25. September 2024

Granada war gleichsam Höhe- und Endpunkt der Reise: die Alhambra faszinierte uns alle, ihre Innenhöfe, Säulenarkaden, verschachtelten Wandverzierungen und Gebetsnischen regten nachhaltig unsere Fantasie an. Der ehemalige Burgpalast war einst das politische Zentrum des Emirates von Granada, das letzte maurische Bollwerk gegen die vorrückenden christlichen Königreiche. Nach dem verlustreichen Ausgang der Schlacht bei Las Navas de Tolosa1212 und dem Zusammenbruch der Almohadenherrschaft verlegte der erste Nasridenherrscher Muammad Yūsuf bin Naṣr „al-Amar“ den Sitz seiner Herrschaft 1237 in die Alhambra, von wo aus die neuen Machthaber bis 1492 herrschen konnten. Der Sultan wurde fortan formal als Vasall in die Herrschaft der kastilischen Könige eingebunden, musste Tribute zahlen und militärische Dienste anbieten. Das Emirat erlebte im 14. Jh. eine kulturelle, wirtschaftliche und politische Blüte, konnte gar Territorien von den Christen zurückerobern (z.B. Gibraltar). Die Herrscher Yusuf I. (1333–1354) und Muammad V. (1354–1391) förderten das geistige Leben im Bereich der Naturwissenschaften und der Künste. 

Der Handel wurde ausgeweitet, die Alhambra stark ausgebaut und der Löwenhof errichtet. Palastintrigen und dynastische Kämpfe schwächten jedoch im 15. Jh. die Stabilität des Emirates in solch einem Ausmaß, dass es dem durch die Vereinigung mit Aragón noch mächtiger gewordenen Kastilien nun gelang, 1485 einen systematischen Eroberungsfeldzug gegen das Königreich in Gang zu setzen. Während das Land in einem Bürgerkrieg zerfiel, konnte Granada 1491 nach langer Belagerung von den katholischen Königen final eingenommen werden. 1492 erließen diese das Alhambra-Edikt, in der die Ausweisung aller nicht bekehrungswilligen Juden angewiesen wurde. Es folgten Zwangschristianisierungen, Verfolgungen der conversos und Bücherverbrennungen durch die spanische Inquisition. 

 Hans-Ingo Radatz

Fahrt nach Granada

 Hans-Ingo Radatz

Zwischenstopp auf der Autobahn 

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Die andalusische Landschaft bei Sonnenuntergang 

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Die Kathedrale von Granada bei Nacht 

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Frühstücksbuffet

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Ein kleines Dankesgeschenk an die Dozenten (türkischer Honig)

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Einführung in die Baugeschichte der Alhambra 

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Blick auf die Alhambra und die umliegende Landschaft 

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf die Alcazaba, das militärische Bollwerk der Alhambra 

 Hans-Ingo Radatz

Die Festungsmauern sind in einer typisch maurischen Mischung aus Bruch- und Ziegelsteinen errichtet worden 

 Hans-Ingo Radatz

Gebäudefundamente im Innenhof der Alcazaba

 Hans-Ingo Radatz

Die Nasridenpaläste der Alhambra  

 Hans-Ingo Radatz

Patio de los Arrayanes

 Hans-Ingo Radatz

Der marmorne Löwenbrunnen (Fuente de los Leones) mit zwölf steinernen Löwen und zwölfeckiger Brunnenschale

 Hans-Ingo Radatz

Der Löwenhof im Stil eines persischen Tschahār Bāgh (rechteckiger, viergeteilter Garten, der zwei sich kreuzende Achsen aufweist)

 Hans-Ingo Radatz

Muqarnas-Kuppel in der „Halle der beiden Schwestern“

 Hans-Ingo Radatz

Geschnitzter Stuck (Yesería auf Spanisch) und Mosaikfliesen (zilīj oder zellij auf Arabisch; alicatado auf Spanisch) wurden für die Wanddekoration verwendet

 Hans-Ingo Radatz

Der Lindaraja-Hof wurde im 16. Jahrhundert angelegt

 Hans-Ingo Radatz

Der Partal-Palast (spanisch: El Palacio del Partal ) ist ein eigenständiger Gebäudekomplex innerhalb der Alhambra.

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf die Alhambra und Granada 

 Hans-Ingo Radatz

Ein ausgefeiltes Bewässerungssystem versorgt die Gärten mit Wasser.

 Hans-Ingo Radatz

Granatäpfel

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Blick auf die Alhambra vom Sommerpalast Generalife

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Acequia-Hof im Generalife mit Wasserspielen

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Rückfahrt in die Innenstadt von Granada 

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Plaza de Santa Ana mit der Chancillería de Granada (rechts)

 Hans-Ingo Radatz

Die an die Kathedrale angrenzende Capilla Real (ab 1518 erbaut) 

 Hans-Ingo Radatz

Denkmal mit Kolumbus und Königin Isabella I. von Kastillien auf der Plaza de Isabel la Católica in Granada (1892 errichtet)

Die iberische Halbinsel wandelte ihr Gesicht, nahm einen strenggläubig-monokonfessionellen Charakter an. Unser letztes Hauptziel der großen Reconquista-Exkursion war dann auch die isabellinische Capilla Real, die mit den prunkvoll verzierten Gräbern der Reyes Católicos (Isabella die Erste von Kastilien und Ferdinand der Zweite von Aragón) aufwarten konnte, die die Reconquista mit der Eroberung Granadas 1492 offiziell beendeten und Spanien als Territorialstaat in seinen Grundzügen – und unter katholischem Vorzeichen – geeint hatten.