Keynotes
Hinweis: Alle Keynotes finden in Raum M3/02.32 statt.
Prof. Dr. Dieter Frey (Leiter des Centers for Leadership and People Management der Ludwig-Maximilians-Universität München)
Prof. Dr. Dr. h.c. Annette Scheunpflug (Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik)
Im Schulalltag begegnen Schulleitende einer Vielzahl an komplizierten und komplexen Herausforderungen, die Leitungshandeln betreffen. Die Bearbeitung dieser Herausforderungen wird von Schulleitenden häufig als stressbesetzt empfunden und verlangt von ebendiesen ein hohes Maß an professioneller Kompetenz.
Der Fokus des Symposiums sowie dieses Einführungsvortrags liegt auf komplexen Problemsituationen. Diese zeichnen sich durch strukturelle Unsicherheiten und Ungewissheiten aus. Der Vortrag zeichnet nach, wie komplizierte Situationen von komplexen Problemlagen mittels analytischer Kategorien voneinander unterschieden werden können. Es werden leitungsbezogene Kompetenzfacetten formuliert, mittels derer auf herausfordernd-komplexe Umstände angemessen reagiert werden kann. Vor diesem Hintergrund führt der Vortrag in das Symposiumsthema des diesjährigen Schulleitungssymposiums ein: Er beleuchtet die Potenziale von Schulleitenden im Kontext von Komplexität und will gleichzeitig Facetten einer leitungsbezogenen Handlungsfähigkeit illustrieren sowie bestärken.
Dirk von Gehlen (Süddeutsche Zeitung)
Wie werden Sie die beste Schulleitung, die Ihre Schule je gesehen hat? Verabschieden Sie sich zunächst von der Idee der Perfektion, sagt Dirk von Gehlen in seiner Keynote. Der Journalist und Autor leitet bei der Süddeutschen Zeitung das SZ-Institut. Er hat zahlreiche Bücher zu den gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung verfasst. Seine These: Um einen gesunden Umgang mit der eigenen Ratlosigkeit und der Überkomplexität in einer digitalisierten Welt zu erlernen, sollten wir uns von der Idee der Perfektion verabschieden und eine Haltung praktizieren, die er Kulturpragmatismus nennt und im Emoticon des Shruggie symbolisiert sieht ¯\_(ツ)_/¯
Wolfgang Bauhofer (Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung)
Dynamik und Komplexität prägen zunehmend den schulischen Alltag. Im Vortrag wird darauf eingegangen, wie Leitungskräfte durch gezielte Reflexionen ihre Perspektiven auf die komplexen Konstellationen erweitern, sich einen realistischeren Blick auf die Zusammenhänge erarbeiten und im offenen und intensiven Austausch mit den verschiedenen AkteurInnen der Situation angepasst Lösungsstrategien entwickeln können. Gesundes Balancieren und kluges Pendeln zwischen verschiedenen dynamischen Polaritäten ermöglicht der Führung eine gewisse Weitsicht.
Prof. Dr. Maike Andresen (Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Personalmanagement und Organisational Behaviour)
Inwieweit sind Karrieren das Ergebnis eines Plans oder von Zufällen? Karriereentscheidungen werden in erheblichem Maße von Zufällen beeinflusst. So beschreibt die Mehrheit der Berufseinsteigenden bis zu älteren Berufstätigen ihre beruflichen Erfahrungen nicht als eine Abfolge logischer und rationaler Entscheidungen. Vielmehr wirkten zufällige Ereignisse wie ein Katalysator für ihren Karrierepfad und -erfolg.
Zufälle sind ungeplante, unvorhersehbare oder unbeabsichtigte Ereignisse, die sich in einer komplexen Umwelt ergeben. Welche Reaktion auf Zufallsereignisse folgt, hängt von vielen Faktoren ab: der Schwere oder Bedeutung des Ereignisses, ob es als positiv oder negativ wahrgenommen wird und von der Persönlichkeit und anderen Merkmalen der Person, die das Ereignis erlebt. Entsprechend können sich die als positiv oder negativ wahrgenommenen Zufallsereignisse positiv oder negativ auf die Karriere auswirken.
In diesem Vortrag erhalten Sie Einblicke in folgende Fragen: Welche Zufallsereignisse in der komplexen Umwelt nehmen Einfluss auf Karrieren? Von welchen individuellen Faktoren hängt es ab, ob Menschen diese Zufälle aufgreifen und einen Einfluss auf ihre Karriere zulassen? Wie können Sie an Schulen Ihre Schülerinnen und Schüler darin unterstützen, Zufälle in ihrer späteren Karriere proaktiv zu schaffen, als positiv wahrzunehmen und wertbringend zu nutzen? Wie können Schulen und Ministerien Zufälle fördern, um mehr Personen für den Beruf der Lehrerin bzw. des Lehrers zu gewinnen?