Mittelalterliche Madonnenskulpturen in performativen Kontexten. Madonnen aus Gold, Silber, Blei und anderen Metallen

Gegenstand des Projekts ist die etwa zwanzig Objekte umfassende Gruppe goldener, silberner und aus Blei gefertigter Madonnenskulpturen in Frankreich, Spanien, Belgien und Deutschland aus dem 10. bis 13. Jahrhundert: Hauptwerke sind die Madonnen in Essen (um 980), Hildesheim, Walcourt und Paderborn (alle erste Hälfte 11. Jahrhundert), in Orcival und Beauvais (12. Jahrhundert), Astorga, Irache, Pamplona und Girona (2. Hälfte 12. Jahrhundert).

Die Madonnen werden anhand eines neuartigen Forschungsdesigns untersucht, das Materialität und Performativität verbindet und Objekt- sowie Stoffgeschichten in Relation zu Praktiken des Objekthandelns mit mittelalterlichen Objekten setzt. Zu den untersuchten performativen Kontexten gehören der mittelalterliche multisensorische Kirchenraum ebenso wie nachmittelalterliche Inszenierungen der Objekte in Altären, Museen, Wechselausstellungen sowie Living-Religion-Praktiken.

Das Projekt ist am Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (Lehrstuhl für Kunstgeschichte I) der Otto-Friedrich-Universität Bamberg angesiedelt, das über einen Schwerpunkt in der Frankreich-Forschung verfügt und an dem die Möglichkeit zur engen Kooperation mit den Restaurierungswissenschaften (KDWT Bamberg) besteht.

Ziel des Projekts ist es, durch eine methodische Neu-Perspektivierung die Forschung zur mittelalterlichen Skulptur in Europa als aktuell relevantes Feld kunsthistorischer Grundlagenforschung neu zu fassen.

Projektleitung: PD Dr. Katharina Christa Schüppel
katharina-christa.schueppel@uni-bamberg.de

(Heisenberg-Projekt, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Projektnummer 456489762)