Visionen brauchen Fahrpläne!
Unter diesem Motto fand am 23. Februar 2017 die erste WegE Zukunftswerkstatt statt. Rund 50 Bamberger Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildner haben einen Tag lang zusammen mit Studierendenvertreterinnen und –vertretern über die Weiterentwicklung der Lehrerbildung diskutiert.
Zu Beginn der Veranstaltung nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an fünf Tischen Platz. Unter der Leitfrage „Wie soll die Bamberger Lehrerbildung im Jahr 2025 aussehen?“ tauschten sie Wünsche und Zielvorstellungen aus. Die Tischgesellschaften widmeten sich dabei fünf zentralen Zukunftsperspektiven der Qualitätsoffensive Lehrerbildung:
1. Lehrerbildung sichtbarer machen und institutionell stärker verankern
2. Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildner vernetzen und Kooperationen ausbauen
3. Kohärenz innerhalb des Studiums und der Lehrerbildung erhöhen
4. Professionsbezug und Kompetenzentwicklung stärken
5. Lehrerbildung evidenzbasiert beforschen
Durch ein Rotationssystem war es möglich sich über unterschiedliche Zukunftsperspektiven auszutauschen. So wuchsen im Laufe des Vormittags Entwicklungslandkarten, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss Priorisierungen vornehmen konnten.
Um die so entstandenen Sammlungen zu ordnen und in konkrete Handlungsvorsätze zu überführen trafen sich am Nachmittag fünf interdisziplinäre Arbeitsgruppen.
Die Zukunft der Bamberger Lehrerbildung gemeinsam gestalten
Engagiert diskutierten die Anwesenden bspw. über die Weiterentwicklung eines starken institutionellen Orts, der als Heimat für Lehramtsstudierende, sowie für die Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildner dienen kann. Zu den Funktionen, die solch ein Scharnierort für Studierende erfüllen sollte, zählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Lehramtsstudienberatung und die Begleitung durch das Studium, sowie die Vermittlung zwischen den universitären Ausbildungsphasen und den Praktika. An der Lehrerbildung Beteiligten sollte er als Informationszentrum, sowie als Kommunikations- und Vernetzungsforum dienen. Insbesondere die Strukturmaßnahmen des Projekts WegE haben für ihre Arbeit hierdurch wichtige Impulse erhalten.
Auch der Austausch über die Schlüssel- und Scharnierstellen im Studium zur Ausbildung von Lehrerprofessionalität war rege. Zur Stärkung von professionsbezogener Lehre schlugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a. multiprofessionelle Lehr- und Forschungsteams, fachwissenschaftliche Veranstaltungen speziell für Lehramtsstudierende, sowie einen stärkeren – und früheren – Einbezug von Praktikern vor.
Sie überlegten auch wie die Ausbildung von wissenschaftsaffinen Lehrkräften gelingen kann. Lehrerbildungsforscher sollten – darin stimmten die Anwesenden überein – besser miteinander vernetzt sein und mehr Möglichkeiten bekommen und nutzen die eigene Forschung in die Lehre einzubringen.
Ein weiteres gemeinsames Ziel, das WegE bspw. bereits im Rahmen des Teilprojekts KulturPLUS verfolgt, ist die bessere Verzahnung der drei wesentlichen Bausteine des universitären Lehramtsstudiums – der Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft. Unter den vielen unterschiedlichen hierfür gesammelten neuen Ideen finden sich zusammen gehaltene Orientierungskurse, eine Lehramts-App die das Studium begleitet und den Studienfortschritt visualisiert, sowie gemeinsame Workshops von Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildnern zur Diskussion von Lehrkonzepten.
Die Anwesenden betonten, dass es bereits an unterschiedlichen Stellen wichtige personenbezogene Kooperationenin Forschung und Lehre gibt. Sie nahmen sich vor, diese stärker nach innen und außen transparent zu machen, wie es bspw. im Rahmen des Teilprojekts BilVer oder des von der Strukturmaßnahme Internetplattform entwickelten Lehramtsportals bereits geschieht.
Es wurde auch sichtbar, wie viel im vergangenen Jahr schon angestoßen und verändert, innoviert und weiterentwickelt wurde. Durch die Zukunftswerkstatt ist es jedoch gelungen, den Dialog sowohl mit Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildnern, als auch mit Studierendenvertreterinnen und -vertretern zu intensivieren und zu verdichten.