Qualifikationsziele
Der Masterstudiengang General Linguistics bietet die Möglichkeit, einen wissenschaftlichen Abschluss in Linguistik zu erwerben. Der Studiengang ist ideal für Absolventinnen und Absolventen der philologischen Fächer, die einen sprachwissenschaftlichen Schwerpunkt in ihrem bisherigen Studium hatten und diesen durch einen weiteren wissenschaftlichen Abschluss vertiefen möchten.
Kompetenzorientierte Qualifikationsziele Masterstudiengang General Linguistics
Kompetenzorientierte Lehre steht seit dem Bologna-Prozesses immer stärker im Mittelpunkt. Dies bringt die Formulierung von Qualifikationszielen mit sich; Qualifikationsziele sollen dabei darüber eine Aussage treffen, welche Kompetenzen mit dem Abschluss eines Studiengangs erworben werden. Die gewünschten Kompetenzen gehen auf den Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) zurück. Das Masterstudium General Linguistics führt zu einem berufs- und forschungsqualifizierenden Abschluss an der Universität Bamberg als einer wissenschaftlichen Hochschule. So wird mit Abschluss des Masterstudiengangs auch die Grundlage für nachfolgende wissenschaftliche Qualifikationen, wie zum Beispiel die Promotion, gelegt.
1. Wissenschaftliche Befähigung
- Sie haben in Seminaren fachspezifisches Wissen zu Sprache als soziales Phänomen erworben. Ein Fokus liegt auf der Sprachbeschreibung und -dokumentation von kleineren und bedrohten Sprachen des Mittleren und Nahen Ostens. Das von Ihnen erworbene Fachwissen befähigt Sie dazu, in Forschung und Beruf kritisch und zielorientiert mit sprachwissenschaftlichen Fragestellungen umzugehen. Sie können das Gelernte auf neue Gegenstände und Fragestellungen anwenden.
- Sie können wissenschaftliche Textinhalte rezipieren, strukturieren und zusammenfassend darstellen, was Sie in Ihren Hausarbeiten zeigen.
- In Seminaren haben Sie gelernt, Fragestellungen/Probleme nach wissenschaftlichen Kriterien kritisch zu beurteilen und darzustellen.
- Durch die Arbeit in Praxisseminaren mit Daten internationaler Forschungsprojekte des Lehrstuhls Allgemeine Sprachwissenschaft kennen Sie Abläufe von wissenschaftlichen Projekten und können die einzelnen Arbeitsschritte selbst vornehmen.
- Sie haben im Kolloquium geübt und sowohl bei Seminararbeiten als auch in Ihrer Masterarbeit gezeigt, dass Sie selbstständig Fragestellungen entwickeln, sprachwissenschaftliche Hypothesen aufstellen, Studien konzipieren und die Hypothesen mit adäquaten Methoden überprüfen können. Sie können diesen Forschungsprozess beim Verfassen wissenschaftlicher Texte nach den Richtlinien der Fachkultur dokumentieren.
- Durch praktische Seminare und Übungen verfügen Sie über solide Kenntnisse der Methodik der Feldforschung (Sprachdaten erheben, Interview- und Umfragetechniken, nach wissenschaftlichen Fachstandards transkribieren) und können fachspezifische Software zur Sprachbeschreibung und ‑analyse (Praat, ELAN, Toolbox, R) selbständig anwenden.
2. Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit
- Ihr Masterabschluss befähigt Sie zur Mitarbeit in Berufsfeldern, die mit Sprache arbeiten. Beispielsweise sind Sie durch Ihre sprachanalytischen Kenntnisse und das Verfassen wissenschaftlicher Hausarbeiten in der Lage, mit (wissenschaftlichen) Texten zu arbeiten und können dies in Verlagen und Archiven einbringen.
- Ihr vertieftes Fachwissen im Bereich der Sprachtypologie sowie Ihre Methodenkompetenz in der Erhebung, Aus- und Bewertung von Daten können Sie in der Entwicklung von Sprachlehrwerken und Software zur Sprachverarbeitung anwenden.
- Sie haben in der umfangreichen sprachpraktischen Ausbildung Sprachkenntnisse in mehreren, auch außereuropäischen, Sprachen erworben. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Basiskenntnisse, die als Grundlage dafür dienen, sprachwissenschaftliche Analyseschritte an konkreten Beispielen zu erproben bzw in Diskusionen anführen zu können. Bei entsprechender selbstinitiativer Weiterbildung (beispielsweise innerhalb weiterführender Sprachkurse in anderen Institutionen) können diese Sprachkenntnisse auch Grundlage weitergehender sprachpraktischer Kenntnisse sein.
- Durch das komplett englischsprachige Studium haben Sie fundierte sowohl schriftliche als auch mündliche Kenntnisse des (akademischen) Englisch erworben. Dadurch sind Sie in der Lage, sich auf dem internationalen Arbeitsmarkt zu bewegen und ohne Übergangsschwierigkeiten in internationale englischsprachige Forschungsprojekte einzusteigen.
3. Persönlichkeitsentwicklung & Gesellschaftliche Verantwortung
- Durch die wissenschaftliche Arbeit in Seminaren haben Sie ein Problembewusstsein erworben, was es Ihnen ermöglicht, kritische Fragen zu erkennen und zu formulieren.
- Sie sind durch die Lehrstuhl-Themenschwerpunkte Sprachdokumentation und Regional- und Minderheitensprachen des Mittleren und Nahen Ostens sensibilisiert für komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge und ihre soziologischen und linguistischen Auswirkungen, beispielsweise bei sprachpolitischen Konflikten und gesellschaftlichen Diskursen zu Migration und Mehrsprachigkeit. Durch Ihre wissenschaftliche Ausbildung können Sie Situationen fachgerecht analysieren, bewerten sowie Lösungsstrategien für Problemstellungen entwickeln.
- Sie haben durch gemeinsames Lernen in den Seminaren im internationalen Umfeld interkulturelle Sozialkompetenz erworben. Dadurch sind Sie in der Lage, sich mit verschiedenen Standpunkten auseinanderzusetzen und Handlungsstrategien gemeinsam in einem Team zu erarbeiten und durchzuführen.
- Durch die Beschäftigung mit fachlichen Inhalten an fächerübergreifenden Schnittstellen wie der Soziolinguistik können Sie interdisziplinär denken. Dies versetzt Sie in die Lage, wissenschaftlich originär und kreativ zu denken und größere Zusammenhänge für einen erweiterten Handlungsspielraum einzubeziehen.
- Anhand von Referaten haben Sie in Ihren Seminaren die Fähigkeit erworben, selbst erarbeitete Inhalte vor Gruppen strukturiert und zielgruppenorientiert zu präsentieren.
- Durch die individuelle Wahl eines Studienschwerpunkts und die große Freiheit in der Wahl von Kursen, auch anderer Fachbereiche, erwerben Sie die Fähigkeit, eigenständig Themenfelder in Ihrer Forschungsarbeit zu strukturieren und entsprechend Ihre eigene Arbeit sowie die Ihrer Kolleginnen und Kollegen oder Teammitarbeiterinnen und Teammitarbeiter zu planen und zielorientiert umzusetzen.