An dem Studiengang ist neben der Philosophie auch die Evangelische Theologie und die Politikwissenschaft beteiligt. Studentinen und Studenten müssen aus allen drei Fächern Module absolvieren. Außerdem ist über vier Semester hinweg das sozialethische Kolloquium verpflichtend, eine speziell angelegte, interdisziplinäre Veranstaltung, die von Dozentinen und Dozenten aus mindestens zwei der beteiligten Fächer gestaltet wird.
Ziel des Studiengangs ist es, die häufig kritisierte zu enge Fokussierung der Einzeldisziplinen aufzuheben. Die Studentinen und Studenten sollen so nicht nur verschiedene Orientierungen für ethische Begründungen erhalten, sondern auch den Perspektivwechsel üben. So können Sie schließlich komplexe Probleme in ihrer Vielschichtigkeit durchdringen und die Zusammenhänge der einzelnen Aspekte erkennen. Außerdem werden Sie damit auch befähigt, kreative und angemessene Lösungen zu finden, die der Komplexität der Probleme angemessen sind.
Der Studiengang soll Kompetenzen in den Traditionen und Diskurszusammenhängen vermitteln, von denen her ethische Orientierungen in öffentlich relevanten Fragen gegeben werden können. Grundlage ist dabei die philosophische Reflexion dieser unterschiedlichen Quellen. Auch theologische Quellen werden reflektiert, im Unterschied zum Masterstudiengang „Öffentliche Theologie“ aber nicht als die maßgebliche Orientierungsquelle verstanden.
Da das Philosophiestudium in Bamberg dem „Cambridge-Modell“ folgt, wird den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit den Orginaltexten ermöglicht. Die so erworbenen Kenntnisse sollen als Fundament ihrer Argumentationen dienen.
Gegenüber dem Masterstudiengang Philosophie, in dem man den Schwerpunkt 1 (Praktische Philosophie) wählen kann, sollen in diesem Studiengang nicht allgemein philosophische Fragen im Zentrum stehen, sondern die Fragen, die in gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeiten diskutiert werden und in denen nach Orientierung gesucht wird. Daher finden regelmäßig Lehrveranstaltungen zu Themen der angewantden Ethik statt, in denen die Studentinen und Studenten ihr Grundlagenwissen auf aktuelle Fragen und Probleme anwenden und diese diskutieren können.
Außerdem ist im Studium ein Praktikum vorgesehen, das den Studentinen und Studenten einen Einblick in ein mögliches Berufsfeld geben soll.