Qualifikationsziele des M.Sc. Digitale Denkmaltechnologien

Der Masterstudiengang Digitale Denkmaltechnologien verfolgt folgende Ziele:

Qualifikationsziele in Kürze: Der Masterstudiengang Digitale Denkmaltechnologien mit der Hochschule Coburg bietet forschungs- und anwendungsorientierte Lehre. Sie können die Module flexibel wählen, also eigene fachliche Schwerpunkte setzen.

Das Studium befähigt Sie, die aktuellen vermessungs-, ingenieurtechnischen, denkmalwissenschaftlichen und informatischen Herangehensweisen, und Konzepte zu verstehen. Sie bewerten unter anderem Abläufe der technischen Bauwerks- und Schadenserfassung sowie der Bauwerkszustandsanalyse und entwickeln anschließend Lösungen. Dabei erlernen Sie (3D-)Erfassungs-, Archivierungs-, Analyse-, Monitoring-, Simulations-, Planungs- und Kommunikationsverfahren im Bereich der Baudenkmalpflege und des Kulturgüterschutzes. Sie führen anwendungsorientierte Projekte in der Praxis durch, wofür Sie aktuelle Technologien verwenden.

Das interdisziplinäre Studium hat das Ziel der digitalen Transformation in Denkmalwissenschaften und Kulturgüterschutz. Es befähigt zur Übernahme hochtechnisierter Aufgaben in Denkmalpflege, Architektur, Ingenieurwesen, im Museums- und Archivbereich sowie in der Forschung im In- und Ausland. Sie haben die Möglichkeit, die Kammerfähigkeit für deutsche Architektenkammern zu erwerben.

Wissenschaftliche Befähigung

  • Absolventinnen und Absolventen sind durch die fachwissenschaftlichen Module in der Lage, sich mit vielfältigen Themen aus den Digitalen Denkmaltechnologien (zusammengestellt aus verschiedenen Mess- und Analyseverfahren, bildgebenden Verfahren und informatischen Anwendungskenntnissen) vertieft auseinanderzusetzen und diese Themen kritisch zu analysieren. 
  • Sie haben in den Vorlesungen, Seminaren und Anwendungswochen verschiedenste digitale Erfassungs-, Monitoring-, Modellbildungs-, Analyse- sowie Archivierungs- und Distributionsverfahren in der Denkmalpflege und im Kulturgüterschutz sowie beim Bauen im Bestand angewendet und sind in der Lage, das erlernte Wissen selbständig auf verschiedenste Anwendungsbereiche und Problemstellungen aus der Praxis des Bauwesens und des Archiv- bzw. Museumswesens zu übertragen.
  • Sie können digitale Technologien und Methoden in der Denkmalpflege in mindestens drei im Studium ausgewählten Vertiefungsrichtungen praktisch einsetzen (Simulation Tragwerk, Räumliche Modellbildung und BIM, Digitale Technologien in den Restaurierungswissenschaften, Bauphysikalische Bewertung und Sanierung, Monitoring mit digitalen Erfassungssystemen/Strukturanalyse und Kombination digitaler Erfassungssysteme, Vernetzung digitaler Technologien am Kulturdenkmal, Webtechnologien).
  • Im Masterstudium haben Absolventinnen und Absolventen durch die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten ihre wissenschaftliche Profilierung weiter ausgebaut und ihr Wissen durch die Wahl ihrer Module „vertieft“. Sie sind in der Lage, Analysen multiperspektivisch durchzuführen, wie sie durch die modulübergreifenden Analysen an Bauwerken erlernt haben. Ein Beispiel ist hier die Jakobikirche in Sangerhausen, die sowohl in Modul M-DDT-V-3/M-DDT-P-3 digital aufgenommen (3D Scan, Tachymetrie, Analyse der Bauschäden) als auch im Modul M-DDT-V-2/M-DDT-P-2 statisch analysiert wurde.
  • Sie sind durch die Einbindung von unterschiedlichen Fachbereichen (z.B. Angewandte Informatik, Restaurierungswissenschaften, HS Coburg) in der Lehre in der Lage, interdisziplinär zu arbeiten. Sie profitierten hier auch von der Vernetzung und Kooperation vieler verschiedener Fachbereiche mit dem Kompetenzzentrum Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT), sowie mit dem Master Denkmalpflege (M.A.). Das erlaubt es den Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs, komplexe interdisziplinäre Themenbereiche der Denkmalwissenschaften an der Schnittstelle zwischen Bauherrn/Institutionen, der Denkmalpflege und ihnen als Dienstleister zu analysieren und zu bewerten.
  • Am Ende ihres Studiums sind sie durch das Verfassen von Seminararbeiten und der Masterarbeit in der Lage, eine Forschungsarbeit zu einem Thema aus dem Umfeld der Digitalen Denkmaltechnologien zu gestalten, in der sie gelerntes Wissen unter Anwendung und Begründung angemessener Forschungsmethoden und unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis auf eine selbst entworfene Fragestellung anwenden und diskutieren.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Durch die internationale Ausrichtung des Studiums und Lehre, der Teilnahme an internationalen Tagungen, Exkursionen und angebotenen Summer Schools sind Absolventinnen und Absolventen in der Lage, sich in internationale Fachdiskussionen einzubringen, an internationalen Projekten mitzuarbeiten bzw. in internationalen Einrichtungen und Unternehmen zu arbeiten.
  • Hinsichtlich der Belange und derzeitigen Standards in der Denkmalpflege und Denkmalwissenschaften sind sie befähigt (durch die Teilnahme an den Anwendungswochen und Exkursionen, bei denen aktuelle Themen aus dem Bereich der Denkmalpflege diskutiert und erläutert werden), neue technische Arbeitsabläufe kritisch zu bewerten, aufgaben- und lösungsbezogen zusammenzustellen und auszuarbeiten in deren vollen Anwendungsbreite, Nachhaltigkeit sowie Vernetzungsmöglichkeiten (beispielsweise die Einbindung eines Arbeitsablaufes von Historic Building Information Modelling in die Verwaltung von Bestandsgebäuden).
  • Sie sind durch die Lehre neuer digitaler Verfahren in der Lage, neue wissenschaftlichen Methoden sowie Entwicklungsperspektiven und Probleme der Denkmaltechnologien selbstständig kritisch zu bewerten, fachübergreifend zu diskutieren und neue problembezogene Lösungsansätze zu entwickeln. Im Ergebnis tragen Absolventinnen und Absolventen zur Integration technologischer Verfahren in der Denkmalpflege und im Kulturgüterschutz bei.
  • Sie haben gelernt, Themengebiete des Studiums auf unterschiedliche Anwendungsbereiche zu übertragen. Dies wird erreicht durch einen Wissensaustausch und -transfer in Studium und Lehre z.B. durch Besuche des Staatsarchives (M-DDT-GL-7), Anwendungswoche am Islamischen Museum/Bumiller-Collection oder das Naturkundemuseum (M-DDT-GL-6 und M-DDT-GL-12), durch den Besuch in der Dombauhütte des Bamberger Domes (M-DDT-V-5) oder durch die Kontaktaufnahme mit mittelständigen Unternehmen der Region wie z.B. mit dem Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser (M-DDT-GL-6).

Persönlichkeitsentwicklung

  • Durch die Teilnahme an Vorlesungen, Seminaren und Anwendungswochen wurden den Absolventinnen und Absolventen die theoretischen und praktischen Grundlagen in den Digitalen Denkmaltechnologien vermittelt und sie sind in der Lage, kritische Bewertungen vorzunehmen.
  • Mit eigenen Ansätzen und Forschungsfragen in ihren Seminararbeiten und der Masterarbeit haben sie ihr Profil geschärft und sind befähigt, objektorientierte Lösungsansätze auszuarbeiten und eigene Projekte zu planen.
  • Abhängig vom jeweiligen Bachelorstudiengang hatten Absolventinnen und Absolventen durch die Kombinationsmöglichkeiten des Masters Digitale Denkmaltechnologien an der Universität Bamberg die Gelegenheit, ihr Wissen bedarfsorientiert und angepasst auf verschiedene Bildungsverläufe zu vertiefen. Dabei sind sie durch die interdisziplinäre Ausrichtung in der Lage, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und sich in andere Fachbereiche einzudenken.
  • Im Studium der Digitalen Denkmaltechnologien haben sie von einer stetig wachsenden regionalen Vernetzung profitiert sowie von studiengangsbezogenen Kooperationen. Sie sind durch das Masterstudium zu selbstständigem und kooperativem Arbeiten befähigt, können strukturieren und sich selbstorganisiert und zielorientiert neues Wissen und neue Methoden aneignen.
  • Sie können in einem Team Pläne entwickeln, Umsetzungsschritte konzipieren, an gemeinsamen Zielen arbeiten und Verantwortung übernehmen.
  • Sie sind in der Lage, Themen aus dem Bereich der Digitalen Denkmaltechnologien sowohl auf wissenschaftlichem Niveau zu diskutieren als auch für ein heterogenes (Laien-) Publikum verständlich zu vermitteln.
  • Sie können ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen und haben ein berufliches Selbstbild entwickelt.
  • Im Mittelpunkt des Studienganges steht die Beurteilung des Bestandes, seiner Eigenschaften und das damit zusammenhängende Alterungsverhalten historischer Bauwerke und Objekte. Darüber hinaus kennen Absolventinnen und Absolventen die Bedeutung der betrachteten Kulturgüter als Wissensspeicher, historische Quellen sowie Bestandteil regionaler Identitäten. Sie können durch ihre Fachkenntnisse die Bedeutung erklären und zu einem fruchtbaren Dialog in der Gesellschaft aktiv beitragen.
  • Sie sind in der Lage, im Bereich der Digitalen Denkmaltechnologien wissenschaftlich fundierte Entscheidungen verantwortungsbewusst und in demokratischem Gemeinsinn zu fällen und somit zum Kulturgüterschutz beizutragen.