Qualifikationsziele des Masterstudiengangs Turkologie
Wissenschaftliche Befähigung und Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit
Am Ende des Studiums haben Absolventinnen und Absolventen im Rahmen sprachpraktischer Module einschlägige Sprachkenntnisse erworben:
Absolventinnen und Absolventen können komplexe, auch zuvor unbekannte, türkischsprachige Texte – z.B. Zeitungsartikel, wissenschaftliche Beiträge oder Belletristik – eigenständig erschließen, verstehen und ins Deutsche übersetzen.
Sie verfügen über solide Kenntnisse des Osmanischen und haben erste Erfahrungen damit gesammelt, handschriftliche sowie gedruckte osmanische Texte zu lesen, nach wissenschaftlichen Standards zu transkribieren und ins Deutsche zu übersetzen.
Darüber hinaus haben Absolventinnen und Absolventen optional vergleichend Einblicke in eine weitere Turksprache wie z.B. das Aserbaidschanische gewonnen und können in dieser Sprache auf einfachem Niveau kommunizieren und originalsprachliche Informationen einordnen.
Sie sind eng vertraut mit Kultur, Geschichte und Sprache der Türkei und des osmanischen Reichs:
In fachwissenschaftlichen Modulen haben Absolventinnen und Absolventen sich Überblickswissen zur Kultur, Geschichte und Sprache der Türkei und des osmanischen Reichs erarbeitet. Dabei haben sie Kenntnisse aus ihrem Bachelorstudium vertieft und sich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive insbesondere gesellschaftliche, politische und kulturelle Transformationsprozesse, die das osmanische Reiche und die Türkei im Laufes des 19. und 20. Jahrhunderts prägten, erschlossen.
Ihr Überblickswissen befähigt Absolventinnen und Absolventen, auch unvertraute Informationen und Quellenmaterial eigenständig in den historischen und kulturellen Kontext einzuordnen und zu erschließen.
Ihre Kenntnisse setzen Absolventinnen und Absolventen vergleichend zu übergreifenden Fragestellungen und Diskussionen in den orientalistischen Nachbardisziplinen in Bezug. Veranstaltungen im Erweiterungsbereich und das Komplementärmodul Orientalistik bieten dafür Raum.
Absolventinnen und Absolventen beherrschen Strategien, ihr Wissen eigenständig und problemorientiert zu vertiefen, systematisch aufzubereiten und zielgruppenspezifisch zu präsentieren.
Sie rezipieren wissenschaftlicher Diskurse:
Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, den Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu turkologischen Forschungsfragen selbständig zusammenzufassen und zu beurteilen. Diese Fähigkeiten haben sie in Seminaren und Übungen im Rahmen der fachwissenschaftlichen Module geschult und in ihrer Abschlussarbeit unter Beweis gestellt.
Dabei lesen sie komplexe wissenschaftliche Texte in deutscher, englischer und türkischer Sprache kritisch, nehmen zu Inhalten und Argumentationen Stellung und ordnen diese in breitere, auch interdisziplinäre Diskussionen ein.
Sie erbringen erste eigenständige Forschungsleistungen, z.B. im Rahmen Ihrer Masterarbeit:
Absolventinnen und Absolventen entwickeln erste eigene Forschungsfragen im Fachbereich Turkologie und sind in der Lage, zu ihrer Bearbeitung relevantes Quellenmaterial zu identifizieren und kritisch auszuwerten, wobei sie geeignete methodische und theoretische Zugänge auswählen. Sie reflektieren dabei die Grenzen und Potentiale des von ihnen entwickelten Zugangs.
Ihre so entwickelten eigenen Ideen, Argumentationen und Lösungen kommunizieren sie überzeugend schriftlich und mündlich in unterschiedlichen Formaten unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis.
Sie haben bei der Erstellung der wissenschaftlich reflektierten Masterarbeit unter Beweis gestellt, dass sie einen soliden Projekt- und Zeitplan entwerfen und diesen eigenverantwortlich umsetzen können.
Persönlichkeitsentwicklung
Mit eigenen Beiträgen und Forschungsfragen haben Absolventinnen und Absolventen ihr Profil geschärft. Sie haben ein individuelles berufliches Selbstbild sowie konkrete Vorstellungen entwickelt, wie sie ihren beruflichen Werdegang – im Rahmen einer Promotion, im wissenschaftsnahen Bereich oder anwendungsbezogen – weiter gestalten möchten.
Sie haben im Rahmen von Gruppenarbeiten und Projekten Verantwortung übernommen und gezeigt, dass sie Entscheidungen treffen, Schwerpunkte setzen, fundiert zielgruppenorientiert kommunizieren und gemeinsam konstruktiv Lösungen erarbeiten können.
Sie sind in der Lage, andere Perspektiven einzunehmen und auch eigene Perspektivsetzungen nicht absolut und universell, sondern aus ihrem historischen und gesellschaftlichen Kontext heraus zu verstehen. Diese Fähigkeit haben sie bei Studienaufenthalten im Ausland und im Austausch einer kulturell diversen Studierendenschaft in Bamberg gleichermaßen geschult.
Absolventinnen und Absolventen haben sich interkulturelle Kompetenz erarbeitet, die sie in die Lage versetzt, aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen und Prozesse aus unterschiedlichen Perspektiven nachzuvollziehen, wissenschaftlich fundiert zu reflektieren und verantwortungsbewusst sowie geleitet von demokratischem Gemeinsinn konstruktiv zu begleiten.
Im Rahmen eines Praktikums oder studienbegleitenden Engagements konnten sie im Studium erarbeitetes Wissen und Kompetenzen in neue Bereiche übertragen.