Projekte
1. Forschungsprojekte
Tragicorum Romanorum Fragmenta, Volumina III & IV (2019 bis 2022) und Volumina I & II (2009 bis 2012)
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung: Prof. Dr. Markus Schauer
Wiss. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2019 bis 2022):
PD Dr. Petra Schierl und PD Dr. Jochen Schultheiß
Kooperationspartnerin (2019 bis 2022):
Prof. Dr. Gesine Manuwald (University College London)
Von den vier Bänden der neuen Edition der römischen Tragikerfragmente sind 2012 bei Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) die ersten beiden Bände erschienen:
Vol. I Livius Andronicus, Naevius, Tragici Minores, Fragmenta Adespota (edidit Markus Schauer)
Vol. II Ennius (edidit Gesine Manuwald)
Folgende Bände sind 2023 erschienen:
Vol. III Pacuvius (edidit Petra Schierl)
Vol. IV Accius (edidit Jochen Schultheiß)
Zweitauflage der Bände I und II
Projektbeschreibung:
Sieht man von Seneca ab, ist die Tragödie in Rom vor allem auf die Zeit der Republik beschränkt. Bekannt sind etwa 40 Dramatiker mit rund 100 Stücken, die auf griechischen Vorlagen basieren, und einigen historischen Dramen; insgesamt handelt es sich um rund 2000 erhaltene Verse bzw. Versteile, von denen etwa 75% auf die drei Autoren Ennius, Accius und Pacuvius entfallen. Die einschlägige Fragmentsammlung ist veraltet (O. Ribbeck, Leipzig ²1871) und bedarf dringend einer Erneuerung.
Die neue Edition bietet eine vollständige kritische Ausgabe aller Fragmente der römischen Tragödie, die ausschließlich durch indirekte Überlieferung bekannt sind. Sie ist die erste Gesamtausgabe dieser Art seit Otto Ribbecks Ausgabe der Fragmente der römischen Komiker und Tragiker in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die neue Ausgabe macht zum einen den Fortschritt, den die Erforschung der römischen Tragödie und der überliefernden Autoren in den mehr als 100 Jahren seit der letzten Auflage von Ribbecks Edition erreicht hat, auf übersichtliche und konzise Weise zugänglich. Zum anderen unterscheidet sich die vorliegende Edition von der Ribbecks (sowie von anderen Editionen der Fragmente einzelner dramatischer Dichter oder Gattungen) durch die wesentlich umfangreichere Berücksichtigung und Dokumentation von Überlieferung und Forschungsgeschichte.
Bei der Disparatheit und Vielfalt der die Fragmente überliefernden Texte ist es nicht möglich, in allen Fällen die jeweilige Überlieferungstradition in den Handschriften nachzuverfolgen, dennoch wurde in dieser Edition die textkritische Forschung bis zu den ersten Drucken dokumentiert basierend auf den Apparaten bereits publizierter Editionen und den Angaben in der wissenschaftlichen Literatur sowie die Herkunft aller Informationen, die nicht auf Autopsie der Editoren beruhen, sorgfältig nachgewiesen.
Es handelt sich somit um eine ‘Edition mit Forschungsbericht’, die die textkritisch relevanten Angaben in den für die Tragikerfragmente einschlägigen Editionen und wissenschaftlichen Arbeiten kollationiert, dokumentiert, verifiziert und, wenn nötig, korrigiert sowie literaturwissenschaftliche Informationen bietet.
