Bewerbungspraxis 2011

Stellensuchende und Karriereinteressierte beurteilen den Arbeitsmarkt im Vergleich zum Jahr 2009 wieder überwiegend positiv. Dabei stellt das Internet
das wichtigste Instrument bei der Stellensuche dar. Diese sind die  Haupterkenntnisse der Studie "Bewerbungspraxis 2011".

Im Rahmen der Studie wurden im Sommer des Jahres 2010 10.227 Stellensuchende und Karriereinteressierte auf dem deutschen Arbeitsmarkt befragt.

Die wesentlichen Ergebnisse werden im Folgenden kurz vorgestellt:

Sehr optimistische Beurteilung des Arbeitsmarktes und der Chancen, einen neuen Job zu finden: Mehr als die Hälfte der Teilnehmer an der Studie sieht aktuell gute Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, der den eigenen Ansprüchen genügt. Dieser Anteil hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Weiterhin denken mehr als sechs von zehn Befragten, dass es derzeit einfach ist, ein neues Jobangebot zu finden. In diesem Zusammenhang sehen erstmalig seit Durchführung der Studienreihe "Bewerbungspraxis" mehr Stellensuchende ein gutes Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen auf dem nationalen als auf dem internationalen Stellenmarkt.

Hohe Wechselwilligkeit der Arbeitnehmer: Über ein Drittel der Befragten plant, den aktuell bestehenden Arbeitsvertrag zu kündigen. Mehr als sechs von zehn Studienteilnehmern geben zudem
an, dass sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach in nächster Zeit nach einem neuen Arbeitsplatz bei einem anderen Arbeitgeber umsehen werden. Die Ausprägung dieser beiden Indikatoren ist dabei
deutlich höher als noch vor einem Jahr.

Internet-Stellenbörse unveränderter wichtigster und effektivster Informationskanal: Die generelle Internet-Stellenbörse ist mit 66,8 Prozent wie auch in den vergangenen Jahren der Kanal, der von Stellensuchenden und Karriereinteressierten am häufigsten zur Identifikation von potenziellen Arbeitgebern und offenen Stellen genutzt wird. Mit deutlichem Abstand folgen die Unternehmens-Webseite und Karrierenetzwerke. Printmedien verlieren in diesem Zusammenhang weiter an Bedeutung und werden aktuell nur noch von 28,4 Prozent häufig genutzt. Blickt man auf die Einschätzung der Befragten nach den Chancen, über einen Informationskanal einen neuen Job zu finden, schneidet die Internet-Stellenbörse ebenfalls am besten ab. So geben 44,0 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie große Chancen sehen, über eine Internet-Stellenbörse einen neuen Job zu finden.

Bedeutung von Social Media für die aktive Stellensuche steigt: Social-Media-Anwendungen werden aktuell noch vergleichsweise selten von Stellensuchenden zur aktiven Informationssuche über potenzielle Arbeitgeber und offene Stellen genutzt. Von den betrachteten Social-Media-Anwendungen sind Karrierenetzwerke (z. B. Xing) in diesem Zusammenhang die wichtigsten Kanäle. 29,3 Prozent der Befragten geben an, dass sie häufig in Karrierenetzwerken nach Stellenanzeigen suchen. 7,1 Prozent nutzen soziale Netzwerkplattformen (z. B. Facebook) häufig bei der Informationssuche über Unternehmen oder offene Stellen. Insgesamt ist der Anteil der Stellensuchenden und Karriereinteressierten, die Social Media zur aktiven Suche nach Stellenanzeigen nutzen, im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen.

Eindeutige Präferenz für elektronische Bewerbungen: Erstmalig seit Durchführung der Studienreihe "Bewerbungspraxis" präferieren mehr als drei Viertel der Befragten eine elektronische Bewerbung und nur noch 15,8 Prozent eine papierbasierte Bewerbungsmappe. Des Weiteren würden nahezu sieben von zehn Stellensuchende eine Bewerbungsform bevorzugen, die eher die eigenen Fähigkeiten (z. B. Programmierkenntnisse) als die Person (z. B. Alter) in den Vordergrund stellt.

Geringer Stellenwert anonymisierter Bewerbungen: Die Bedeutung von Bewerbungen, die auf Merkmale wie Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Nennung des eigenen Namens oder ein Bild verzichten, ist aus Sicht der antwortenden Stellensuchenden und Karriereinteressierten gering. Lediglich 13,2 Prozent der Studienteilnehmer sind der Meinung, dass Unternehmen in Zukunft nur noch anonymisierte Bewerbungen akzeptieren sollten. Darüber hinaus denken nur 11,7 Prozent, dass anonymisierte Bewerbungen die eigenen Chancen im Auswahlverfahren erhöhen würden. Eine differenzierte Analyse nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit ergibt, dass auch in diesen Gruppen maximal zwei von zehn Stellensuchenden anonymisierte Bewerbungen bevorzugen würden bzw. durch anonymisierte Bewerbungen bessere Chancen für die eigene Person im Auswahlverfahren sehen.

Zusammenfassung der Ergebnisse als PDF-Download

Die vollständigen Studienergebnisse senden wir Ihnen gern auf Anfrage zu. Schicken Sie dazu einfach eine E-Mail an studien(at)monster.de.

Bei Fragen rund um die Studie können Sie sich gerne direkt an Sven Laumer wenden.