Wälder, Mühlen, Handwerk: Holz als Baustoffressource in der Herrschaft Kißlegg im 17. und 18. Jahrhundert
Die einstige Herrschaft Kißlegg lag in etwa in den heutigen Grenzen der zum Westallgäu gehörenden Gemeinde Kißlegg. Im 14. Jahrhundert wurde Kißlegg zum Kondominium, das heißt in zwei Besitzhälften geteilt. Bereits im Spätmittelalter entwickelte sich die Gegend durch ihren Gewässerreichtum zur vorindustriellen Produktions- und Verarbeitungslandschaft. Aufgrund reicher Waldungen entstand früh ein ausgeprägtes Sägemühlenwesen. Auch kam dem Holzhandwerk im Hausbau eine bedeutende Rolle zu. Der Zeitraum des 17. und 18. Jahrhunderts bietet aufgrund zweier großer Baukonjunkturen infolge von Kriegszerstörungen die Möglichkeit im Kontext sich entfaltender kameralistischer Herrschaftspraxis, Migration sowie landschaftlicher und bautechnischer Veränderungen einen weitreichenden Blick auf die Erschließung, Verarbeitung und Verwendung der Ressource Holz im Hausbau zu tätigen.