Paula Rosenboom arbeitet als Referentin für Kommunikation an der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur in Berlin. 2017 absolvierte sie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ihren Masterabschluss in Kunstgeschichte.
Nach dem Abitur wusste ich zwar recht schnell was ich studieren wollte, das habe aber erstmal wenig mit Kunst zu tun. Ich entschied mich zunächst für ein sehr praxisorientiertes Bachelorstudium in Marketingkommunikation an einer Hochschule in Berlin.
Schon früh habe ich mich für Kunst interessiert, aber dass ich damit Geld verdienen könnte, kam mir damals noch nicht in den Sinn. Berlin mit seinen zahlreichen Museen und Galerien hat mein Interesse für Kunst jedoch noch einmal verstärkt. Im 4. Semester war ein Praktikum vorgeschrieben und ich wollte gerne mein Wissen in Kommunikation mit meinem Interesse für Kunst in der Praxis verbinden. Weil ich auch noch Auslandserfahrung sammeln wollte, habe ich mich ganz mutig in der Stadt mit den bekanntesten Museen der Welt beworben: New York. Im Museum of Arts and Design habe ich fünf Monate im Public Affairs Office gearbeitet. Das war ein Schlüsselerlebnis und mein Berufswunsch, einmal im Museum zu arbeiten, wurde gefestigt.
Nach meinem Bachelor habe erstmal ein gutes Jahr in Hamburg am Museum für Kunst und Gewerbe in den Bereichen Marketing & Vermitlung gearbeitet. Ich wollte den Museumsalltag noch genauer kennenlernen. Schnell habe ich gemerkt, was mir besonders Freude macht: Anderen Menschen, auch Nicht-Besucher*innen, durch Ausstellungen und Projekte einen Zugang zur Kunst zu ermöglichen.
Um einen langfristigen beruflichen Einstieg ins Museum zu schaffen und auch mein Wissen theoretisch zu fundieren, habe ich den Master in Kunstgeschichte an der Universität Bamberg begonnen. Ich habe das große Glück, dass der Master als nicht-konsekutiver Studiengang angeboten wurde. Ich konnte direkt mit dem Master anfangen, trotz eines fachfremden Bachelors. Das war keineswegs einfach und ich musste sehr viel Zeit investieren um mir das entsprechende Wissen schnell anzueignen. Aber es hat großen Spaß gemacht und fiel mir leichter, weil ich ein klares Ziel vor Augen habe und wusste was ich beruflich mit diesem Studiengang machen wollte.
Nach meinem Abschluss habe ich mich gezielt nach Volontariaten im Bereich Kommunikation und Vermittlung umgesehen. In der Berlinischen Galerie war ich zwei Jahre als Volontärin tätig. Ich habe das große Glück, dass mir direkt im Anschluss die Stelle als Referentin für Kommunikation angeboten wurde, die ich bis heute inne habe und mir großen Spaß macht.
Ich wünsche Ihnen viel Freude in Ihrem Studium und möchte Sie ermutigen, trotz aller Vorurteile oder Berufsunsicherheiten, diesen Weg weiterzugehen, wenn es Ihre Leidenschaft ist. Die Kunstgeschichte ist eine weites Feld, das zahlreiche Möglichkeiten bietet. Aber mit der Zeit sollte man versuchen sein Profil zu schärfen und seine eigene Nische zu finden, um sich auch bei Bewerbungen abzuheben. Das erreicht man am besten durch Praktika. Probieren Sie verschiedene Bereiche aus und nehmen Sie alle Möglichkeiten, die Ihnen Ihr Studium bietet, wahr: Praktika, Exkursionen, Vorträge, Auslandssemester, Werkstudierendentätigkeiten. Es macht nicht nur großen Spaß, sondern zeigt einem auch welche beruflichen Möglichkeiten man mit Kunstgeschichte hat.
Ein großer Vorteil in Bamberg ist auch, dass die Lehrstühle recht klein sind und man dadurch direkten Kontakt zu den Lehrenden erhält.