Das nächste Seminar findet wieder im Sommersemester 2025 statt. Die Bewerbung ist ab dem 7. Februar 2025 möglich.

ISM-Sem-B/M: Managing Digital Innovation – Measurement and Impacts

Dozent: Prof. Dr. Daniel Beimborn

Inhalte:

Seit Schumpeter gilt kontinuierliche Innovation als die entscheidende wirtschaftliche Triebkraft für die Schaffung, den Erhalt und den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die Allgegenwart digitaler Technologien und ihre Auswirkungen auf den Innovationsprozess verändern jedoch die Art und Weise, wie Unternehmen in ihrem Wettbewerbsumfeld agieren (Kohli & Melville 2018). Digitale Innovation, die definiert ist als "[...] new combinations of digital and physical components to produce novel products" (Yoo et al., 2010, S. 725), zeichnet sich durch ihren oft disruptiven Charakter aus (Karimi und Walter, 2015). Um diese digitalen Innovationen zu schaffen und potenzielle disruptive Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, setzen Unternehmen zunehmend auf den Einsatz digitaler Technologien. 

Digitale Innovationseinheiten sind spezialisierte Teams oder Abteilungen innerhalb oder außerhalb eines Unternehmens, die digitale Innovationen vorantreiben und fördern. Diese Einheiten konzentrieren sich auf die Erforschung, Entwicklung und Umsetzung neuer und fortschrittlicher digitaler Technologien, Prozesse und Lösungen, um die Gesamtleistung und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern. Es gibt viele verschiedene Arten von digitalen Innovationseinheiten, wie z. B. Innovationslabore, Unternehmensinkubatoren, Venture Studios oder Technologiezentren. Um die Unterschiede zwischen diesen Einheiten besser zu verstehen, eignet sich eine strukturierte Literaturanalyse. 

Allerdings ist die Messung der digitalen Innovation und des durch sie geschaffenen Wertes schwierig und stellt für Unternehmen eine Herausforderung dar. Neuartige Ansätze zur Quantifizierung der Auswirkungen digitaler Innovationen scheinen sinnvoll zu sein. 

Digitale Innovation führt unter anderem zu digitaler Konvergenz, welche als sozio-technisches Phänomen betrachtet werden kann: (1) Technologien verschmelzen miteinander (2) Industrien konvergieren. Das Phänomen der Konvergenz wurde theoretisch mehrmals untersucht (Lyytinen et al. 2016; Tilson et al. 2010; Yoo et al. 2012). Auf dieser Grundlage wurden empirische Studien durchgeführt, die zeigen, dass Konvergenz tatsächlich stattfindet. Nicht nur die Branchen zitieren zunehmend Wissen aus weiter entfernten Gebieten, aber Technologien bauen auch zunehmend auf weiter entfernten Technologien auf. Die quantitative Erforschung dieser Aspekte liefert wichtige Hinweise darauf, welchen Einfluss digitale Innovation hat.

Open-Source-Softwareentwicklungen sind zunehmend ein Motor und Baustein digitaler Innovationen. Conway’s Law nimmt an, dass die Struktur von Software-Systemen die Kommunikationsstrukturen der Organisationen widerspiegelt, die diese Systeme entwickeln (Conway, 1968). In digitalen Innovationsprozessen spielt die Kollaboration und Kommunikation zwischen Entwicklern und Entwicklerinnen eine zentrale Rolle. Eine genaue Betrachtung dieser Entwicklungsprozesse liefert wertvolle Einblicke in die Verbindung von sozialen und technischen Systemen und deren Bedeutung für digitale Innovationsprozesse.

Das Seminar fokussiert sich auf quantitative Forschungsmethoden. Ein elementarer Bestandteil der Arbeitsleistung ist neben der schriftlichen Ausfertigung der Arbeit auch die Auseinandersetzung mit den Daten und statistischen Verfahren, um diese auszuwerten.

In Übereinstimmung mit den vorgestellten Forschungsbereichen werden die Themen bis zum 7. Februar 2025 auf dieser Seite veröffentlicht, und die Anmeldung wird freigeschaltet.

Organisatorisches

  • Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Bachelor- und Master-Studiengänge IISM, Wirtschaftsinformatik und WiPäd/WI.
  • Das Seminar wird vom 11.07.- 15.07.2025 im Studienheim Frankfurter Haus im Kleinwalsertal, Österreich stattfinden. Sollte eine Präsenzdurchführung nicht möglich sein, finden die Blocktage im gleichen Zeitraum digital statt.
  • Die zu erwartenden Kosten für Unterkunft und Verpflegung (Frühstück, 3-gängiges Abendessen sowie Möglichkeit eines Lunch-Pakets) belaufen sich auf ca. 195 EUR/Person. In diesem Preis enthalten sind die Nutzung der Gemeinschaftsräume und Sportanlagen sowie W-LAN Zugang.
  • Nicht im Preis inbegriffen sind Kosten für Getränke. Ebenso kommt die in Eigeninitiative zu organisierende An- und Abreise hinzu (per Bahn&Bus oder bilden von Fahrgemeinschaften).
  • Während der Seminartermine besteht Pflicht zur Anwesenheit und Mitarbeit. Die Seminarleistung besteht aus einer individuell anzufertigenden Seminararbeit (60% der Gesamtnote), einem Seminarvortrag (25%) sowie dem Verfassen von Reviews und der mündlichen Beteiligung bei der Diskussion der anderen Vorträge (15%). Das Seminar gilt nur dann als bestanden, wenn alle Bestandteile mindestens mit ausreichend (Note 4,0) bewertet wurden.
  • Das Seminar findet grundsätzlich auf deutscher Sprache statt, es besteht jedoch die Möglichkeit, die Seminararbeit zu Übungszwecken auf Englisch zu verfassen und/oder den Vortrag in englischer Sprache zu halten.
  • Hinweis: Bitte bewerben Sie sich bis 17.04.2025 per untenstehendem Online-Formular und geben dabei Ihre Themenpräferenzen an. Sie erhalten am 19.04.2025 die Mitteilung über die Zulassung zum Seminar.
  • Die zugelassenen Teilnehmer/innen werden vom Lehrstuhl im VC Kurs eingetragen.

Termine und Ablauf des Seminars

  • Bewerbungsdeadline bis 17.04.2025, end of day
  • Zusage über Teilnahme bis 19.04.2025
  • Blockseminar im Kleinwalsertal*: 11.07.- 15.07.2025, Anwesenheitspflicht.

* Änderungen vorbehalten

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an elias.grewe(at)uni-bamberg.de