„Lieber tschechisch sterben als bayerisch verderben!“ Der kleine Ostgrenzendiskurs in der Weimarer Republik
Die bisherige Forschung zu Ostbayern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentriert sich vor allem auf die Zeit des Nationalsozialismus. Mit der Gründung des NS-Gaus Bayerische Ostmark wurden ab 1933 die ehemaligen Kreise Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern zusammengefasst und in den Fokus nationalsozialistischer Raumpolitik gerückt. Ziel war zunächst die Errichtung eines Bollwerks gegen die Slavengefahr aus dem Osten und die Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung in der Grenzregion. Diese litt nicht zuletzt durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise unter hoher Arbeitslosigkeit und großer Armut. Die Wurzeln der NS-Raumpolitik liegen in der Weimarer Republik. Der Vortrag zeichnet die Entwicklung dieses „kleinen Ostgrenzendiskurses“ nach und zeigt exemplarisch, wie ländliche Strukturpolitik zur internationalen Geopolitik werden konnte.
(Literaturverweis Titel: „Lieber tschechisch sterben als bayerisch verderben!“ oder „Notschrei der Grenzlandschaft an der Ostmark nach München“: Die Elendsjahre 1930-1932 in Cham und seinem Umland, in: Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham 18 (2001), S. 131–182.)
Der Vortrag wird ONLINE über Zoom stattfinden. Der Zoom-Link wie auch Kenncode werden über das Nachrichtenforum der Historischen Geographie im VC versendet.
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Sie sind alle herzlich eingeladen, sich über die Themen der Studierenden und Promovierenden zu informieren und auch mitzudiskutieren oder Hinweise zu geben.