US-Journalistin Kate McQueen (University of Illinois) spricht am 7. Juni über Gefängnisjournalismus
In keinem anderen Land der Welt sitzen mehr Menschen im Gefängnis als in den USA. Die systematische Masseninhaftierung wächst sich immer mehr zu einem gesellschaftliche Problem aus. Zwar haben Exposés und Reportagen über die Missstände in amerikanischen Gefängnissen Konjunktur, allerdings ist es naturgemäß schwierig Informationen aus diesem speziellen institutionellen Setting an die Öffentlichkeit zu bringen.
Neben einem kurzen Überblick zur historischen Tradition des Gefängnisjournalismus, wird sich McQueens Vortrag deshalb einer besonderen Perspektive widmen: dem Journalismus von Häftlingen selbst. Die Gefangenenzeitung bietet eine Form zum Herstellen einer alternativen Öffentlichkeit, die eine Innenansicht auf das Gefängniswesen ermöglicht, welche traditionellen Medien häufig versperrt bleibt.
Seit 2016 hat McQueen im Rahmen des Justice Education Project Insassen und Insassinnen in St. Quentin Prison dabei unterstützt journalistisch zu arbeiten. St. Quentins Podcast „Ear Hustle“ verzeichnet mittlerweile 6 Millionen Downloads.
Der Vortrag bietet Einblicke in die problematische Arbeit der Gefängnisjournalisten: Wie geht man mit Zensur oder der hermetischen Abriegelung im Gefängnis um? Welche Ressourcen stehen finanziell zur Verfügung und welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es für Inhaftierte? Was für Ziele verfolgen die Macher von „Ear Hustle“ und anderen journalistischen Produkten?
Der Vortrag findet am 7. Juni 2018 von 18-20 Uhr (c.t.) im Raum WE5/02.004 statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.