Von der Professur betreute Dissertationsprojekte (laufend)


Elisabeth Singer-Brehm: Erforschung moderner Genisot in Deutschland - Die Genisa von Reckendorf

Die Erschließung, Dokumentierung und Untersuchung der Genisot ist ein wichtiger Beitrag zur Erforschung des Landjudentums in Deutschland vom 17. bis in das 20. Jahrhundert. Seit den 1980er-Jahren wurden zwar zahlreiche Genisot inventarisiert, doch für keinen der derzeit bekannten deutschen Genisafunde liegt eine gründliche inhaltliche Auswertung vor. Meine Arbeit „Die Genisa von Reckendorf“ soll diese Lücke schließen, einen Überblick über die gesamte Genisa und einen Einblick in den Umgang mit diesem schwierigen Material geben sowie an einer ausgewählten Textgattung exemplarisch die möglichen Untersuchungen zeigen.

Das Promotionsvorhaben wurde von der jüdischen Begabtenförderung des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks und von Step-by-Step BGF-Programm „Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ (Frauenförderung der Universität Bamberg) finanziell unterstützt.

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Susanne Talabardon

Von der Professur betreute Dissertationsprojekte (abgeschlossen)


Eik Dödtmann: Die Haredim: Das ultraorthodoxe Judentum in Israel zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Eine zeitgeschichtlich-religionssoziologische Analyse

In dem Dissertationsprojekt wird die charedische Gemeinschaft in ihren heutigen Strömungen dargestellt. In einer religionssoziologischen Tiefenanalyse werden die Spannungen auf politischer, religiöser und kultureller Ebene aufgezeigt, die im 21. Jahrhundert zwischen der demographisch sehr dynamischen ultraorthodoxen und der nicht-orthodoxen jüdisch-israelischen Mehrheitsgesellschaft herrschen. Schwerpunkte sind dabei das Justizsystem, der politische Apparat, die Armee und die Gestaltung des öffentlichen Raumes.

Erstbetreuer: Prof. Dr. Christoph Schulte, Universität Potsdam   

Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Susanne Talabardon


Daniel Vorpahl: Aus dem Leben des Buches Jona: Eine diskursanalytische Untersuchung der frühjüdischen und rabbinischen Rezeptionen

Das Dissertationsprojekt widmet sich den Rezeptionen des biblischen Buches Jona und deren überlieferungsdynamischen Intertextualitätsbeziehungen sowie entsprechenden Aushandlungsprozessen innerhalb der frühjüdischen und rabbinischen Literatur. Im Unterschied zu anderen rezeptionswissenschaftlichen Arbeiten wird die Rezeptionsgeschichte dabei als Arbeitsfeld und nicht als Gegenstand der Forschung verstanden. Im Fokus des Interesses stehen vielmehr die kontextgebundenen Intentionen und Bedürfnisse, Aussagespektren und Konsequenzen des innerjüdischen Rezeptionsdiskurses bis zum Ende der klassischen Midrasch-Literatur sowie insbesondere dessen dynamische Überlieferungsprozesse. Folglich werden Rezeptionen nicht nur deskriptiv erfasst, sondern anhand einheitlicher Analysekategorien, Rezeptionsmotive und -themen komparatistisch untersucht.

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Susanne Talabardon

Zweitbetreuer: Prof. Dr. Rüdiger Liwak  


Nicole Grom Dokumentation des jüdischen Friedhofs Reckendorf. Geschichte –  Begräbniskultur – Bestand.  

als Volltext verfügbar: Dokumentation des jüdischen Friedhofs Reckendorf. Geschichte –  Begräbniskultur – Bestand.  


Heinrich C. Olmer: "Wer ist Jude"? Ein Beitrag zur Diskussion über die Zukunftssicherung der jüdischen Gemeinschaft

Veröffentlicht in der Reihe: Judentum - Christentum – Islam. Interreligiöse Studien. Würzburg, Ergon-Verlag 2010.


Wenzel Widenka: „Sehet, da kommen Schakale, den Weinberg zu zerstören, den Weinberg Israel....“ Emanzipation und Konfessionalisierung im fränkischen Landjudentum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

als Volltext verfügbar :Das Projekt untersucht den religiösen Wandel der fränkischen Landgemeinden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Angesicht der Anfragen von reformerisch bewegten Rabbinern einerseits und staatlichen Untersuchungen andererseits. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf den „Kreisversammlungen der Israeliten“ in den Bezirkshauptstädten der fränkischen Kreise im Jahre 1836. Die Arbeit wurde durch die Konrad Adenauer Stiftung, der Forschungsstelle Landjudentum und der Prof. Klaus Guth Stiftung unterstützt.

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Susanne Talabardon

Zweitbetreuer: Prof. Dr. Wolfgang Wüst, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg