Forschung in, um und über Lehrerinnen- und Lehrerbildung ist breit gefächert. Dies zeigt sich u. a. an der großen Anzahl von ca. 90 Lehrstühle und Professuren, die mitsamt ihren Teams im Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB) organisiert sind.
Die ZLB Mitglieder der Fachwissenschaften und Fachdidaktischen Wissenschaften sowie der Bildungswissenschaften engagieren sich in unterschiedlichen Projekten, Vorhaben und Verbünden. Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Otto-Friedrich-Universität ist somit mit zahlreichen Forschungsbereichen verknüpft.
- Den Großteil der Lehrerinnen und Lehrerbildung bestreiten die fachlichen Wissenschaften in den angebotenen Unterrichtsfächern. Je aktuelle Forschungsbefunde und Forschungsrichtungen der Fachwissenschaften bereichern und beeinflussen die Veranstaltungen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung bis hin zur Verzahnung von Lehre und Forschung im Sinne des forschenden Lernens.
- Die fach- und lernbereichsspezifische Forschung der Fachdidaktiken befasst sich mit der Vermittlung von Inhalten und Ermöglichung von Kompetenzentwicklung eines Lernbereichs in spezifischen Lehr-Lern-Settings. Als Forschungsgegenstand wird dabei das Passungsverhältnis einzelner Lerngegenstände und -methoden und -voraussetzungen sowie Erkenntnis- und Verstehensprozesse bei den Lernenden adressiert sowie u. a. die Entwicklung lernbereichsspezifischer Kompetenzmodelle angestrebt. Hierzu gehört auch die fachspezifische Entwicklung und empirische Evaluation von Unterrichtsformen und Lehrstrategien vom Kindergarten bis hin zur universitären Lehre.
- Fragen der Bildung und Professionalität und Professionalisierung von Lehrkräften gewinnen spätestens seit den Befunden größerer internationaler Vergleichsstudien, wie etwa PISA, IGLU etc., zunehmend an Bedeutung. Im Mittelpunkt der Lehrerbildungsforschung steht die Erforschung des Lehrberufs als Disziplin und als Profession und der Kompetenzorientierung professionellen Lehrendenhandelns in unterschiedlichen und herausfordernden pädagogischen Kontexten. Ziel ist eine stärkere Fundierung universitärer Bildungsangebote und die evidenzbasierte Weiter-Entwicklung von Studiengängen sowie Fort- bzw. Weiterbildungsmaßnahmen.
- Im Mittelpunkt der Forschung zur Verzahnung von Theorie und Praxis steht das Ziel, Lehrpersonen „zu befähigen, ihr Theoriewissen für die Analyse und Gestaltung des Berufsfeldes nutzbar zu machen" (Wissenschaftsrat, 2001). In Bezug auf einen wissenschaftlich-theoriegeleiteten und selbstreflexiven Erfahrungserwerb in der Praxis ist das Handlungswissen als Element der Expertise von Lehrpersonen sowie von Lehramtsstudierenden im Rahmen schulpraktischer Studien – z. B. auch im Verbund mit Partnerschulen der Wissenschaft - anhand situativer Erfordernisse Gegenstand dieser Forschung.
- Schule, Universität und andere Bildungseinrichtungen sind nicht nur Orte des Lernens und Lehrens sondern Organisationen. Somit können Bildungseinrichtungen als Systeme verstanden werden, die mit unterschiedlichen Verbünden, Netzwerken und Institutionen verknüpft sind und insofern programmatischen und sozialen Veränderungsprozessen unterliegt. Entwicklungsforschung setzt bei Entwicklungskonzepten der Einrichtungen an und verfolgt das Ziel einer forschungsbasierten, systematischen Qualitätssicherung.