Qualifikationsziele

Wissenschaftliche Befähigung

Nach Besuch der fachwissenschaftlichen Module und sprachpraktischen Übungen sind die Absolventinnen und Absolventen in der Lage,

  • die wichtigsten sozialen, politischen und ethischen Konzepte des Islams (z.B. Umma, Kalifat, Sunna, Scharia) zu erklären und in ihrer historischen Entwicklung zu skizzieren,
  • islamische Strömungen, Bewegungen und Denkschulen mit ihren Lehren zu beschreiben und in ihrer transnationalen Dimension einzuschätzen,
  • Fachbegriffe der islamischen Wissenschaften (Fiqh, Hadith, Kalām, Tasauwuf usw.) zu erklären und anzuwenden,
  • mittelschwere bis schwere arabischsprachige Texte auch größeren Umfangs inhaltlich zu erschließen, wissenschaftlich zu transkribieren und unter Berücksichtigung ihres Entstehungskontextes als Informationsquelle in Forschung und anderen Anwendungszusammenhängen nutzbar zu machen,
  • leichte bis mittelschwere Texte in mindestens einer weiteren Islam-Sprache (Persisch oder Türkisch) zu verstehen und wissenschaftlich auszuwerten,
  • Absolventinnen und Absolventen können, wie sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit gezeigt haben, auf der Grundlage angemessener Medienkompetenz in einem vorgegebenen Zeitrahmen eine eigenständige Forschungsarbeit im Bereich der Islamwissenschaft verfassen, wobei sie selbstständig eine Forschungsfrage entwickeln, die sie auf Basis erworbenen Wissens, unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis und unter Anwendung von geeigneten Methoden erörtern und hinsichtlich aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen reflektieren.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

Nach Besuch der fachwissenschaftlichen Module und ggf. des Praxismoduls des Masterstudiengangs Islamwissenschaft sind die Absolventinnen und Absolventen in der Lage,

  • an universitären und außeruniversitären Forschungsprojekten im Bereich der Islamwissenschaft und angrenzender Fächer mitzuarbeiten.
  • den Wahrheitsgehalt von Berichten zur islamischen Geschichte anhand von philologischen und historischen Methoden (u.a. Textvergleich und Quellenkritik) zu überprüfen, ideologische Befangenheiten zu erkennen und durch fehlerhafte Vorannahmen verursachte Trugschlüsse aufzudecken,
  • innerislamische Debatten aus kritischer Distanz und unter ausgewogener Berücksichtigung der Standpunkte der verschiedenen Akteure zu beschreiben und zu analysieren,
  • einem fachfremden Publikum komplexe islambezogene Sachverhalte und Problemstellungen verständlich und unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes in Wort und Schrift darzustellen,
  • Behörden, Organisationen und Medien bei Ermittlungen, Untersuchungen und Recherchen durch islamwissenschaftliche Expertise (z.B. kulturwissenschaftliches Wissen) sowie durch Übersetzen, Analysieren und Bewerten von islambezogenen Schriften, Dokumenten und menschlichen Verhaltensweisen zu unterstützen.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Absolventinnen und Absolventen haben im Rahmen von Gruppenarbeiten und Projekten Verantwortung übernommen und gezeigt, dass sie Entscheidungen treffen, Schwerpunkte setzen, fundiert zielgruppenorientiert kommunizieren und gemeinsam konstruktiv Lösungen erarbeiten können.
  • Sie haben ein individuelles berufliches Selbstbild entwickelt, können ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen und sind in der Lage, ihr Wissen eigenständig und problemorientiert zu vertiefen,
  • Am Ende des Studiums sind Absolventinnen und Absolventen in der Lage, essentialisierende oder pauschale Aussagen über den Islam kritisch zu hinterfragen und mit differenziertem Wissen zu einer Versachlichung von emotionalisierten islambezogenen gesellschaftlichen Debatten beizutragen. Sie können somit gesellschaftliche Prozesse wissenschaftlich fundiert und reflektiert sowie mit Verantwortungsbewusstsein und in demokratischem Gemeinsinn maßgeblich mitgestalten.
  • Sie sind in der Lage, an digitalen gemeinnützigen Projekten wie Wikipedia aktiv teilzunehmen, um nachprüfbares und wissenschaftlich fundiertes Wissen zum Themenbereich Islam einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.