Qualifikationsziele Masterstudiengang Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik (4 Semester/120 ECTS, Studienbeginn ab WiSe 22/23)

Mit einem erfolgreichen Studienabschluss (M.Ed.) erwerben die Absolvent:innen des Masterstudiums Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik die Zulassung zum Vorbereitungsdienst an Beruflichen Schulen sowie die Befähigung zur Promotion.

Wissenschaftliche Befähigung

  • Mit den Veranstaltungen der beruflichen Fachrichtung sind die Absolvent:innen des Masterstudiengangs befähigt, professionstheoretische Fragestellungen, Theorieansätze und Forschungsergebnisse aus dem Bereich der sozialpädagogischen Fachrichtung aus sozial-, elementar-, berufs- und diversitätspädagogischer sowie psychologischer Perspektive zu unterscheiden, zu vergleichen, einzuordnen und zu bewerten. Sie können durch die verschiedenen fachwissenschaftlichen Perspektiven im Studienbereich Berufliche Fachrichtung fachwissenschaftliche Grenzen und Unterschiede definieren, aber auch Schnittstellen zwischen den Disziplinen erkennen, erläutern, kritisch reflektieren sowie diese sinnvoll und lösungsorientiert im Hinblick auf theoretische und praktische Problemstellungen verknüpfen.
  • Die Absolvent:innen kennen aus den Modulen der Fachrichtung Sozialpädagogik vertieft die verschiedenen Bildungsaufgaben und Lernbedingungen der Unterrichtsfächer bzw. Lernfelder des sozialpädagogischen Fächerkanons und können in diesem Kontext komplexe Problemstellungen erörtern und Lösungsstrategien entwickeln. Sie können Inhalte auf berufliche Bildungsprozesse übertragen, Lehr- und Lernprozesse analysieren und curriculare Gestaltungsprozesse mitgestalten, wie sie im Rahmen von Seminararbeiten gezeigt haben.
  • Die Absolvent:innen können auf Grundlage des in der beruflichen Fachrichtung und in der allgemeinen Pädagogik erworbenen vertieften theoretischen und empirischen Wissens über die Probleme und Herausforderungen spezifischer Lebenslagen, Lebensalter sowie sozialer Probleme daraus resultierende professionelle Handlungsbedarfe im Kontext unterschiedlicher (sozial-)pädagogischer Handlungsfelder sowie angrenzender Institutionen einschätzen und reflektieren.
  • Aus Veranstaltungen der Fachdidaktik in der beruflichen Fachrichtung und dem fachdidaktischen Schulpraktikum in der beruflichen Fachrichtung sind Absolvent:innen mit den spezifischen Anforderungen an Lehrkräfte in Bezug auf die Beschulung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund und/oder Beeinträchtigungen vertraut. Sie können zielgruppenorientierte Konzepte ausarbeiten und die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlich-institutionellen und individuellen Faktoren der Konstitution von Förderbedarf fundiert darlegen und reflektieren.
  • Die Absolvent:innen können eine eigenständige Forschungsarbeit im Bereich der beruflichen Bildung in einem vorgegebenen Zeitrahmen verfassen und sich eigenständig Wissen erschließen und sind in der Lage, eine selbst entwickelte Fragestellung auf Basis der erworbenen theoretischen und methodischen Kenntnisse und Fertigkeiten unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis zu erörtern und in Bezug auf den aktuellen Forschungsstand kontextbewusste Lösungsvorschläge auszuarbeiten, wie sie u.a. im Rahmen der Abschlussarbeit gezeigt haben.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Durch den fachdidaktischen Schwerpunkt im Master, der sich in einer Verzahnung von Fachdidaktik und begleitetem Praktikum in der Fachrichtung Sozialpädagogik zeigt, können Absolvent:innen eine strukturierte Unterrichtseinheit (z.B. im Sinne des Modells der ‚vollständigen Handlung‘) planen und gestalten. Sie können Unterrichtskonzepte anhand fachwissenschaftlicher, -didaktischer und übergreifender Kriterien überprüfen sowie Unterrichtsansätze und -methoden unter Berücksichtigung (fach-)wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickeln.
