IT Adoption und Nutzung
Die Akzeptanz und Nutzung von IT durch Individuen und Unternehmen ist Gegenstand der Forschung zur IT Adoption. Eine grundlegende Erkenntnis der Wirtschaftsinformatikforschung ist, das IT an sich noch keinen Mehrwert im Unternehmen schafft, sondern dass die Nutzung entsprechender Systeme zur Unterstützung von Aufgaben von entscheidender Bedeutung zur Schaffung eines Mehrwertes ist.
Das ISDL-Team fokussiert daher zum einen auf die Frage, welche Faktoren ein Individuum beeinflussen, um Informationstechnologien zu nutzen oder deren Nutzung abzulehnen. Zum anderen wird durch das ISDL-Team untersucht, welche Faktoren Organisationen beeinflussen sich für eine bestimmte technologische Lösung (z.B. ECM-Systeme) zu entscheiden.
Individuelle Adoption von IT
Im Rahmen der Forschung über die individuelle Adoption von IT stehen folgende Fragen im Mittelpunkt der Betrachtung des ISDL-Teams:
- Welche Faktoren beeinflussen Individuen sich der Einführung von neuen Technologien in Unternehmen zu widersetzen und deren Nutzung abzulehnen?
- Welche Bedeutung hat der Einfluss des sozialen Netzwerks auf die Akzeptanz und das Nutzungsverhalten von Individuen im Unternehmen sowie im privaten Umfeld?
- Welche Bedeutung haben kulturelle Unterschiede hinsichtlich der Nutzung von IT durch Individuen? Gibt es ein unterschiedliches Nutzungsverhalten in unterschiedlichen Kulturkreisen?
Die Fragen werden dabei sowohl hinsichtlich des Einsatzes von IT in Unternehmen als auch bezogen auf die Nutzung von IT für private Zwecke adressiert.
Die Forschungsergebnisse zur individuellen Adoption wurden u.a. im Journal of IT, Information Systems Frontiers und in den Tagungsbänden zahlreicher Konferenzen (u.a. ICIS, ECIS, AMCIS) veröffentlicht.
Organisationale Adoption
Die Adoptionsentscheidung von Unternehmen ist seit langer Zeit ein großer Forschungsbereich der Wirtschaftsinformatik. Im Rahmen dieses Forschungsbereiches werden verschiedene Determinanten identifiziert und untersucht, die die Entscheidungen von Unternehmen beeinflussen, ein neues IT Artefakt/ eine neue Technologie (bspw. ein Standard, eine Architektur, ein Anwendungssystem, etc.) einzuführen. Aktuell untersuchen das Lehrstuhlteam in diesem Bereich Faktoren, die die Nutzung von Service-orientierten Architekturen (SOA) positiv wie negativ beeinflussen. Dabei können diese SOA-spezifische Faktoren (z. B. Nutzen, Komplexität), organisatorische Faktoren (z. B. Unternehmensgröße, Top-Management-Unterstützung) oder auch unternehmensexterne Faktoren (z. B. Unsicherheit bezüglich der Umwelt, das Verhalten der Wettbewerber) sein.
In 2009 wurden in einer Umfrage unter den 3.000 größten deutschen Dienstleistungsunternehmen empirische Daten erhoben, die mittels umfangreicher Berechnungen (SEM (Structural Equation Modeling)) ausgewertet werden. Zusätzlich führen wir Fallstudien bei einzelnen Unternehmen durch, um so tiefergehende Erkenntnisse zu gewinnen, die ebenso in unsere Analysen einfließen.