Rubiacum
Rekonstruktion der Stadtbaugeschichte von Rufach im Elsass mittels Archivrecherche, Archäologie, Bauforschung, GIS und Scanning-Verfahren
Das Projekt
Ziel ist die Erforschung der Stadtbaugeschichte von Rufach im Elsass als interdisziplinäres Projekt von Archäologie, Kunstgeschichte und Bauforschung. Der auf eine römische villa rustica zurückgehende älteste Siedlungskern im Südosten der Stadt wurde im frühen 13. Jahrhundert durch die Straßburger Bischöfe systematisch zur Stadt mit an die ältere Isenburg anschließender Stadtmauer ausgebaut. Die Fläche intramuros wurde nicht vollständig durch Gebäude erschlossen, so dass große Bereiche bis heute landwirtschaftlich genutzt werden. Innerhalb der Mauer hat sich ein kaum überformter reicher Baubestand mit Gebäuden vor allem des 13. bis 17. Jahrhunderts erhalten. Zeitgleich mit dem Stadtausbau wurde eine jüdische Siedlung mit Synagoge angelegt, die aber schon nach dem Progrom von 1338 aufgelassen wurde. Die deutsch-französische Arbeitsgruppe besteht aus ausgewiesenen Senior Scientists, die zeitlich umfassendsten Forschungsstellen werden von zwei Nachwuchsforscherinnen besetzt werden, so dass hier ein generationenübergreifender Wissenstransfer systematisch angelegt ist. Zugleich werden im Projekt moderne Methoden der Bestanderfassung (SLAM / 3D-Laserscanning / GIS) mit traditionellen Methoden wie dem Handaufmaß, der Archivrecherche, der vergleichenden kunsthistorischen Bauanalyse und archäometrisch-naturwissenschaftlichen Methoden verknüpft. Die Ergebnisse werden in die französische Inventarisationsplattform „Gertrude“ (base de données de l'Inventaire du Patrimoine) eingegeben. Es soll gezeigt werden, dass so eine differenzierte State of the Art Darstellung der Stadtentwicklungsgeschichte von Rufach in einem begrenzten Zeitraum möglich ist.