Studierende besuchen PR-Abteilung des Erzbistums Bamberg

Bamberg – Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Übung „Grundlagen der PR“ von Dr. Kristina Wied ging es gegen Ende des Sommersemesters in den Domgrund. Bei einem Besuch der PR-Abteilung des Erzbistums Bamberg erhielten die Studierenden praktische Einblicke in die Öffentlichkeitsarbeit.

„Wir sind der Mund und das Ohr des Erzbistums“, erläuterte Pressesprecher Harry Luck. Als Leiter der Stabstelle für Öffentlichkeitsarbeit ist er zusammen mit seinen Kollegen für die Kommunikation in zwei Richtungen zuständig: Nach außen kommunizieren sie mit der Öffentlichkeit und versorgen Journalisten mit Informationen, intern sind sie ein wichtiger Ansprechpartner und Berater für die Bistumsleitung.

Zur PR-Abteilung des Erzbistums gehören verschiedene Bereiche, darunter Fernseh- und Hörfunkredaktion, Pressestelle, Publikationen und Online-Redaktion. Online dreht sich alles um die Pflege und Weiterentwicklung der Website, die gerade einen Relaunch hinter sich hat. Auch die Arbeit mit Social Media ist enorm wichtig geworden, wie Maike Bruns, stellvertretende Pressesprecherin und Redakteurin für Online-Medien, deutlich macht. Bruns betreut die offiziellen Seiten des Erzbistums auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube.

Wie ein Posting für die Sozialen Netzwerke aussehen könnte, probierten die Studierenden in einer praktischen Übung selbst aus. „Die wichtigste Information sollte ganz vorne stehen“, sagte Maike Bruns. Auch eine möglichst kurze und prägnante Formulierung sei von Bedeutung, damit die Nachricht vom Publikum gelesen werde.

„Erfolgreiche PR ist auf Augenhöhe mit den Journalisten“, hielt schließlich Harry Luck fest. Journalisten, die über das Erzbistum berichten, hätten oft nur wenige Informationen und seien auf das Hintergrundwissen der PR-Abteilung angewiesen. Harry Luck und Maike Bruns vermitteln Interviews, beantworten Medienanfragen und organisieren Pressekonferenzen. Das Verfassen und Versenden von Pressemitteilungen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in ihrer täglichen Arbeit. Und das konnten die Studierenden ausprobieren. Die Aufgabe, das Manuskript einer Predigt in eine journalistische Nachricht umzuschreiben, fiel vielen Studierenden jedoch nicht leicht. „Versetzen Sie sich in die Rolle des Zeitungsredakteurs“, riet Harry Luck und ergänzte: „Was ist das Interessante an der Rede? Wo liegt die eigentliche Nachricht?

„Ich fand es interessant und spannend, aus erster Hand etwas über das Arbeiten in der PR zu erfahren. Besonders gut fand ich, dass auch über Schwierigkeiten und Probleme offen gesprochen wurde. So konnte man etwas über einen möglichen Umgang damit lernen“, resümierte Teilnehmerin Judith Wagenhäuser.

Schwierigkeiten zu lösen, darum geht es bei der Krisenkommunikation, die genauso wie die positive Pressearbeit zur PR gehöre, wie Harry Luck erläuterte. Als Reaktion auf den Finanzskandal im Bistum Limburg legte das Erzbistum Bamberg zum Beispiel seine Finanzen offen und ließ in die Wohnung des Erzbischofs blicken. „Nicht das Fehlverhalten verursacht die Krise, sondern der Versuch der Vertuschung“, erklärte Harry Luck. Offenheit und Transparenz seien besonders wichtige Werte in der PR.



 

Von Saskia Cramm