Kino in Stein – Raumerfahrungskonzepte der Gegenwart in der antiken Villenarchitektur
Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Vogt, Prof. Dr. Andreas Grüner (Klassische Archäologie, FAU Erlangen), Dr. Martin Düchs und Prof. Dr. Christian Illies (beide Philosophie, Universität Bamberg)
Laufzeit 1. Jan. 2016 – 30. Juni 2017
Gefördert von der Volkswagen-Stiftung in der Förderlinie „Originalitätsverdacht?“
Können Räume Kino sein? Kaiser Hadrian wäre davon überzeugt gewesen: Wer seine Residenz vor den Toren Roms besuchte, geriet in einen endlosen Schlauch aus Räumen, Höfen, Kuppeln, Blumenbeeten, Brunnen, Grotten, in denen sich mit fortschreitender Bewegung des Besuchers Licht und Schatten, Farben und Gerüche, Wasserrauschen und Vogelstimmen in immer neuen Variationen zu einem cineastischen Erlebnis verdichteten. Beschreibungen aus der lateinischen Literatur bezeugen eindrucksvoll, dass römische Villen von Zeitgenossen tatsächlich in eben diesem Sinne überwiegend atmosphärisch wahrgenommen wurden, als durchschreitbare Sequenzen von Ein-, Aus- und Durchblicken, Klängen, Gerüchen und Temperaturempfindungen. Architekten, Archäologen und Bauhistoriker der Neuzeit haben diese Sichtweise wenig zur Kenntnis genommen, war ihr Blick auf die Antike doch meist von intellektuell-formalistischen Konzeptionen eines traditionellen Klassizismus verstellt. So erscheint es folgerichtig, dass Le Corbusier den seinerzeit revolutionären Vorschlag einer neuen Raumwahrnehmung als ‚promenade architecturale‘ ohne Rückgriff auf die Antike formulierte. Das Projekt will zeigen, dass ein nicht-klassizistischer Blick auf die römische Villa, nämlich als Umsetzung eines Konzeptes sequentieller Sinnlichkeit des Bauens, für moderne Architekten und Architekturtheoretiker ein gewinnbringender Rückgriff und eine Bereicherung aktueller Diskussionen sein kann. Die Hadriansvilla dient als Testfall für Raumerfahrungskonzepte, die unter Architekten und Architekturtheoretikern gegenwärtig erst ansatzweise diskutiert werden. Dabei setzt sich die Untersuchung der archäologischen Befunde ein striktes methodisches Regulativ: Die ohnehin sehr schwierige Rekonstruktion nichtvisueller Sinneseindrücke in mangelhaft erhaltenen Kontexten wäre zum Scheitern verurteilt, versuchte man auch die individuelle, emotionale und psychologische Disposition des Subjekts zu berücksichtigen. Dieses Problem ist dadurch zu vermeiden, dass sich die Untersuchung lediglich auf intendierte Effekte beschränkt. Um in der Metapher des Kinos zu bleiben: Gesucht wird nach dem Drehbuch.
→ Link zur Projektbeschreibung bei der Volkswagenstiftung
→ Link zur ausführlichen Projektbeschreibung(136.8 KB, 3 Seiten)
→ Link zur Projektbeschreibung in uni.vers(282.1 KB, 2 Seiten)
Workshop
Rhythmen: Architektur, Atmosphäre, Wahrnehmung.
Aktuelle Fragen im Dialog mit den Villenbriefen des Plinius
Termin: 20.-22. April 2017,
Ort: Friedrich-Alexander Universität Erlangen
KulturPLUS: Kulturbezogene Lehrerbildung
Sprecher: Prof. Dr. Sabine Vogt und Prof. Dr. Konstantin Lindner (Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, Universität Bamberg)
Teilprojekt des Großprojektes „WegE – Wegweisende Lehrerbildung“
Laufzeit: 1. Jan. 2016 – 30. Juni 2018
Gefördert im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Weitere Informationen: WegE und KulturPLUS
Clavis Didactica
Projektleitung: Prof. Dr. Markus Schauer/ Prof. Dr. Stefan Kipf (HU Berlin)
Die Clavis Didactica bietet in Form von kommentierten Bibliographien einen geschlossenen Gesamtüberblick zur Theorie und Praxis des Latein- und Griechischunterrichts im deutschsprachigen Raum. Als fachdidaktisches Standardwerk stellt sie umfangreiches Informationsmaterial für Studium und Referendariat, Schulalltag und Lehrerfortbildung sowie für die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung.
Details zu diesem Forschungsprojekt finden Sie unter dem Reiter "Forschungsschwerpunkte und Projekte" auf der persönlichen Seite von Herrn Prof. Dr. Markus Schauer.
2. Schule und Universität im Dialog
Nähere Informationen finden Sie in der Rubrik Transfer.
3. Graduiertenkolleg
Der Lehrstuhl für Latinistik und die Professur für Gräzistik waren von 2003 bis 2013 am DFG-Graduiertenkolleg "Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter" (Sprecher: Prof. Dr. Hartwin Brandt) beteiligt.
Einen Einblick in die Fragestellungen und Themen des interdisziplinär ausgerichteten Graduiertenkollegs vermittelt der Abschlussbericht der Pressestelle der Universität Bamberg.