  • Auf Grundlage der fachwissenschaftlichen Angebote in der beruflichen Fachrichtung (explizit in der Diversitätspädagogik) und den Erziehungswissenschaften berücksichtigen die Absolvent:innen bei der Unterrichts- und Lernangebotsplanung inklusive Aspekte. In diesem Zusammenhang können sie Möglichkeiten digitaler Medien zur Unterstützung der Barrierefreiheit, Differenzierung und individueller Förderung anwenden. Sie kennen die Notwendigkeit zur Kooperation und Vernetzungsmöglichkeiten im Hinblick auf Inklusion und können mit sonstigem pädagogischen Personal zusammenarbeiten. Sie können solche Themenbereiche in die eigene Unterrichtsplanung einbinden und gesellschaftliche Prozesse reflektiert sowie mit Verantwortungsbewusstsein und in demokratischem Gemeinsinn aktiv und maßgeblich mitgestalten.
  • Basierend auf den fachdidaktischen Modulen der Fachrichtung und des Unterrichtsfachs sowie den schulpraktischen Erfahrungen können die Absolvent:innen ein Repertoire an verschiedenen Medien (bspw. Gestaltung von Arbeitsblättern, Visualisierungsformen und -techniken) und Methoden (bspw. spezifische Methoden des Psychologieunterrichts, Methoden aus der Diversitätspädagogik, unterrichtsphasenbezogene Methodik) in Passung an unterschiedliche Lernumgebungen und Zielgruppen zur Anregung bzw. Unterstützung fachlicher und persönlichkeitsbildender Lernprozesse gezielt einsetzen. Dies gilt auch für die Nutzung digitaler Medien, welche in einer kritisch reflexiven Haltung zielgruppen- und lernzielorientiert integriert werden.
  • Auf Basis der Veranstaltungen in der beruflichen Fachrichtung und der allgemeinen Pädagogik können die Absolvent:innen Qualitätsentwicklungsprozesse in den sozialpädagogischen Bildungsgängen anstoßen und tragen damit zur Schulentwicklung bei.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Absolvent:innen kennen Komponenten professionellen Handelns in den Fachbereichen der beruflichen Fachrichtung und können ihr eigenes Handeln im beruflichen und alltäglichen Kontext dazu in Relation setzen und reflektieren.
  • Die Absolvent:innen sind aus dem fachdidaktischen Schulpraktikum in der Fachrichtung sowie den Modulen der Fachdidaktik und allgemeinen Pädagogik mit den verschiedenen Facetten der Rolle als Lehrkraft an beruflichen Schulen vertraut und können ihre Lehrer:innenrolle unter Berücksichtigung verschiedener (fach-)wissenschaftlicher und -didaktischer Ansätze sowie in Bezug auf unterschiedliche sozialpädagogische Lernbereiche eigenständig reflektieren. Sie sind befähigt selbstreflexiv und mit der im Lehrberuf notwendigen Flexibilität im Schul- und Unterrichtskontext zu handeln.
  • Durch die eigenständige Studienplanung im Hinblick auf das Zweitfach, den Wahlpflichtbereich und das Zertifikatsangebots haben die Absolvent:innen gezeigt, dass sie eigene Schwerpunkte setzen können. Sie verfügen über differenziertere Vorstellungen von ihrer persönlichen beruflichen Weiterentwicklung, können diese planen und sich selbständig lösungsorientiert weiterentwickeln.
  • Die Absolvent:innen sind befähigt, durch den forschungsbasierten Wahlpflichtbereich, die gruppenmethodischen Arbeitssequenzen sowie den schulischen Kontext eigene Standpunkte kritisch zu reflektieren und in heterogenen Gruppen konstruktiv und zielorientiert zusammenzuarbeiten. Sie können ihre Meinung fundiert, fachlich korrekt und zielgruppenorientiert kommunizieren, andere Perspektiven einbeziehen und situationsadäquate Lösungsprozesse mitgestalten.