen und Absolventen wiederholt den „Blick über den Tellerrand“ geübt. In wissenschaftlichen Diskussionen haben sie ihre Fähigkeit gestärkt, eigene und andere Perspektivsetzungen kritisch zu hinterfragen und als historisch und kulturell geformt zu verstehen. Sie können ihren eigenen Standpunkt sachlich und argumentativ vertreten und andere Sichtweisen reflektieren.
  • Sie haben durch die eigenverantwortliche Organisation eines internationalen Workshops repräsentative Aufgaben an unserem Institut übernommen, ihre eigenen Ideen entwickelt und gezeigt, dass sie im Team konstruktiv gemeinsame Ziele entwickeln und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten können.
  • Sie können Argumentationslinien ausarbeiten und überzeugend in verschiedenen Formaten präsentieren, wie sie in Diskussionsbeiträgen, Hausarbeiten und ihrer Masterarbeit bewiesen haben.
  • Sie haben ein umfassendes und reflektiertes wissenschaftliches Selbstverständnis als Kulturwissenschaftlerin bzw. Kulturwissenschaftler entwickelt, konkrete Vorstellungen zu ihrer beruflichen Weiterentwicklung erlangt und können ihr Wissen eigenständig und problemorientiert vertiefen.
  • Bereits mit ihrer Wahl des Elite-Masterstudiengangs „Kulturwissenschaften des Vorderen Orients“ haben Absolventinnen und Absolventen ein Bewusstsein für aktuelle gesellschaftliche Prozesse und ihren übergreifenden historischen Kontext signalisiert. Ihr Blick für Minderheiten, Grenzregionen und Peripherien ist geschärft – ihre Expertise bei internationalen Nicht-Regierungsorganisationen wie bei Behörden der Stadtverwaltung gefragt.
  • Durch die Einbindung in das Elitenetzwerk Bayern haben sie sich ein ganz persönliches Netzwerk aufgebaut, das weit über die eigenen fachwissenschaftlichen Grenzen hinausweist. Bei dieser Gelegenheit sind sie in der Lage, mit internationalen Kontakten zu überdurchschnittlich engagierten Menschen neue Ideen und Vorhaben entwickeln zu können.
  • Durch die theoretische Beschäftigung mit den Kulturen des Vorderen Orients und deren Minderheiten, aber auch in konkreten Begegnungen z.B. bei Auslandspraktika haben sie ihre interkulturellen Fähigkeiten ausgebaut. Aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen und jüngere Entwicklungen können sie mit ihrem Informationstransfer konstruktiv-kritisch begleiten und gesellschaftliche Prozesse verantwortungsbewusst in demokratischem Gemeinsinn maßgeblich mitgestalten.