Doktorandenseminar in Riezlern
Ende Januar hat Prof. Dr. Weitzel zusammen mit seinen beiden Habilitanden Dr. Sven Laumer und Dr. Christinan Maier in Riezlern ein Doktorandenseminar zu Methoden und Theorien der Wirtschaftsinformatik veranstaltet. Insgesamt zwölf Doktoranden von drei bayerischen Lehrstühlen präsentierten und diskutierten unterschiedliche Methoden und Theorien, wie sie in der Forschung der Wirtschaftsinformatik zum Einsatz kommen.
Am ersten Tag wurden unterschiedliche Methoden der Wirtschaftsinformatik präsentiert. Neben klassischen Methoden wie Fallstudien, empirische Studien und Experimente wurden auch gestaltungsorientierte Forschungsmethode sowie neuartige Ansätze präsentiert und diskutiert. Die vorgestellten Methoden waren:
- Action Design Research
- Action Research
- Design Science Research
- Experimentelle Forschung
- Fallstudien
- Hierarchisch Lineare Modelle
- Literaturanalysen und Scientometrics
- Qualitative Comparative Analysis (QCA)
- Repertory Grid
Am zweiten Tag standen Theorien im Vordergrund. Die teilnehmenden Doktoranden präsentierten die wesentlichen theoretischen Linsen ihrer Arbeit und stellten deren Grundaussagen vor. In den Diskussionen wurde im Anschluss insbesondere die Anwendbarkeit von Theorien aus Referenzdisziplinen in der Forschung der Wirtschaftsinformatik aufgegriffen. Folgende Theorien waren Thema des Doktorandenseminars:
- Culture in IS Research
- Design Science Theories
- Dynamic Capabilities
- IT/Business Alignment Theories
- Job Characteristic Theories
- Social Capital Theory
- Technology Adoption and Habit
- Virtual Team Theories
- Work System Theory
In seinem Implusvortrag fragte Prof. Weitzel, ob „(Big) Data the End of Theory“ bedeuten. In der sich anschließenden Gesprächsrunde wurde intensiv über den Zusammenhang zwischen der theoretischen und der empirischen Ebene in den einzelnen Forschungsprojekten diskutiert.
Während des Seminar wurde zudem in Kleingruppen über eigene Artikel der Doktoranden diskutiert. In diesen Runden wurden u.a. Potentiale zur Weiterentwicklung der einzelnen Beiträge identifiziert. Der Teamaspekt stand bei einer gemeinsamen Schneeschuhwanderung im Mittelpunkt.
Für Prof. Dr. Tim Weitzel sind Doktorandenseminar ein wichtiger Teil der Promotion: "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie, und Theorien und Methoden sind das Grundwerkzeug des Wirtschaftsinformatikers, der die Welt verstehen möchte, um sie gestalten zu können. Daher sagte der bekannte Wirtschaftsinformatiker Louis Pasteur: "Theorie ist die Mutter der Praxis." Unser Doktorandenseminar besteht wieder aus einer mehrtägigen tiefen Auseinandersetzung mit Theorien und Methoden der Wirtschaftsinformatik. Das Seminar bietet jungen Wissenschaftlern neben intellektueller Herausforderung nützliche Hilfe beim Aufbau eines eigenen Methoden- und Theorieportfolios und ist damit auch ein Baustein zur Qualitätssicherung der Promotionen."