Das Projekt "Archäologiemanagement Höchstadt a. d. Aisch / Zwickturm" erhält den Bayerischen Archäologiepreis Schule 2023
Nach dem Mittelfränkischen und dem Bayerischen P-Seminarpreis 2023 erhält das P-Seminar Stadtarchäologie - Der verschwundene Zwickturm des Gymnasiums Höchstadt a. d. Aisch, das als Kooperationsprojekt mit dem Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit durchgeführt wurde, eine weitere Auszeichnung: den Bayerischen Archäologiepreis Schule 2023 der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. Die im Jahr 2022 abgeschlossene feldarchäologische Untersuchung des Zwickturmareals stellt den ersten Abschnitt des Forschungsprojekts Archäologiemanagement in Höchstadt an der Aisch: von der Stadtarchäologie zum Stadtinventar des Lehrstuhls dar.
Der Laudator Dr. Bernd Mühldorfer, mittelfränkischer Regionalbeauftragter der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V., betonte, dass mit insgesamt sechs Bewerbungen das archäologische Engagement der bayerischen Schulen 2023 seinen Höchststand erreichte.
Im Rahmen des P-Seminars des Gymnasiums Höchstadt a. d. Aisch beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem sogenannten „Zwickturm“ der Höchstadter Stadtmauer, der sich bislang im Bereich des Spielplatzes im Engelgarten lediglich anhand von zwei Mauerfugen in der Stadtmauer nachweisen ließ. Da der Turm bereits 1792 abgetragen wurde, existieren keine Bilder, sodass Aussehen, Maße und Konstruktion unbekannt sind. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wurden Aufmaß, Abmessung und mögliche Überreste mithilfe moderner archäologischer Methoden erkundet. Ziel war nicht nur, die während der Ausgrabung freigelegten Befunde umfangreich zu dokumentieren, sondern auch die Präsentation der Ergebnisse im Rahmen einer kleinen Sonderausstellung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach Ansicht der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. wurden sämtliche Vorhaben von den Schülerinnen und Schülern äußerst erfolgreich bewältigt. Die Gesellschaft prämierte vor allem die Einbindung mehrerer externer Partner aus den archäologischen Fachbehörden sowie den vollumfänglichen Einblick, den die Schülerinnen und Schüler in die archäologische Forschungstätigkeit mit der Erstellung eines Grabungskonzeptes, geoelektrischen Prospektionen, der Ausgrabung und der anschließenden Auswertung erhielten. Der Laudator hob die Professionalität der erstellten Pläne und Unterlagen hervor, die den hohen Einsatz und die Kreativität der Teilnehmenden deutlich erkennen ließen. Die Vermittlung der Ergebnisse an einem „Tag der offenen Grabung“, sowie die Konzeptionierung und Durchführung der selbstgestalteten Ausstellung mit Plakat, Beschriftungen und Erklärungen seien eine gelungene Abrundung des P-Seminars mit hoher Öffentlichkeitswirkung. Auch die von der Gesellschaft gewünschte Nachhaltigkeit des Projekts sei in Form der professionellen Grabungsdokumentation gegeben, die u.a. dem Bürgermeister der Stadt Höchstadt übergeben wurde. Der Preis ist mit 500,- € dotiert.